Wer versunkenen Städten oder seltenen aquatischen Biotopen auf den Grund gehen möchte, kommt nicht umhin, selbst zu Pressluftflasche und Flossen zu greifen und in die Fluten zu springen. Doch mit Sporttauchen hat das professionelle Tauchen von Berufswissenschaftlern indes wenig gemein. Vielmehr ist ein ganzes Team inklusive Einsatzleiter und Ersatztaucher nötig, um die Arbeit unter Wasser zu bewältigen. Sicherheit ist beim professionellen Tauchen oberstes Gebot und dazu gehören selbstverständlich grundlegende Kenntnisse, wie sich die Bedingungen unter Wasser auf den Körper auswirken und worin Risiken lauern. "Folgen und Risiken hängen vor allem davon ab, wie oft und wie tief man taucht. Neue Studien belegen etwa, dass bei Berufstauchern, die in sehr kaltem Wasser lange und hart arbeiten, Knochenschäden auftreten, weil sich dort kleine Stickstoffbläschen festsetzen", erklärt Frank Donat, Ausbilder für Forschungstaucher am Institut für Chemie und Biologie des Meeres der Universität Oldenburg. Zwar hätten die kleinen Gasblasen zunächst keine direkten Auswirkungen, doch auf lange Sicht führten sie zum Absterben von Knochengewebe und zur Zerstörung von Gelenken.
Dabei seien etwa Biologen oder Archäologen unter Wasser ähnlichen Belastungen ausgesetzt wie andere Berufstaucher, denn schließlich sei die Technik nur Vehikel, um auch am Meeresgrund Forschung so akkurat wie im Labor zu verrichten. Auch wenn dort die Handwerkszeuge grundsätzlich andere seien, berichtet Donat: "Das wichtigste Werkzeug der wissenschaftlichen Taucher ist die Schreibtafel, mit der sehr exakt Daten aufgenommen oder Zeichnungen angefertigt werden. Daneben gewinnen die Fachleute in der Regel auch Proben etwa von Pflanzen oder Sedimenten." Doch auch moderne Digitaltechnik unterstützt den Wissenschaftler in Neptuns Reich, etwa bei der Untersuchung der Darßer Kogge, die vor einigen Jahren in der Ostsee entdeckt wurde. Das Schiff liegt in neun Meter Tiefe eingegraben in den Meeressand. Inzwischen konnte ein Teil des Rumpfes freigelegt werden und erlaubt den Archäologen die Vermessung mittels photogrammetrischer Technik, erläutert Geodät Peter Korduan: "Dabei werden kleine weiße Bälle am Schiff befestigt, anhand derer mehrere Aufnahmen miteinander verknüpft werden können. Daraus kann jede Fläche oder Strecke exakt bestimmt werden." Aus diesen Angaben erstellt stellt anschließend der Rechner ein naturgetreues Modell des untergegangenen Schiffes, woraus wiederum Rückschlüsse auf damalige Schiffsbautechniken und Lebensumstände abgeleitet werden können.
Jörg Bonse vom Fachbereich Paläontologie der Freien Universität Berlin hingegen untersucht mit der Messtechnik Schwammpopulationen im fernen Baikalsee: "Ihr Chlorophyll verleiht den Schwämmen eine knallgrüne Farbe. Die Photogrammetrie erlaubt uns, das Wachstum der Schwämme millimetergenau über einen bestimmten Zeitraum zu verfolgen." Der Vergleich der Pflanzen mit den Resten abgestorbener Schwämme aus dem Bodensediment verrät den Biologen etwa Hinweise auf die Umweltbedingungen, die dort vor bis zu sechs Millionen Jahren herrschten. Dies wäre ohne den anstrengenden Gang in die kalte Tiefe des Sees kaum möglich.
[Quelle: Wolfram Koch]
Dabei seien etwa Biologen oder Archäologen unter Wasser ähnlichen Belastungen ausgesetzt wie andere Berufstaucher, denn schließlich sei die Technik nur Vehikel, um auch am Meeresgrund Forschung so akkurat wie im Labor zu verrichten. Auch wenn dort die Handwerkszeuge grundsätzlich andere seien, berichtet Donat: "Das wichtigste Werkzeug der wissenschaftlichen Taucher ist die Schreibtafel, mit der sehr exakt Daten aufgenommen oder Zeichnungen angefertigt werden. Daneben gewinnen die Fachleute in der Regel auch Proben etwa von Pflanzen oder Sedimenten." Doch auch moderne Digitaltechnik unterstützt den Wissenschaftler in Neptuns Reich, etwa bei der Untersuchung der Darßer Kogge, die vor einigen Jahren in der Ostsee entdeckt wurde. Das Schiff liegt in neun Meter Tiefe eingegraben in den Meeressand. Inzwischen konnte ein Teil des Rumpfes freigelegt werden und erlaubt den Archäologen die Vermessung mittels photogrammetrischer Technik, erläutert Geodät Peter Korduan: "Dabei werden kleine weiße Bälle am Schiff befestigt, anhand derer mehrere Aufnahmen miteinander verknüpft werden können. Daraus kann jede Fläche oder Strecke exakt bestimmt werden." Aus diesen Angaben erstellt stellt anschließend der Rechner ein naturgetreues Modell des untergegangenen Schiffes, woraus wiederum Rückschlüsse auf damalige Schiffsbautechniken und Lebensumstände abgeleitet werden können.
Jörg Bonse vom Fachbereich Paläontologie der Freien Universität Berlin hingegen untersucht mit der Messtechnik Schwammpopulationen im fernen Baikalsee: "Ihr Chlorophyll verleiht den Schwämmen eine knallgrüne Farbe. Die Photogrammetrie erlaubt uns, das Wachstum der Schwämme millimetergenau über einen bestimmten Zeitraum zu verfolgen." Der Vergleich der Pflanzen mit den Resten abgestorbener Schwämme aus dem Bodensediment verrät den Biologen etwa Hinweise auf die Umweltbedingungen, die dort vor bis zu sechs Millionen Jahren herrschten. Dies wäre ohne den anstrengenden Gang in die kalte Tiefe des Sees kaum möglich.
[Quelle: Wolfram Koch]