Drei schwarze Scheiben aus Keramikschaum, zusammengehalten von einem Metallring. So sieht der Rußpartikelfilter aus, den der westfälische Hersteller GAT an die Werkstätten verkauft. Etwa 40.000 Dieselfahrzeuge sind in Deutschland damit ausgerüstet worden. Bis Nachforschungen der Deutschen Umwelthilfe bewiesen, dass GAT mit einem gefälschten Gutachten seine mangelhaften Filter auf den Markt gebracht hatte. Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe:
"Die Vorschrift sagt, dass diese Filter 30 bis 50 Prozent Wirksamkeit haben müssen. Dazu müssen solche Systeme, die katalytisch arbeiten, einen Katalyt haben, und das ist in der Regel Platin. Ein sehr teurer Stoff. Die kritisierten Systeme, die eine Wirksamkeit zwischen 0 und 10 Prozent haben - also nicht 30, sondern 0 bis 10 Prozent! - haben nur eine ganz marginale Platinauflage und sind somit spottbillig."
Das freute den Hersteller, den Händler und den Autofahrer, zahlte der doch für das Produkt aus dem Hause GAT deutlich weniger als für herkömmliche Rußpartikelfilter. Doch diese Freude währte nicht lang. Die zusammengeklebten Keramikschaumscheiben des Filterherstellers GAT drosseln nicht nur die Geschwindigkeit, sie können sogar den Motor schädigen. Und mit Umweltschutz hatten sie schon einmal überhaupt gar nichts zu tun. Die Deutsche Umwelthilfe hatte deshalb die betroffenen Werkstätten aufgefordert, bei ihren Kunden die billigen Filterattrappen gegen die hochwertigen Systeme auszutauschen. Die Werkstattkette ATU, die in Deutschland rund die Hälfte aller GAT-Filter verbaut hat, reagierte. Mit einigem Zögern entschloss man sich, die teureren Filter einzubauen. Pit-Stop dagegen weigert sich bis heute. Statt dessen verteilt die Werkstatt Gutscheine für neue GAT-Filtermodelle. Denn man habe Pit-Stop versichert, dass die verbesserten Systeme bereits geprüft würden. Jürgen Resch:
"Seit neun Monaten behauptet GAT, jeweils für die nächsten Wochen einen fertig entwickelten Filter auszuliefern. Der letzte Termin ist Ende Juni verstrichen, da hieß es dann noch Mitte Juni, noch im zweiten Quartal wird der neue Filter ausgeliefert. Wir wissen vom Kraftfahrtbundesamt, dass das Unternehmen GAT noch nicht einmal einen Antrag auf Prüfung gestellt hat. Das Einzige, was das Unternehmen im Moment erfolgreich erreicht, ist, dass Verjährungsfristen verstreichen, das heißt, die Rechtslage der Kunden sich einfach verschlechtert."
Deswegen sei auch das Gutschein-System von Pit-Stop völlig inakzeptabel. Eine aktuelle telefonische Stellungnahme des Konzerns, warum man nicht die mangelhaften GAT-Filter sofort ersetze, war nicht zu bekommen. Stattdessen der Verweis auf eine vier Wochen alte schriftliche Pressemitteilung. Darin heißt es, Zitat:
"Anders als die Deutsche Umwelthilfe es darstellt, verpflichtet die Kulanzregelung die Hersteller nicht, die Kosten für einen Tausch gegen Wettbewerbsprodukte zu tragen."
Zitat Ende. Diese Interpretation der von der Bundesregierung eingeführten Kulanzregelung für Dieselfilter sei schlichtweg falsch, sagt dagegen Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe:
"Die Deutsche Umwelthilfe wirft Pit-Stop Täuschung der Kunden vor, denn deren Rechtslage ist ganz eindeutig. Sie haben einen Anspruch gegenüber dem Unternehmen, dass dieses sofort, das heißt innerhalb von wenigen Tagen, einen nicht wirksamen Filter gegen einen funktionierenden austauscht. Es gab jetzt schon hunderte von Rechtsfällen. Mir ist kein einziger Fall bekannt, in dem der Anspruch auf Austausch vor Gericht zurück gewiesen wurde. Interessanterweise knicken zum Schluss die entsprechenden Werkstätten beziehungsweise auch der Betrugsfilterhersteller GAT ein und zahlen dann außergerichtlich die entsprechenden Umbaukosten."
