
Die Bestände von Hering und Dorsch seien weit unter dem Limit für eine Reproduktion, sagte Möllmann im Deutschlandfunk (audio-link). Mit der Verschärfung der Fangquoten sei zwar die Fischerei praktisch geschlossen. Es sei aber nicht sicher, dass sich die Bestände innerhalb von zwei oder drei Jahren erholten. Möllmann nannte als wesentliche Probleme der Ostsee die Erwärmung, die Saustoffknappheit und die Überdüngung. Leider seien die Auswirkungen des Klimawandels nicht gut untersucht, räumte der Wissenschaftler ein. Für den Hering wisse man aber, dass Plankton, die Nahrungsgrundlage, durch die Erwärmung früher vorkomme und das Überleben der Larven nicht so gut funktioniere. Als Konsequenz mahnte Möllmann Änderungen der intensiven Landwirtschaft an. Es müssten weniger Nährstoffe in die Ostsee eingeleitet werden. Das habe auch etwas mit unserer Ernährung und dem Fleischgenuss zu tun, unterstrich Möllmann.
Im litauischen Palanga sind der EU-Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei, Virginius Sinkevicius, und Minister aus den acht EU-Ostsee-Anrainer-Staaten zusammengekommen. Schwerpunkt der Beratungen sind der Verbleib von rund 300.000 Tonnen nicht explodierter Weltkriegs-Munition, die Fischerei und die Umwelt.
Diese Nachricht wurde am 29.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.