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Wir kreisen...und kreisen...

Der zunehmende Mond geht heute nicht lange vor Sonnenuntergang auf. Weil wir übermorgen Vollmond haben, steht er der Sonne am Himmel der Erde schon fast direkt gegenüber. In den beiden Wochen nach Vollmond trägt die Umlaufbahn unseren Trabanten halbwegs um die Erde. Bei Neumond schließlich passiert er die Achse Erde - Sonne.

Damond Benningfield |
    Wir sagen, dass "der Mond die Erde umkreist". Absolut richtig ist das jedoch nicht. Weil sowohl die Erde als auch der Mond eine Masse haben, umkreisen sie sich gegenseitig. Beide bewegen sich um einen gemeinsamen Schwerpunkt.

    Da die Erde jedoch etwa die 80fache Masse des Mondes hat, liegt das Schwerezentrum - das sogenannte Baryzentrum - sehr viel näher bei uns als beim Mond. Es liegt innerhalb der Erdkugel - etwa 1700 Kilometer unter ihrer Oberfläche.

    Genau dieses Konzept gilt für jedes System verschiedener Himmelskörper. Beispielsweise hat die Sonne ein Baryzentrum mit jedem ihrer Planeten. Da sie erheblich massereicher als jeder ihrer Planeten ist, liegen alle Baryzentren innerhalb der Sonne. Deshalb scheint sie ein wenig zu "schwanken", während die Planeten ihre Bahnen ziehen.

    Diese Schwankung ist nicht sehr groß. Bei anderen Sternsystemen mit wesentlich größeren Planeten kann man die Schwankung der Sterne jedoch sogar von der Erde feststellen. Mit dieser Technik entdeckten Astronomen in den vergangenen Jahren mehr als zwei Dutzend Planeten.

    Falls Astronomen in anderen Sternsystemen unser Sonnensystem beobachten, könnten sie mit viel Geduld den Jupiter entdecken. Seine Auswirkung auf die Sonne ist am größten.