Stockholm
"Wirtschaftsnobelpreis" geht an Wohlstandsforscher in den USA

Der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften geht in diesem Jahr an drei in den USA tätige Forscher. Wie die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm bekanntgab, werden Daron Acemoglu, Simon Johnson und James A. Robinson für ihre Arbeiten zum Wohlstandsgefälle zwischen den Nationen geehrt.

    Der Wirtschaftsnobelpreis im Jahr 2024 wird an Daron Acemoglu, Simon Johnson und James A. Robinson verliehen. Die Namen erscheinen an einer Tafel.
    Der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften geht 2024 an drei in den USA tätige Wohlstandsforscher. (AP/dpa/Christine Olsson)
    Der US-türkische Ökonom sowie die beiden US-britischen Forscher beschäftigen sich damit, wie Institutionen gebildet werden und welchen Einfluss sie auf den Wohlstand haben.
    Der Düsseldorfer Wettbewerbsökonom Justus Haucap begrüßte die Entscheidung. Eine wichtige Einsicht sei, dass die Verteilung von Einkommen und Vermögen für die Stabilität von Institutionen von enormer Bedeutung und deren Stabilität wiederum entscheidend für wirtschaftliche Prosperität sei, sagte er der "Rheinischen Post". Volkswirtschaften mit einer sehr ungleichen Teilhabe prosperierten daher langfristig nicht, weil sie es schwer hätten, stabile Institutionen zu schaffen. Haucab führte aus, zum besonderen Verdienst der Preisträger gehöre, dass sie die institutionellen Rahmenbedingungen wie etwa Marktregeln oder ganz allgemein die "Ordnung der Wirtschaft" wieder stärker in den Fokus der ökonomischen Forschung stellen würden. Acemoglu war laut Haucab schon länger ein heißer Kandidat für den Preis. Mit seinen Co-Preisträgern Robinson und Johnson habe vielleicht nicht jeder gerechnet, meinte er.
    Der Wirtschaftsnobelpreis wird erst seit 1969 verliehen. Er geht nicht auf das Testament von Alfred Nobel zurück und ist mit umgerechnet 950.000 Euro dotiert. Die Auszeichnung wird von der schwedischen Notenbank gestiftet und wie die anderen Nobelpreise am 10. Dezember überreicht.
    Diese Nachricht wurde am 14.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.