"Liebe Kommilitonen! Wir unterstützen eure friedliche grüne Studentenbewegung im Iran!: Ma bi shomarim Ma bi shomarim"
"Ma bi shomarim" - "Wir sind unzählbar viele" verkünden die Unterstützer der Demokratie-Bewegung im Iran. Unter diesem Motto engagieren sich Studierende in Bochum genauso wie in New York, Paris und London:
"Ma bi shomarim"
"Ma bi somari"
"Ma bi shomarim"
Die Solidaritätsbezeugungen wandern als über Internet oder Handy als Videobotschaft, Text- oder Audio-Nachricht in den Iran. Das ist einer der Gründe, warum die iranische Telefongesellschaft bereits gestern Internet und Mobilfunk-Netze lahmgelegt hat. Der andere Grund: Es sollen keine Bilder von Protesten aus dem Iran ins Ausland gelangen:
"Makbar Dictator, Makbar Dictator."
In Erinnerung dürfte den Machthabern der Islamischen Republik noch der 4. November dieses Jahres sein: "Makbar Dictator" - "Tod dem Diktator!" hatten Studierende in Teheran skandiert - und zwar auf einer offiziellen Demonstration zum 30. Jahrestag der Erstürmung der US-Botschaft. Das Regime will eine Wiederholung verhindern: Für heute haben die Sicherheitsbehörden des Landes schon einmal vorab ein hartes Vorgehen gegen nicht genehmigte Proteste angekündigt. Augenzeugen berichteten heute Vormittag, die Teheraner Universität sei von Polizei umstellt. Die Einsatzkräfte hätten bereits Schlagstöcke und Tränengas eingesetzt. Offizielle Gedenk-Veranstaltungen sind für die Opposition eine besondere Chance, erklärt der iranisch-stämmige Politikwissenschaftler Pedram Shahyar:
"Weil da ja sowieso schon staatliche Demonstrationen sind, ist das sozusagen 'ne Möglichkeit für Leute, sich zu versammeln, ohne dass sie sofort attackiert werden. Und so war es, dass an über zwanzig Universitäten es zu Kundgebungen und Demonstrationen kam und sich daraus Massendemonstrationen formieren konnten der Opposition in Teheran: Das zeigt, dass die Bewegung immer noch sehr lebendig und sehr stark ist; die kommt immer wieder."
Seit Wochen widmet der Promotionsstudent aus Siegen fast seine gesamte Kraft einer Gruppe, die sich "Netzwerk junger Iraner in Berlin" nennt. Das Netzwerk setzt vor allem auf Flash-Mob-Aktionen, also auf spontane, meist per SMS organisierte Aktionen. Das Netzwerk veranstaltet aber auch Solidaritäts-Abende und Podiums-Diskussionen. Videos und Bilder der Aktionen werden immer ins Netz gestellt. Pedram Shayar bewundert, dass die iranischen Hochschüler heute trotz einer Verhaftungswelle nach dem 4. November trotzdem auf die Straße gehen:
"Diese Revolte hat mich erst mal politisch sehr inspiriert, weil der Mut der Menschen ist einmalig, wenn man weiß, welche Brutalität das Regime da anwendet. Und dass die Leute trotzdem kämpfen, und da wollte ich irgendwie helfen, wollt ich mich dabei sein. Aber dieses geschehene Leid auch irgendwie zu Gerechtigkeit bringen, das ist auch ein sehr starkes Motiv."
Es ist auch das Leid seiner Familie: Das Mullah-Regime ließ zwei seiner Onkel hinrichten. Ähnliches berichtet Netzwerk-Gründerin Sara Dehkordi. Sie studiert Religion und Kultur an der Humboldt-Universität in Berlin. Ihr Vater wurde vom iranischen Geheimdienst ermordet - 1992 im Berliner Restaurant Mykonos:
"Eine Rolle spielt das schon, weil man auch immer darüber nachdenkt, dass es ja nicht umsonst gewesen sein soll. Und lange Zeit war, war man sehr, ja, enttäuscht und auch demotiviert, weil man immer dachte, es gibt nichts zu mobilisieren. Und mit dieser Bewegung hat man natürlich neue Motivation, aber es geht auf keinen Fall irgendwie um Rache oder so, also es geht einfach nur um Gerechtigkeit."
Gemeinsam mit anderen Exiliranern werden die Studierenden heute in Berlin Kundgebungen und Mahnwachen abhalten, am Abend ist eine Podiumsdiskussion geplant. Im Internet-Aufruf zu einer der Kundgebungen heißt es am Ende:
"Kommt zusammen, liebe Freunde. Denn ein gemeinsamer Schmerz kann nur gemeinsam geheilt werden."
