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"Wir sind Kirche": Austrittszahlen sind "erschreckend"

Die Initiative "Wir sind Kirche" hat die aktuellen Austrittszahlen als "erschreckend" bezeichnet.

    Ein Fahrrad mit der Aufschrift "Nie wieder Kirche" in Schwarz-Rot-Gold.
    Austritte aus der katholischen Kirche sind auf Rekordhoch. (picture-alliance / dpa / Frank Rumpenhorst)
    Der Sprecher der Reformbewegung von Laien und Theologen in der römisch-katholischen Kirche, Weisner, führte aus, er könne verstehen, dass manche den Austritt als letzte Möglichkeit sähen, ihren Protest zum Ausdruck zu bringen. Die ständigen Zerreißproben mit dem Vatikan und die schleppende Aufarbeitung der Missbrauchsfälle gingen vielen auf die Nerven. Weisner appellierte an die Ausgetretenen, sich zu überlegen, ob es nicht möglich sei, zumindest kirchliche Projekte auf Gemeindeebene weiter zu unterstützen oder an die großen kirchlichen Hilfswerke zu spenden.
    Im vergangenen Jahr traten nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz so viele Menschen aus der katholischen Kirche in Deutschland aus wie nie zuvor. Die Zahl wird mit knapp 523-tausend angegeben. In Deutschland gehören damit noch rund 21 Millionen Menschen der katholischen Kirche an. Auch die evangelische Kirche verlor viele Mitglieder. Nach EKD-Angaben vom Frühjahr gab es vergangenes Jahr rund 380.000 Austritte.
    Diese Nachricht wurde am 29.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.