Gegen den Filterhersteller GAT wird längst ermittelt. Wegen gewerbsmäßigen Betrugs. Gegen die Werkstattkette Pit-Stop will die Deutsche Umwelthilfe weiter vorgehen. Sie rät allen betroffenen Autofahrern, sich den funktionierenden Filter notfalls mit Hilfe eines Anwalts zu erstreiten.
"Die Vorschrift sagt, dass diese Filter 30 bis 50 Prozent Wirksamkeit haben müssen. Dazu müssen solche Systeme, die katalytisch arbeiten, einen Katalyt haben, und das ist in der Regel Platin. Ein sehr teurer Stoff. Die kritisierten Systeme, die eine Wirksamkeit zwischen 0 und 10 Prozent haben - also nicht 30, sondern 0 bis 10 Prozent! - haben nur eine ganz marginale Platinauflage und sind somit spottbillig."
Das freute den Hersteller, den Händler und den Autofahrer, zahlte der doch für das Produkt aus dem Hause GAT deutlich weniger als für herkömmliche Rußpartikelfilter. Doch diese Freude währte nicht lang. Die zusammengeklebten Keramikschaumscheiben des Filterherstellers GAT drosseln nicht nur die Geschwindigkeit, sie können sogar den Motor schädigen. Und mit Umweltschutz hatten sie schon einmal überhaupt gar nichts zu tun. Die Deutsche Umwelthilfe hatte deshalb die betroffenen Werkstätten aufgefordert, bei ihren Kunden die billigen Filterattrappen gegen die hochwertigen Systeme auszutauschen. Die Werkstattkette ATU, die in Deutschland rund die Hälfte aller GAT-Filter verbaut hat, reagierte. Mit einigem Zögern entschloss man sich, die teureren Filter einzubauen. Pit-Stop dagegen weigert sich bis heute. Statt dessen verteilt die Werkstatt Gutscheine für neue GAT-Filtermodelle. Denn man habe Pit-Stop versichert, dass die verbesserten Systeme bereits geprüft würden. Jürgen Resch:
"Seit neun Monaten behauptet GAT, jeweils für die nächsten Wochen einen fertig entwickelten Filter auszuliefern. Der letzte Termin ist Ende Juni verstrichen, da hieß es dann noch Mitte Juni, noch im zweiten Quartal wird der neue Filter ausgeliefert. Wir wissen vom Kraftfahrtbundesamt, dass das Unternehmen GAT noch nicht einmal einen Antrag auf Prüfung gestellt hat. Das Einzige, was das Unternehmen im Moment erfolgreich erreicht, ist, dass Verjährungsfristen verstreichen, das heißt, die Rechtslage der Kunden sich einfach verschlechtert."
Deswegen sei auch das Gutschein-System von Pit-Stop völlig inakzeptabel. Eine aktuelle telefonische Stellungnahme des Konzerns, warum man nicht die mangelhaften GAT-Filter sofort ersetze, war nicht zu bekommen. Stattdessen der Verweis auf eine vier Wochen alte schriftliche Pressemitteilung. Darin heißt es, Zitat:
"Anders als die Deutsche Umwelthilfe es darstellt, verpflichtet die Kulanzregelung die Hersteller nicht, die Kosten für einen Tausch gegen Wettbewerbsprodukte zu tragen."
Zitat Ende. Diese Interpretation der von der Bundesregierung eingeführten Kulanzregelung für Dieselfilter sei schlichtweg falsch, sagt dagegen Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe:
"Die Deutsche Umwelthilfe wirft Pit-Stop Täuschung der Kunden vor, denn deren Rechtslage ist ganz eindeutig. Sie haben einen Anspruch gegenüber dem Unternehmen, dass dieses sofort, das heißt innerhalb von wenigen Tagen, einen nicht wirksamen Filter gegen einen funktionierenden austauscht. Es gab jetzt schon hunderte von Rechtsfällen. Mir ist kein einziger Fall bekannt, in dem der Anspruch auf Austausch vor Gericht zurück gewiesen wurde. Interessanterweise knicken zum Schluss die entsprechenden Werkstätten beziehungsweise auch der Betrugsfilterhersteller GAT ein und zahlen dann außergerichtlich die entsprechenden Umbaukosten."
Gegen den Filterhersteller GAT wird längst ermittelt. Wegen gewerbsmäßigen Betrugs. Gegen die Werkstattkette Pit-Stop will die Deutsche Umwelthilfe weiter vorgehen. Sie rät allen betroffenen Autofahrern, sich den funktionierenden Filter notfalls mit Hilfe eines Anwalts zu erstreiten.