"Ma bi shomarim" - "Wir sind unzählbar viele" verkünden die Unterstützer der Demokratie-Bewegung im Iran. Unter diesem Motto engagieren sich Studierende in Bochum genauso wie in New York, Paris und London:
"Ma bi shomarim"
"Ma bi somari"
"Ma bi shomarim"
Die Solidaritätsbezeugungen wandern als über Internet oder Handy als Videobotschaft, Text- oder Audio-Nachricht in den Iran. Das ist einer der Gründe, warum die iranische Telefongesellschaft bereits gestern Internet und Mobilfunk-Netze lahmgelegt hat. Der andere Grund: Es sollen keine Bilder von Protesten aus dem Iran ins Ausland gelangen:
"Makbar Dictator, Makbar Dictator."
In Erinnerung dürfte den Machthabern der Islamischen Republik noch der 4. November dieses Jahres sein: "Makbar Dictator" - "Tod dem Diktator!" hatten Studierende in Teheran skandiert - und zwar auf einer offiziellen Demonstration zum 30. Jahrestag der Erstürmung der US-Botschaft. Das Regime will eine Wiederholung verhindern: Für heute haben die Sicherheitsbehörden des Landes schon einmal vorab ein hartes Vorgehen gegen nicht genehmigte Proteste angekündigt. Augenzeugen berichteten heute Vormittag, die Teheraner Universität sei von Polizei umstellt. Die Einsatzkräfte hätten bereits Schlagstöcke und Tränengas eingesetzt. Offizielle Gedenk-Veranstaltungen sind für die Opposition eine besondere Chance, erklärt der iranisch-stämmige Politikwissenschaftler Pedram Shahyar:
"Weil da ja sowieso schon staatliche Demonstrationen sind, ist das sozusagen 'ne Möglichkeit für Leute, sich zu versammeln, ohne dass sie sofort attackiert werden. Und so war es, dass an über zwanzig Universitäten es zu Kundgebungen und Demonstrationen kam und sich daraus Massendemonstrationen formieren konnten der Opposition in Teheran: Das zeigt, dass die Bewegung immer noch sehr lebendig und sehr stark ist; die kommt immer wieder."
Seit Wochen widmet der Promotionsstudent aus Siegen fast seine gesamte Kraft einer Gruppe, die sich "Netzwerk junger Iraner in Berlin" nennt. Das Netzwerk setzt vor allem auf Flash-Mob-Aktionen, also auf spontane, meist per SMS organisierte Aktionen. Das Netzwerk veranstaltet aber auch Solidaritäts-Abende und Podiums-Diskussionen. Videos und Bilder der Aktionen werden immer ins Netz gestellt. Pedram Shayar bewundert, dass die iranischen Hochschüler heute trotz einer Verhaftungswelle nach dem 4. November trotzdem auf die Straße gehen:
"Diese Revolte hat mich erst mal politisch sehr inspiriert, weil der Mut der Menschen ist einmalig, wenn man weiß, welche Brutalität das Regime da anwendet. Und dass die Leute trotzdem kämpfen, und da wollte ich irgendwie helfen, wollt ich mich dabei sein. Aber dieses geschehene Leid auch irgendwie zu Gerechtigkeit bringen, das ist auch ein sehr starkes Motiv."
Es ist auch das Leid seiner Familie: Das Mullah-Regime ließ zwei seiner Onkel hinrichten. Ähnliches berichtet Netzwerk-Gründerin Sara Dehkordi. Sie studiert Religion und Kultur an der Humboldt-Universität in Berlin. Ihr Vater wurde vom iranischen Geheimdienst ermordet - 1992 im Berliner Restaurant Mykonos:
"Eine Rolle spielt das schon, weil man auch immer darüber nachdenkt, dass es ja nicht umsonst gewesen sein soll. Und lange Zeit war, war man sehr, ja, enttäuscht und auch demotiviert, weil man immer dachte, es gibt nichts zu mobilisieren. Und mit dieser Bewegung hat man natürlich neue Motivation, aber es geht auf keinen Fall irgendwie um Rache oder so, also es geht einfach nur um Gerechtigkeit."
Gemeinsam mit anderen Exiliranern werden die Studierenden heute in Berlin Kundgebungen und Mahnwachen abhalten, am Abend ist eine Podiumsdiskussion geplant. Im Internet-Aufruf zu einer der Kundgebungen heißt es am Ende:
"Kommt zusammen, liebe Freunde. Denn ein gemeinsamer Schmerz kann nur gemeinsam geheilt werden."