Im Keller des Weingutes der "Gebrüder Anselmann" in der Südpfalz läuft die Flaschen-Abfüllanlage auf Hochtouren. Winzer Gerd Anselmann zapft aus einem großen Stahltank ein kleines Gläschen frischen "Eiswein", der gerade fertig gegoren ist:
"Das ist jetzt der 2009er Cabernet Sauvignon Eiswein, hat etwas über zehn Prozent Alkohol, eine sehr schöne Farbe. Natürlich denkt man bei Cabernet Sauvignon erst mal an kräftige Rotweine. Aber dieser Eiswein hat so eine schöne Rosé-Farbe, so eine Lachsfarbe. Er hat sehr schöne Fruchtnoten und ist deutlich noch zu erkennen als Cabernet Sauvignon."
Gerd Anselmann ist zufrieden. Sehr zufrieden. Kein Wunder, denn einen Eiswein herzustellen, gleicht einer Wetter-Lotterie. Die Winzer lassen dafür im Herbst einen Teil ihrer Trauben einfach an den Rebstöcken hängen. Dann heißt es abwarten und auf frostige Temperaturen hoffen, erklärt Detlef Janik, der sich um die internationale Vermarktung der Pfalz- Weine kümmert:
"Es ist in sofern ein großes Risiko, weil wenn die Trauben nach dem normalen Herbsttermin im Oktober weiter draußen hängen, kann viel passieren. Sie können von Vögeln gefressen werden, sie können auch einfach verderben – das kann man nicht kontrollieren, insofern ist es auf jeden Fall ein beträchtliches Risiko, was der Betrieb eingeht."
Denn erst wenn das Thermometer auf mindestens minus sieben Grad fällt, friert das Wasser in den Trauben. Und das erzeugt den Eiswein-Effekt. In der Wein-Presse bleibt dann nämlich das Eis zurück und heraus fließt nur ganz wenig, dickes zuckersüßes Traubensaft-Konzentrat – die Ausbeute ist daher viel geringer, als bei allen anderen Weinen, erzählt Winzer Ralf Anselmann:
"Das heißt konkret, dass wir bei Eiswein, nur noch von wenigen hundert Litern Ertrag pro Hektar sprechen, wo wir sonst von einer Spät- oder Auslese einige tausend Litern ernten könnten. Eisweinlese ist immer mit hohen Ertragsverlusten verbunden, deshalb auch der höhere Preis für die Flasche."
Die kleinen Flaschen, mit einem Drittel Liter Inhalt, kosten mindestens 20 Euro – manche auch das Doppelte. Und trotzdem sind sie auf dem internationalen Markt heiß begehrt. Trotzdes hohen Aufwandes, sei Eiswein daher ein lukratives Geschäft, sagt auch Gerhard Brauer, von der Winzergenossenschaft im pfälzischen Ruppertsberg:
"Also etwa 90 Prozent unserer Eiswein-Erzeugung werden exportiert. Vor allem nach Schweden aber auch in andere Länder. Deutsche Eisweine haben in Fernost traditionell einen guten Markt, also Japan und China. Aber auch im anderen europäischen Ausland, Niederlande, Belgien das sind wichtige Zielmärkte, ebenso wie England für unsere Eisweine."
Eiswein ist so begehrt, weil er nur in Anbaugebieten produziert werden kann, in denen es Wein UND frostige Winter-Temperaturen gibt. Diese Klimatischen Voraussetzungen findet man aber nur in wenigen Gebieten Deutschlands, wie zum Beispiel der Pfalz, sowie in Österreich und Kanada. Eiswein aus Deutschland, genießt dabei einen Spitzenruf, so Marketing-Experte Detlef Janik:
"Diese Weine sind eine wirkliche Rarität, sie haben einen außergewöhnlichen Geschmack, sind auch sehr lange haltbar. Zucker sorgt ja für die Haltbarkeit. Das heißt also man kann durchaus auch noch nach 50, 60 Jahren diese Eisweine trinken und die erzielen daher auch sehr, sehr hohe Preise bei Versteigerungen."
Die Gebrüder Anselmann werden in den nächsten Tagen rund 12.000 Flaschen der seltenen Spezialität abfüllen und dann in die ganze Welt verschicken. Den Weinjahrgang 2009 bezeichnen viele jetzt schon als Jahrhundertjahrgang. Und so kann man davon ausgehen, dass die Eisweine die heute abgefüllt werden, noch in Jahrzehnten irgendwo auf der Welt als wahre Schätze in den Kellern lagern werden.
