Früher galt die Ziege als Kuh des kleinen Mannes. In Bergmannssiedlungen im Ruhrgebiet war sie genau so zu Hause wie auf kleinen Bauernhöfen. Vor etwa dreißig Jahren ging das Interesse stark zurück. Doch jetzt kommt sie wieder, die Ziege, denn sie hat ihre speziellen Qualitäten. Beispielsweise bei der Landschaftspflege hat sie dem Schaf einiges voraus:
Die Vorteile der Ziege liegen da gegenüber dem Schaf, dass sie mehr an Buschwerk rangeht. Also alles was irgendwie nach Cellulose aussieht, da geht die Ziege als erstes dran und klettert, wenn sie kann, auch auf Bäume. Schafe sind gut, wenn Sie noch keine Verbuschung haben oder wenn die Ziegen schon einmal drüber gegangen sind. Dann können Sie den Rest wunderschön mit Schafen pflegen; aber für so eine Erstmaßnahme sind Ziegen schon das Wahre.
Peter Linke, der Vorsitzende des Landesverbandes Rheinischer Ziegenzüchter, kennt die Vorzüge seiner Tiere. Gerade in Ballungsgebieten werden die Ziegen gerne im Landschaftsschutz eingesetzt. Wenn etwa ehemalige Truppenübungsplätze als Heide oder stillgelegte Steinbrüche als Felsbiotop erhalten werden sollen, müssen sie gepflegt werden.
Dann stellt man sehr schnell fest, dass die Pflege, sowohl Deichpflege als auch Landschaftspflege, in sonstigen Gebieten mit Tieren sehr viel günstiger ist als maschinell.
Aber auch in der landwirtschaftlichen Produktion können Ziegen zum zusätzlichen Standbein für Bauern werden. Ziegenmilchprodukte ähneln in vielen Werten der Kuhmilch. Fett und Eiweißgehalt sind etwa gleich. Einen Vorteil bieten sie allerdings Allergikern. Wer mit Kuhmilch Probleme hat, findet bei Ziegenmilch Genuss ohne Reue. Auch das Fleisch hat den Massenproduktionen von Schwein, Rind oder Geflügel einiges voraus. Diabetiker schätzen es, weil es fettarm ist und nicht das spezielle Eigenaroma vom Schaf hat.
Insofern kann sich für den Einen oder Anderen da eine Einkommensalternative auftun, wobei man nicht verschweigen sollte, dass das einigen Einsatz erfordert.
Damit sind vor allem die Vermarktungswege gemeint, die für die Kuhmilch im großen Stil geregelt sind. Für Ziegenmilch gibt es diese Vertriebswege nur in wenigen Gegenden Süddeutschlands.
Im Süden gibt es noch kleinere Molkereien - kleinere wohlgemerkt - in der Schweiz, in Österreich ist das ähnlich, da hat die Ziegenhaltung einen anderen Stellenwert als bei uns.
Dabei können die Ziegen bei der Leistung durchaus mit den Kühen mithalten; gute Geisen erbringen bis zu 200 Liter Milch im Monat. Auf Futterverbrauch und Körpergewicht umgerechnet liegen sie da sogar vor den Kühen. Trotzdem bleiben die Gesamtmengen, die ein Landwirt erzeugen kann, natürlich weit unter den Mengen von Kuhmilch. Und das heißt für den Bauern, dass er seine Produkte selbst vermarkten muss. Vereinzelte Höfe erwirtschaften sich so auf Wochenmärkten oder im eigenen Hofladen ein Zubrot, dass allerdings mit einiger Mehrarbeit verbunden ist. Ziegenhaltung ist aber durchaus mit der Schafhaltung zu vergleichen. Mit ihrem dicken Fell haben die Schafe jedoch einen entscheidenden Vorteil: es macht sie unempfindlich gegen Regen. Ziegen dagegen brauchen immer einen Unterstand und eignen sich daher nicht zur Wanderschaft in großen Herden. Kälte vertragen sie aber auch. Und sie sind intelligent. So mancher hat schon versucht, Zwergziegen als Haustiere zu halten. Sie sollen sehr gelehrig sein, aber Peter Linke hält davon eher nichts:
Die sind sicherlich sehr intelligent, aber ich sage immer, die finden das Loch im Zaun oder den Ausgang, den es eigentlich gar nicht gibt. Blumen auf der Fensterbank oder auf dem Küchentisch hätten bei Ziegen keine Chance und ob sie die so gut erziehen können wie den Hund, dass die das bleiben lassen, das wage ich zu bezweifeln.
