
Im September waren die Münchner Forscher noch von einem Anstieg von 1,4 Prozent ausgegangen. Zur Begründung hieß es unter anderem, Unsicherheit verzögere derzeit die Erholung. Wahrscheinlich sei die nun vorliegende Prognose noch zu optimistisch, erklärte Ifo-Konjunkturchef Wollmershäuser. Die Wirtschafts- und Finanzpolitik sei widersprüchlich und nicht verlässlich. Bund und Länder müssten voraussichtlich zwischen 20 und 40 Milliarden Euro einsparen, was das Wachstum weiter bremse.
Gefahr für Wettbewerbsfähigkeit
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlinerklärte, im kommenden Jahr dürfte es mit 0,6 Prozent langsamer bergauf gehen als noch vor drei Monaten erwartet. Bei den Haushaltsbeschlüssen der Bundesregierung sei eine klare Priorität gegen Investitionen gesetzt worden, kritisierte DIW-Präsident Fratzscher. Das dürfte die wirtschaftliche Entwicklung langfristig bremsen und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gefährden.
Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle geht sogar nur noch von einem Plus von 0,5 Prozent aus. Zuvor hatten bereits das Kiel Institut für Weltwirtschaftund das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln ihren Konjunkturausblick gesenkt.
Für das Jahr 2025 rechnen die Institute dann mit einem etwas kräftigeren Wachstum.
Diese Nachricht wurde am 14.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.