Ein Weg wird eben die Drittmittelgenerierung in der Forschungskooperation oder auch Patentvermarktung sein.
Baaken, derzeit als Gastprofessor in Australien, hat sein Meisterstück an der FH Münster abgeliefert. Als Prorektor für Forschung und Entwicklungsaufgaben hat er seinen Kollegen marktwirtschaftlich auf die Sprünge geholfen.
Als ich anfing, hatten wir eine Unternehmergruppe zu Gast in der Hochschule, und die Forscher berichten dann in ihrer Hochschulsprache aus ihrer Arbeit, und wenn ich die Besucher anschließend gefragt habe, dann war oft nicht allzu viel zu hören. Wir haben also daraufhin gewirkt, dass die Forscher und Professoren viel stärker auf die Besucher eingehen. Das klingt trivial, aber das ist ein Erfolgsfaktor.
Baaken gelang es, dass Drittmittelvolumen, also der Mittel, die zusätzlich zum regulären Haushalt zur Verfügung gestellt werden, um 25-30 Prozent pro Jahr zu steigern. Aufgrund dieser Steigerungsraten hat die nordrhein-westfälische Landesregierung ein Budget für einen Forschungsschwerpunkt Science Marketing ausgestattet. Baaken soll prüfen wie man sein Modell auf andere Hochschulen übertragen kann.
Mit im Boot ist auch die Kölner FH-Professorin Birgit Mager, die zugleich Projektleiterin des Projekts " Research goes public" ist. "Forschung geht in die Öffentlichkeit" wird vom Bundesforschungsministerium finanziert und versucht zu ergründen, wie Wissenschaft zugleich Dienstleistung sein kann. Die Akzeptanz bei den Forschungseinrichtungen sei groß, meint Mager..
Das die sagen, heut zu 90 Prozent sagen, wir verstehen uns tatsächlich jetzt als Dienstleister.
Ihre eigene Fachhochschule hat für einen großen, deutschen Technik-Konzern die Kommunikation mit den Kunden am Computer überarbeitet. Das funktioniert beispielsweise in dem man den Konzernmitarbeitern nahe bringt, den Kunden überhaupt erst einmal als Mensch zu betrachten.
Das der also nicht erst dreißig Kennzahlen eingeben muss und komplizierte Kunden-Nummern heraussuchen muss, sondern dass der Kunde eigentlich direkt zum Kern seines Problems kommen kann. Das hat dann schon etwas mit Oberflächengestaltung auch zu tun. Aber es im Grunde zu nächst einmal eine Prozessgestaltung.
Das sind genau die Verbindungen, die "Research goes public" schaffen will. Klassisch interdisziplinär, mit beratungsoffenen Wirtschaftsunternehmen. Kooperationen gibt es aber auch auf der europäischen Ebene. Birgit Mager arbeitet mit Pieter van der Sijde von der niederländischen Universität Twente zusammen. Sijde ist maßgeblich an Proton beteiligt, einem europäischen Netzwerk zur Technologieverwertung.
Eigentlich sollen alle Transferstellen der Uni und Fachhochschulen in Europa Mitglied sein. Aber wir haben gerade erst angefangen und haben in diesem Moment ungefähr fünfzig Mitglieder.
Wenn man bedenkt, dass es alleine in Deutschland über 400 Fachhochschulen und Universitäten gibt, erkennt man: Proton steckt noch in den Kinderschuhen. Im Rahmen eines zusammenwachsenden Europas, auch vor dem Hintergrund dass die EU bis 2010 der stärkste Wissenschaftsraum der Welt werden will, erkennt man gleichwohl das Potential von Proton.
Es gibt allerdings auch kritische Fragen: Bei der Orientierung auf den Markt, was wird aus der Freiheit von Forschung und Lehre, die wir sogar in unserer Verfassung verankert haben? Und was wird aus der Vielfalt an den Hochschulen. Thomas Baaken sieht das ganz deutlich:
Die Hochschulen sind im Moment in einer Situation, in der sie sich erheblich schärfere Profile geben, nicht jede Hochschule kann mit den gleichen Angeboten bestehen, d.h. dass die Konzentration auf einige Bereiche stattfinden wird, wobei diese eine Hochschule dann genau für dieses Themenfeld stehen wird.