Ziegenhaltung kann also für einige Bauern vom Hobby zur zusätzlichen Einkommensquelle werden. Allerdings nur solange nicht zu viele in diese Nische drängen.
Die Vorteile der Ziege liegen da gegenüber dem Schaf, dass sie mehr an Buschwerk rangeht. Also alles was irgendwie nach Cellulose aussieht, da geht die Ziege als erstes dran und klettert, wenn sie kann, auch auf Bäume. Schafe sind gut, wenn Sie noch keine Verbuschung haben oder wenn die Ziegen schon einmal drüber gegangen sind. Dann können Sie den Rest wunderschön mit Schafen pflegen; aber für so eine Erstmaßnahme sind Ziegen schon das Wahre.
Peter Linke, der Vorsitzende des Landesverbandes Rheinischer Ziegenzüchter, kennt die Vorzüge seiner Tiere. Gerade in Ballungsgebieten werden die Ziegen gerne im Landschaftsschutz eingesetzt. Wenn etwa ehemalige Truppenübungsplätze als Heide oder stillgelegte Steinbrüche als Felsbiotop erhalten werden sollen, müssen sie gepflegt werden.
Dann stellt man sehr schnell fest, dass die Pflege, sowohl Deichpflege als auch Landschaftspflege, in sonstigen Gebieten mit Tieren sehr viel günstiger ist als maschinell.
Aber auch in der landwirtschaftlichen Produktion können Ziegen zum zusätzlichen Standbein für Bauern werden. Ziegenmilchprodukte ähneln in vielen Werten der Kuhmilch. Fett und Eiweißgehalt sind etwa gleich. Einen Vorteil bieten sie allerdings Allergikern. Wer mit Kuhmilch Probleme hat, findet bei Ziegenmilch Genuss ohne Reue. Auch das Fleisch hat den Massenproduktionen von Schwein, Rind oder Geflügel einiges voraus. Diabetiker schätzen es, weil es fettarm ist und nicht das spezielle Eigenaroma vom Schaf hat.
Insofern kann sich für den Einen oder Anderen da eine Einkommensalternative auftun, wobei man nicht verschweigen sollte, dass das einigen Einsatz erfordert.
Damit sind vor allem die Vermarktungswege gemeint, die für die Kuhmilch im großen Stil geregelt sind. Für Ziegenmilch gibt es diese Vertriebswege nur in wenigen Gegenden Süddeutschlands.
Im Süden gibt es noch kleinere Molkereien - kleinere wohlgemerkt - in der Schweiz, in Österreich ist das ähnlich, da hat die Ziegenhaltung einen anderen Stellenwert als bei uns.
Dabei können die Ziegen bei der Leistung durchaus mit den Kühen mithalten; gute Geisen erbringen bis zu 200 Liter Milch im Monat. Auf Futterverbrauch und Körpergewicht umgerechnet liegen sie da sogar vor den Kühen. Trotzdem bleiben die Gesamtmengen, die ein Landwirt erzeugen kann, natürlich weit unter den Mengen von Kuhmilch. Und das heißt für den Bauern, dass er seine Produkte selbst vermarkten muss. Vereinzelte Höfe erwirtschaften sich so auf Wochenmärkten oder im eigenen Hofladen ein Zubrot, dass allerdings mit einiger Mehrarbeit verbunden ist. Ziegenhaltung ist aber durchaus mit der Schafhaltung zu vergleichen. Mit ihrem dicken Fell haben die Schafe jedoch einen entscheidenden Vorteil: es macht sie unempfindlich gegen Regen. Ziegen dagegen brauchen immer einen Unterstand und eignen sich daher nicht zur Wanderschaft in großen Herden. Kälte vertragen sie aber auch. Und sie sind intelligent. So mancher hat schon versucht, Zwergziegen als Haustiere zu halten. Sie sollen sehr gelehrig sein, aber Peter Linke hält davon eher nichts:
Die sind sicherlich sehr intelligent, aber ich sage immer, die finden das Loch im Zaun oder den Ausgang, den es eigentlich gar nicht gibt. Blumen auf der Fensterbank oder auf dem Küchentisch hätten bei Ziegen keine Chance und ob sie die so gut erziehen können wie den Hund, dass die das bleiben lassen, das wage ich zu bezweifeln.
Ziegenhaltung kann also für einige Bauern vom Hobby zur zusätzlichen Einkommensquelle werden. Allerdings nur solange nicht zu viele in diese Nische drängen.