Es ist oft nur ein schmaler Grat zwischen übertriebenem Durchhaltewillen und Zynismus. Eine Erfahrung, die der langjährige und höchst populäre New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg am Freitag herausfinden durfte. Morgens hatte er den Bewohnern der Acht-Millionen-Metropole noch erklärt, dass man angesichts der massiven Einschränkungen im täglichen Leben, den weitreichenden Stromausfällen, dem geschrumpften Angebot an öffentlichem Nahverkehr und den Versorgungsengpässen bei Lebensmitteln und Benzin nicht klein beigeben sollte. Und das klang so:
""New York has to show that we are here. And that we are going to recover. And give people something to cheer about in what’s been a very dismal week for a lot of people.”"
Die Rechtfertigung dafür, den New York Marathon durchzuführen, so sah es Bloomberg: eine Art Therapie. Stimmungsaufheiterung in einer schwerigen Zeit.
Wenige Stunden später nahm er dann doch noch zur Kenntnis, dass er mit dieser Sichtweise ziemlich alleine stand. Zumal sich im Laufe des Tages herumgesprochen hatte, dass an der Ziellinie des Rennens im Central Park drei Dieselgeneratoren standen und Strom für ein Medienzelt produzierten, mit dem man den geplagten Menschen in 400 Wohnungen würde helfen können.
Und dass New Yorker, die aus ihren kalten Apartments in der Not auf eigene Rechnung in Hotels umgezogen waren, angereisten Läufern weichen mussten. Da dämmerte Bloombergs engsten Beratern, dass das hartnäckige Festhalten an dem Stadtlauf eine mittlere Rebellion verursachen könnte. Der Bürgermeister selbst war zur "Quelle einer Kontroverse” geworden.
So gab er am Freitagnachmittag in einer schriftlichen Erklärung klein bei. "Der Marathon hat die Stadt immer zusammengebracht und uns mit seinen Geschichten über Mut und Zielstrebigkeit inspiriert. Wir wollen keine dunkle Wolken über einem solchen Rennen oder seinen Teilnehmern hängen sehen. Deshalb haben wir uns entschieden, es abzusagen.”
Hunderte von Läufern, die teilweise auf abenteuerliche Weise und auf Umwegen nach New York gekommen waren, hatten da bereits gegen die starre Haltung der Stadtoberen auf ihre Weise protestiert, ihre Teilnahme zurückgezogen und dies auf ihren Facebook-Seiten deutlich gemacht.
"Als ehemaliger New Yorker bin ich schockiert, wie lange Bürgermeister Bloomberg gebraucht hat, das Richtige zu tun,” sagte Donald Cutler, der aus San Francisco angereist war, der Zeitung "Daily News”.
Jenna Krumminga aus Berlin, die in New York aufgewachsen ist, war extra für den Marathon angereist. Unter zwar unter großen Mühen und über den Umweg Miami. Sie war enttäuscht über die Absage.
""Eigentlich habe ich nur geheult und dachte so: Ey, ich habe jetzt sechs Monate meines Lebens dafür gegeben. Bin einfach persönlich total kaputt und fertig.”"
Zumal sie gehofft hatte, dass ihre Heimatstadt die vielen Probleme bewältigen kann:
""Marathon ist toll. Das ist so symbolisch. Typisch New York. Ja, irgendetwas Schlimmes passiert. Aber wir machen weiter. Wir sind eine starke Stadt. Aber jetzt, wo ich hier bin, merke ich, dass es gar nicht so ist. Dass Leute richtig, richtig schlecht drauf sind. Vor allem natürlich Downtown. Wenn man nicht aufs Klo gehen kann, wenn man nicht Duschen kann und so was, dann kriegt man einfach nur schlechte Laune.”"
Wie ein typischer New Yorker hat Jenna Krumminga beschlossen, das Beste aus der Situation zu machen. Sie hat sich für den nächsten Samstag in Richmond/Virginia zum Marathon angemeldet.
""New York has to show that we are here. And that we are going to recover. And give people something to cheer about in what’s been a very dismal week for a lot of people.”"
Die Rechtfertigung dafür, den New York Marathon durchzuführen, so sah es Bloomberg: eine Art Therapie. Stimmungsaufheiterung in einer schwerigen Zeit.
Wenige Stunden später nahm er dann doch noch zur Kenntnis, dass er mit dieser Sichtweise ziemlich alleine stand. Zumal sich im Laufe des Tages herumgesprochen hatte, dass an der Ziellinie des Rennens im Central Park drei Dieselgeneratoren standen und Strom für ein Medienzelt produzierten, mit dem man den geplagten Menschen in 400 Wohnungen würde helfen können.
Und dass New Yorker, die aus ihren kalten Apartments in der Not auf eigene Rechnung in Hotels umgezogen waren, angereisten Läufern weichen mussten. Da dämmerte Bloombergs engsten Beratern, dass das hartnäckige Festhalten an dem Stadtlauf eine mittlere Rebellion verursachen könnte. Der Bürgermeister selbst war zur "Quelle einer Kontroverse” geworden.
So gab er am Freitagnachmittag in einer schriftlichen Erklärung klein bei. "Der Marathon hat die Stadt immer zusammengebracht und uns mit seinen Geschichten über Mut und Zielstrebigkeit inspiriert. Wir wollen keine dunkle Wolken über einem solchen Rennen oder seinen Teilnehmern hängen sehen. Deshalb haben wir uns entschieden, es abzusagen.”
Hunderte von Läufern, die teilweise auf abenteuerliche Weise und auf Umwegen nach New York gekommen waren, hatten da bereits gegen die starre Haltung der Stadtoberen auf ihre Weise protestiert, ihre Teilnahme zurückgezogen und dies auf ihren Facebook-Seiten deutlich gemacht.
"Als ehemaliger New Yorker bin ich schockiert, wie lange Bürgermeister Bloomberg gebraucht hat, das Richtige zu tun,” sagte Donald Cutler, der aus San Francisco angereist war, der Zeitung "Daily News”.
Jenna Krumminga aus Berlin, die in New York aufgewachsen ist, war extra für den Marathon angereist. Unter zwar unter großen Mühen und über den Umweg Miami. Sie war enttäuscht über die Absage.
""Eigentlich habe ich nur geheult und dachte so: Ey, ich habe jetzt sechs Monate meines Lebens dafür gegeben. Bin einfach persönlich total kaputt und fertig.”"
Zumal sie gehofft hatte, dass ihre Heimatstadt die vielen Probleme bewältigen kann:
""Marathon ist toll. Das ist so symbolisch. Typisch New York. Ja, irgendetwas Schlimmes passiert. Aber wir machen weiter. Wir sind eine starke Stadt. Aber jetzt, wo ich hier bin, merke ich, dass es gar nicht so ist. Dass Leute richtig, richtig schlecht drauf sind. Vor allem natürlich Downtown. Wenn man nicht aufs Klo gehen kann, wenn man nicht Duschen kann und so was, dann kriegt man einfach nur schlechte Laune.”"
Wie ein typischer New Yorker hat Jenna Krumminga beschlossen, das Beste aus der Situation zu machen. Sie hat sich für den nächsten Samstag in Richmond/Virginia zum Marathon angemeldet.