Dschungelcamp, Hintereingang. Der Weg ins Guantamo Bay des deutschen Ekel-Fernsehens führt über die Upper Dungay Creek Road, eine holprige Bergstraße, zehn Autominuten außerhalb des 8000 Einwohner Ortes Murwillumbah. Es geht vorbei an spinatgrünen Rinderweiden, Zuckerrohrfeldern und Obstplantagen - bis zu einer Straßensperre. Auf einem Warnschild steht "Privat-Grundstück: Betreten verboten" und daneben ein schlecht gelaunter Security-Guard.
Stacheldrahtverhau, Infrarotkameras und Wachpersonal mit zähnefletschenden Rottweilern: Das Gelände des Dschungelcamps wird besser bewacht als Osamas Bergversteck. Neville Boyle ist da schon entgegenkommender. Er betreibt das "Murwillumbah Motor Inn", das größte Motel der Stadt. Jedes Jahr, wenn die Fernsehleute da sind, ist seine 31-Zimmer-Pension über Monate ausgebucht.
"Wir hatten keine Ahnung wie groß diese Sache für uns alle werden würde - die Fernsehcrew übernimmt praktisch die ganze Stadt. Wir fühlen uns, als hätten wir im Lotto gewonnen. Die ganze Gegend profitiert. Die Produzenten dürfen gern die nächsten zehn Jahre hier drehen."
Die ständig kreisenden Hubschrauber sind beim besten Willen nicht zu übersehen. Aber wie und warum sich ein Rudel Halbpromis vom anderen Ende der Welt ausgerechnet auf einer früheren Bananen-Farm der Gegend zum Affen macht, das weiß man in Murwillumbah nur vom Hörensagen. Die Show wird im australischen Fernsehen nicht gezeigt. Denn das, was beim Dschungelcamp im Busch ist, lockt in Australien niemand hinterm Ofen vor.
"Wir haben zwar Schlangen, Kakerlaken, Spinnen, Blutegel und mehr - aber wir baden nicht darin", sagt ein Anwohner, "Das Camp liegt nicht irgendwo im Outback. Zum Strand sind es 15, zum Flughafen 20 Minuten und ins Touristen-Mekka Surfers Paradise nur eine halbe Stunde. Wir Einheimischen amüsieren uns köstlich, denn mit dem wirklichen Dschungel hat das Camp nichts zu tun."
Murwillumbah hat so wenige Sehenswürdigkeiten, dass eine Stadtführung nur ganze 20 Minuten dauert. Die Attraktion der Gegend sind die Nationalparks. Doch der Tourismusverband fürchtet, dass lebende Schleimtümpel, Schabenheere und andere Ekel-Prüfungen bei einem Millionen-Fernsehpublikum nicht gerade Dschungelfieber auslösen.
"Ich bin ein wenig enttäuscht, dass unsere so schöne Gegend bei der Show nicht besser wegkommt", beklagt Hotelier Neville Boyle, "Dafür verdienen wir uns an den Fernsehleuten eine goldene Nase. Von den Restaurants und Reinigungen bis zu den Computer- und Elektronik-Läden - einfach jeder hier in der Stadt macht ein Riesengeschäft."
Fünf Jahre Dreharbeiten für die Igitt-Show im Hinterland waren für Murwillumbah bisher mehr als 150 Millionen Euro wert. Die TV-Laborratten im RTL-Menschenzoo mögen nach dem Dschungelcamp reif für die Anstalt sein - womöglich sogar für eine öffentlich-rechtliche. Aber geht es nach den Einheimischen, dann könnten die Stars ewig darauf warten bis man sie aus ihrem Urwald rausholt.
Stacheldrahtverhau, Infrarotkameras und Wachpersonal mit zähnefletschenden Rottweilern: Das Gelände des Dschungelcamps wird besser bewacht als Osamas Bergversteck. Neville Boyle ist da schon entgegenkommender. Er betreibt das "Murwillumbah Motor Inn", das größte Motel der Stadt. Jedes Jahr, wenn die Fernsehleute da sind, ist seine 31-Zimmer-Pension über Monate ausgebucht.
"Wir hatten keine Ahnung wie groß diese Sache für uns alle werden würde - die Fernsehcrew übernimmt praktisch die ganze Stadt. Wir fühlen uns, als hätten wir im Lotto gewonnen. Die ganze Gegend profitiert. Die Produzenten dürfen gern die nächsten zehn Jahre hier drehen."
Die ständig kreisenden Hubschrauber sind beim besten Willen nicht zu übersehen. Aber wie und warum sich ein Rudel Halbpromis vom anderen Ende der Welt ausgerechnet auf einer früheren Bananen-Farm der Gegend zum Affen macht, das weiß man in Murwillumbah nur vom Hörensagen. Die Show wird im australischen Fernsehen nicht gezeigt. Denn das, was beim Dschungelcamp im Busch ist, lockt in Australien niemand hinterm Ofen vor.
"Wir haben zwar Schlangen, Kakerlaken, Spinnen, Blutegel und mehr - aber wir baden nicht darin", sagt ein Anwohner, "Das Camp liegt nicht irgendwo im Outback. Zum Strand sind es 15, zum Flughafen 20 Minuten und ins Touristen-Mekka Surfers Paradise nur eine halbe Stunde. Wir Einheimischen amüsieren uns köstlich, denn mit dem wirklichen Dschungel hat das Camp nichts zu tun."
Murwillumbah hat so wenige Sehenswürdigkeiten, dass eine Stadtführung nur ganze 20 Minuten dauert. Die Attraktion der Gegend sind die Nationalparks. Doch der Tourismusverband fürchtet, dass lebende Schleimtümpel, Schabenheere und andere Ekel-Prüfungen bei einem Millionen-Fernsehpublikum nicht gerade Dschungelfieber auslösen.
"Ich bin ein wenig enttäuscht, dass unsere so schöne Gegend bei der Show nicht besser wegkommt", beklagt Hotelier Neville Boyle, "Dafür verdienen wir uns an den Fernsehleuten eine goldene Nase. Von den Restaurants und Reinigungen bis zu den Computer- und Elektronik-Läden - einfach jeder hier in der Stadt macht ein Riesengeschäft."
Fünf Jahre Dreharbeiten für die Igitt-Show im Hinterland waren für Murwillumbah bisher mehr als 150 Millionen Euro wert. Die TV-Laborratten im RTL-Menschenzoo mögen nach dem Dschungelcamp reif für die Anstalt sein - womöglich sogar für eine öffentlich-rechtliche. Aber geht es nach den Einheimischen, dann könnten die Stars ewig darauf warten bis man sie aus ihrem Urwald rausholt.