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Das Trio DLW
"Wir erweitern die zeitgenössische Musik!"

Keiner arbeitet komplexer mit Rhythmen: Die Rede ist von dem Trio Dell-Lillinger-Westergaard. In zwei neuen Projekten trifft es auf den Jazzveteranen Bob Degen und die klassische Pianistin Tamara Stefanovich - mit überraschenden Resultaten.

Von Michael Rüsenberg |
Drei Männer und eine Frau sind in einer Reihe im Porträt vor schwarzem Hintergrund zu sehen.
"Etwas Komisches ist passiert": Für Tamara Stefanovich war die Zusammenarbeit mit Dell, Lillinger und Westergaard (v.l.) die erste, überraschend leichte praktische Begegnung mit Improvisation. (Nino Halm )
Wer den Innovationsgrad des deutschen Jazz vermessen will, kommt am Trio DLW nicht vorbei. Christopher Dell (Vibrafon), Jonas Westergaard (Kontrabass) und Christian Lillinger (Schlagzeug) führen seit gut zehn Jahren einen avantgardistischen Tanz auf, der seinesgleichen sucht. Nicht zufällig heißt eines ihrer aufregenden Alben „Beats“ (2021): Es geht ihnen immer auch um die höchst komplexe Arbeit mit Rhythmen. Die drei Wahl-Berliner kennen Webern, Xenakis und Boulez so gut wie John Coltrane. Bescheiden sind sie nicht: „Wir erweitern die zeitgenössische Musik“, sagt Dell im Gespräch über den "multiperspektivischen Ansatz" der Band.

Musikalisches Glücksgefühl

Auf aktuellen Produktionen arbeiten DLW mit zwei sehr unterschiedlichen Gästen zusammen: Mit dem Frankfurter Jazzpiano-Veteranen Bob Degen greifen sie in dem Projekt „Super Modern Vol. 1“ Ideen des Modern Jazz Quartet auf. Auf „S/D/L/W“ animieren sie die weltweit renommierte klassische Pianistin Tamara Stefanovich zu einer für sie ganz neuen Haltung: zum Improvisieren. In der Sendung erklärt Stefanovich, wie ihr dieser Wechsel gelungen ist - und welches Glücksgefühl er ihr beschert hat.