Studie
Wissenschaftler warnen vor Umgang mit Asiatischen Elefanten und fordern Fütterungsverbote

Ein Forschungsteam der Universität Kalifornien in San Diego warnt vor dem Umgang mit wilden Elefanten in Asien. Insbesondere Touristen versuchten, die Tiere anzulocken und zu füttern. Das habe negative Konsequenzen für Mensch und Tier, heißt es in einer Studie.

    Mehrere Asiatische Elefanten stehen auf einer Wiese in einem Nationalpark in Sri Lanka.
    Asiatische Elefanten im Kaudulla National Park in Sri Lanka (imago images / Westend61)
    Die Studie stützt sich auf Daten aus Sri Lanka und Indien und wurde im Fachmagazin "Ecological Solutions and Evidence" veröffentlicht. Viele Menschen hielten Asiatische Elefanten für zahm und sanftmütig und versuchten ihnen sehr nahezukommen, um Fotos zu machen oder die Tiere zu füttern. Dies führe zu einer Art "Bettelverhalten" bei den Elefanten. Zudem würden sie Menschen gegenüber mutiger und dreister, mit teils tödlichen Folgen.

    Elefanten werden immer mutiger

    Teilweise hätten Elefanten sogar Zäune durchbrochen, um weiter gefüttert zu werden, schreiben die Autoren. Nicht nur Menschen wurden dabei getötet, auch mindestens drei Elefanten kamen ums Leben. Ein junger Elefantenbulle sei von einem Bus erfasst worden, nachdem er einen Zaun durchbrochen und die Straße überquert habe.
    Außerdem sei in Elefantendung lebensbedrohliches Plastik gefunden worden. "Wir haben Menschen gesehen, die ihnen Früchte wie Mangos gaben, die noch in Tüten verpackt waren", heißt es in der Studie. Weitere Gefahren seien mögliche Krankheitsübertragungen von Mensch auf Tier sowie der Verlust der Fähigkeit, selbstständig Nahrung zu suchen, warnen die Experten. 

    Autoren fordern strikte Fütterungsverbote

    Die Autoren forderten die Behörden auf, Fütterungsverbote strikt durchzusetzen und einen verantwortungsvollen Tourismus zu fördern. Laut WWF gab es 2018 noch schätzungsweise 41.000 bis 52.000 wildlebende Asiatische Elefanten in 13 Ländern, die meisten davon in Sri Lanka und Indien. Jedoch nimmt ihre Zahl ab. Die Weltnaturschutzunion IUCN führt den Asiatischen Elefanten als "stark gefährdet".
    Diese Nachricht wurde am 20.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.