Angespannte Konjunkturlage
Wirtschaftswissenschaftler fordern Bundesregierung zum Handeln auf

Angesichts der angespannten ökonomischen Lage haben führende Wirtschaftswissenschaftler die Bundesregierung zum Handeln aufgefordert.

    Max Jaedicke, Maschinenführer am Druckprüfstand, arbeitet nach der Einweihung des Drehgestellrevisions- und Fertigungscenters der Stadler Rail Service Deutschland GmbH an der Druckprüfung am Drehgestell für einen Personenzug. An dem Standort im Landkreis Havelland können auf einer etwa 4300 Quadratmeter grossen Fläche Drehgestelle komplett zerlegt, gereinigt, einem Checkup unterzogen und wieder neu montiert werden. Damit bietet Stadler neben der Belieferung von anderen Standorten mit Ersatzteilen aus dem Logistikzentrum als Servicepaket Instandhaltung und eventuelle Neuanfertigung von Fahrgestellen aus einer Hand an.
    Deutsche Unternehmen benötigten nach Ansicht führender Wirtschaftswissenschaftler mehr private Investitionen. (picture alliance / dpa-Zentralbild / Soeren Stache)
    Das Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Bundesfinanzministeriums, Büttner, sagte im Deutschlandfunk, ein reines Konjunkturprogramm durch zusätzliche Ausgaben sei nicht dazu geeignet, die Situation nachhaltig zu verbessern. Es brauche vor allem höhere private Investitionen von Unternehmen, technischen Fortschritt und ein steigendes Arbeitsangebot. Auf all diesen Feldern gebe es aber keinen Fortschritt, betonte Büttner. Einfach nur Geld in die Infrastruktur zu stecken, sei nicht zielführend.
    Die Wirtschaftsweise Grimm sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, die Unternehmen hofften zwar auf eine Besserung ihrer Lage, doch habe die Regierung in den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit nicht genügend geliefert. Sie müsse endlich die nötigen, tiefgreifenden Reformen angehen. Stattdessen werde Geld verteilt. Man habe das Gefühl, dass die Orientierung fehle, kritisierte Grimm, die auch Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ist.
    Diese Nachricht wurde am 09.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.