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Wintersonnenwende

Morgen früh durchläuft die Sonne ihren Winterpunkt – das ist der südlichste Punkt auf ihrer Bahn am Himmel der Erde. Danach kehrt sie um und wandert wieder gen Norden. Wir bezeichnen den morgigen Tag deshalb als Wintersonnenwende.

Von Damond Benningfield | 21.12.2003
    Als kürzester Tag des Jahres hatte die Wintersonnenwende in vielen Kulturen eine besondere Bedeutung. Um die Sonne zu beschwichtigen, sich wieder auf den Weg zum Norden zu machen, legte man auf diesen Tag Feierlichkeiten und Opferrituale.

    Zu den bekanntesten dieser Rituale gehören die Saturnalien. Im alten Rom ehrte man in der Zeit der Wintersonnenwende den Gott der Landwirtschaft. Zunächst feierte man nur an einem Tag. Im Laufe der Zeit dehnte sich das Fest auf sieben Tage aus. Man feierte die Ernte und den Wein.

    Die Weihnachtsfeiertage dürften mit den Saturnalien zusammenhängen. Damals bemühten sich die Christen, die Massen so zu beeinflussen, dass sie sich von ihren alten Gebräuchen lösten. Die meisten Theologen stimmen heute überein, dass Christus nicht am 24. Dezember geboren wurde. Indem man das Weihnachtsfest in die Zeit nach den Saturnalien legte, konnte man die Menschen besonders gut zu einem neuen Glauben bewegen.

    Die Wintersonnenwende könnte auch eine Rolle bei der Erneuerung des Kalenders im Jahr 46 v.Chr. gespielt haben. Bis dahin hatte das neue Jahr seinen Beginn im März. Julius Caesar bestimmte dann, dass der Jahresanfang auf den 1. Januar verlegt wurde. Trotzdem übernahmen viele Länder diese neue Regelung erst Jahrhunderte später. England und seine nordamerikanischen Kolonien führten den Wechsel erst im Jahr 1752 zusammen mit der Einführung des Gregorianischen Kalenders durch.