Von Patrick Honecker
Baaken, derzeit als Gastprofessor in Australien, hat sein Meisterstück an der FH Münster abgeliefert. Als Prorektor für Forschung und Entwicklungsaufgaben hat er seinen Kollegen marktwirtschaftlich auf die Sprünge geholfen.
Als ich anfing, hatten wir eine Unternehmergruppe zu Gast in der Hochschule, und die Forscher berichten dann in ihrer Hochschulsprache aus ihrer Arbeit, und wenn ich die Besucher anschließend gefragt habe, dann war oft nicht allzu viel zu hören. Wir haben also daraufhin gewirkt, dass die Forscher und Professoren viel stärker auf die Besucher eingehen. Das klingt trivial, aber das ist ein Erfolgsfaktor.
Baaken gelang es, dass Drittmittelvolumen, also der Mittel, die zusätzlich zum regulären Haushalt zur Verfügung gestellt werden, um 25-30 Prozent pro Jahr zu steigern. Aufgrund dieser Steigerungsraten hat die nordrhein-westfälische Landesregierung ein Budget für einen Forschungsschwerpunkt Science Marketing ausgestattet. Baaken soll prüfen wie man sein Modell auf andere Hochschulen übertragen kann.
Mit im Boot ist auch die Kölner FH-Professorin Birgit Mager, die zugleich Projektleiterin des Projekts " Research goes public" ist. "Forschung geht in die Öffentlichkeit" wird vom Bundesforschungsministerium finanziert und versucht zu ergründen, wie Wissenschaft zugleich Dienstleistung sein kann. Die Akzeptanz bei den Forschungseinrichtungen sei groß, meint Mager..
Das die sagen, heut zu 90 Prozent sagen, wir verstehen uns tatsächlich jetzt als Dienstleister.
Ihre eigene Fachhochschule hat für einen großen, deutschen Technik-Konzern die Kommunikation mit den Kunden am Computer überarbeitet. Das funktioniert beispielsweise in dem man den Konzernmitarbeitern nahe bringt, den Kunden überhaupt erst einmal als Mensch zu betrachten.
Das der also nicht erst dreißig Kennzahlen eingeben muss und komplizierte Kunden-Nummern heraussuchen muss, sondern dass der Kunde eigentlich direkt zum Kern seines Problems kommen kann. Das hat dann schon etwas mit Oberflächengestaltung auch zu tun. Aber es im Grunde zu nächst einmal eine Prozessgestaltung.
Das sind genau die Verbindungen, die "Research goes public" schaffen will. Klassisch interdisziplinär, mit beratungsoffenen Wirtschaftsunternehmen. Kooperationen gibt es aber auch auf der europäischen Ebene. Birgit Mager arbeitet mit Pieter van der Sijde von der niederländischen Universität Twente zusammen. Sijde ist maßgeblich an Proton beteiligt, einem europäischen Netzwerk zur Technologieverwertung.
Eigentlich sollen alle Transferstellen der Uni und Fachhochschulen in Europa Mitglied sein. Aber wir haben gerade erst angefangen und haben in diesem Moment ungefähr fünfzig Mitglieder.
Wenn man bedenkt, dass es alleine in Deutschland über 400 Fachhochschulen und Universitäten gibt, erkennt man: Proton steckt noch in den Kinderschuhen. Im Rahmen eines zusammenwachsenden Europas, auch vor dem Hintergrund dass die EU bis 2010 der stärkste Wissenschaftsraum der Welt werden will, erkennt man gleichwohl das Potential von Proton.
Es gibt allerdings auch kritische Fragen: Bei der Orientierung auf den Markt, was wird aus der Freiheit von Forschung und Lehre, die wir sogar in unserer Verfassung verankert haben? Und was wird aus der Vielfalt an den Hochschulen. Thomas Baaken sieht das ganz deutlich:
Die Hochschulen sind im Moment in einer Situation, in der sie sich erheblich schärfere Profile geben, nicht jede Hochschule kann mit den gleichen Angeboten bestehen, d.h. dass die Konzentration auf einige Bereiche stattfinden wird, wobei diese eine Hochschule dann genau für dieses Themenfeld stehen wird.
Von Patrick Honecker