"Das ist jetzt der 2009er Cabernet Sauvignon Eiswein, hat etwas über zehn Prozent Alkohol, eine sehr schöne Farbe. Natürlich denkt man bei Cabernet Sauvignon erst mal an kräftige Rotweine. Aber dieser Eiswein hat so eine schöne Rosé-Farbe, so eine Lachsfarbe. Er hat sehr schöne Fruchtnoten und ist deutlich noch zu erkennen als Cabernet Sauvignon."
Gerd Anselmann ist zufrieden. Sehr zufrieden. Kein Wunder, denn einen Eiswein herzustellen, gleicht einer Wetter-Lotterie. Die Winzer lassen dafür im Herbst einen Teil ihrer Trauben einfach an den Rebstöcken hängen. Dann heißt es abwarten und auf frostige Temperaturen hoffen, erklärt Detlef Janik, der sich um die internationale Vermarktung der Pfalz- Weine kümmert:
"Es ist in sofern ein großes Risiko, weil wenn die Trauben nach dem normalen Herbsttermin im Oktober weiter draußen hängen, kann viel passieren. Sie können von Vögeln gefressen werden, sie können auch einfach verderben – das kann man nicht kontrollieren, insofern ist es auf jeden Fall ein beträchtliches Risiko, was der Betrieb eingeht."
Denn erst wenn das Thermometer auf mindestens minus sieben Grad fällt, friert das Wasser in den Trauben. Und das erzeugt den Eiswein-Effekt. In der Wein-Presse bleibt dann nämlich das Eis zurück und heraus fließt nur ganz wenig, dickes zuckersüßes Traubensaft-Konzentrat – die Ausbeute ist daher viel geringer, als bei allen anderen Weinen, erzählt Winzer Ralf Anselmann:
"Das heißt konkret, dass wir bei Eiswein, nur noch von wenigen hundert Litern Ertrag pro Hektar sprechen, wo wir sonst von einer Spät- oder Auslese einige tausend Litern ernten könnten. Eisweinlese ist immer mit hohen Ertragsverlusten verbunden, deshalb auch der höhere Preis für die Flasche."
Die kleinen Flaschen, mit einem Drittel Liter Inhalt, kosten mindestens 20 Euro – manche auch das Doppelte. Und trotzdem sind sie auf dem internationalen Markt heiß begehrt. Trotzdes hohen Aufwandes, sei Eiswein daher ein lukratives Geschäft, sagt auch Gerhard Brauer, von der Winzergenossenschaft im pfälzischen Ruppertsberg:
"Also etwa 90 Prozent unserer Eiswein-Erzeugung werden exportiert. Vor allem nach Schweden aber auch in andere Länder. Deutsche Eisweine haben in Fernost traditionell einen guten Markt, also Japan und China. Aber auch im anderen europäischen Ausland, Niederlande, Belgien das sind wichtige Zielmärkte, ebenso wie England für unsere Eisweine."
Eiswein ist so begehrt, weil er nur in Anbaugebieten produziert werden kann, in denen es Wein UND frostige Winter-Temperaturen gibt. Diese Klimatischen Voraussetzungen findet man aber nur in wenigen Gebieten Deutschlands, wie zum Beispiel der Pfalz, sowie in Österreich und Kanada. Eiswein aus Deutschland, genießt dabei einen Spitzenruf, so Marketing-Experte Detlef Janik:
"Diese Weine sind eine wirkliche Rarität, sie haben einen außergewöhnlichen Geschmack, sind auch sehr lange haltbar. Zucker sorgt ja für die Haltbarkeit. Das heißt also man kann durchaus auch noch nach 50, 60 Jahren diese Eisweine trinken und die erzielen daher auch sehr, sehr hohe Preise bei Versteigerungen."
Die Gebrüder Anselmann werden in den nächsten Tagen rund 12.000 Flaschen der seltenen Spezialität abfüllen und dann in die ganze Welt verschicken. Den Weinjahrgang 2009 bezeichnen viele jetzt schon als Jahrhundertjahrgang. Und so kann man davon ausgehen, dass die Eisweine die heute abgefüllt werden, noch in Jahrzehnten irgendwo auf der Welt als wahre Schätze in den Kellern lagern werden.