
Bei drei von acht Affenweibchen konnten die Wissenschaftler hormonelle Anzeichen einer frühen Schwangerschaft nachweisen.Allerdings beobachteten sie keine weitere Entwicklung der Embryoide im Körper der Affenmütter, wie sie im Fachmagazin "Cell Stem Cell" schrieben. In der Zellkultur dagegen entwickelten sich einzelne Embryoide bis zum achtzehnten Tag weiter, bevor sie abstarben.
Deutsche Wissenschaftler bewerteten die Ergebnisse sehr vorsichtig. Rüdiger Behr vom "Leibniz-Institut für Primatenforschung" in Göttingen erklärte: "Das, was wir von künstlichen Affenembryonen lernen können, gilt mit großer Wahrscheinlichkeit auch für uns Menschen." Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass Embryoide im Vergleich zu echten Embryonen grundlegende Unterschiede aufweisen, die einer vollständigen Entwicklung der Embryoide zu einem lebensfähigen Organismus im Wege stehn könnten. "Aber der rasante Fortschritt in der Embryonen- und Embryoid-Forschung lässt es möglich erscheinen, dass sich Embryoide zukünftig auch zu lebensfähigen Organismen entwickeln könnten."
Malte Spielmann, Direktor des Instituts für Humangenetik am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, betonte, Affenembryonen seien menschlichen Embryonen evolutionär deutlich näher als die von Mäusen. Da die künstlichen Embryonen nicht überlebensfähig gewesen seien, liefere das Experiment aber keine wesentlichen, zusätzlichen Erkenntnisse.