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Wissen made in Germany

Das was uns fehlt, sind einzelne Spitzenforscher und Spitzeninstitute. Die Max-Planck-Gesellschaft stellt eine Gemeinschaft dar, die solche Spitzeninstitute hat. Deshalb bin ich der Auffassung, dass wir diese Spitzenforschung mit der der Universitäten enger verbinden müssen.

David Fickeisen |
    Eine Verknüpfung von Spitzenforschung und Universität beweisen die Fraunhofer-Institute. Sie forschen an den deutschen Standorten mit internationalen Teams. Prof. Dr. Karlheinz Brandenburg, Miterfinder des MP3-Formats und Leiter des Ilmenauer Fraunhofer-Instituts für digitale Medientechnologie, sieht das deutsche Forschungspotential in Gefahr.

    Es besteht die Gefahr, dass wir zurückfallen in die Drittklassigkeit. Wenn jetzt gekürzt wird, dann ist das sehr gefährlich. Dann trifft das gerade die Doktoranten, gerade die Sachmittel, die Möglichkeiten wirklich sowohl die Lehre zu unterstützen, als auch international wichtige Forschungsleistungen zu erbringen.

    Im Dialog der Podiumsgäste wurde eines deutlich. In der rohstoffarmen Bundesrepublik stellt die Bildung einen wesentlichen Standortfaktor dar.
    Damit der Industriestandort Deutschland nicht an Bedeutung verliert, ist eine hohe Qualität der Bildung notwendig. Ein Vorschlag von Studentenseite war die Beteiligung der Industrie an den Bildungskosten. Die Managerin für Human Ressources des Chipherstellers AMD Saxony, Inka Klotsche, zeigt mögliche Folgen auf.

    Wenn das darauf hinausläuft, dass Pflichtabgaben eruiert werden, ist das keine Lösung, die akzeptiert wird. Jedenfalls nicht für die Halbleiterindustrie, die ist dann weg aus Deutschland, das ist, glaube ich, ziemlich sicher.

    Von Pflichtabgaben will Wissenschaftsministerin Schipanski noch nicht sprechen. Sie baut auf die Gesprächsbereitschaft der deutschen Unternehmen. Kann sich die Ministerin ein Joint Venture zwischen öffentlicher Bildung und Wirtschaft vorstellen?

    Ich kann mir das vorstellen, aber die Antworten, die ich bisher aus der Industrie erhalten habe, sind alles andere als zustimmend. Ich stehe auch auf dem Standpunkt, dass wir in Deutschland erst dann eine Studiengebührensystem einführen können, wenn wir ein Stipendiensystem eingeführt haben. Ich habe dafür bei der Industrie geworben, aber ich habe relativ wenig Gegenliebe gefunden.

    Die Diskussion war mit etwa 200 Studenten nur gering besucht. So nutzten die Anwesenden kaum die Gelegenheit Fragen der hochkarätigen Diskussionsrunde zu stellen.