Vor allem in die Nutzung der Windenergie setzt Umweltminister Trittin große Hoffnungen. Zwar nicht unbedingt in die Anlagen auf dem Binnenland - die sind weitgehend ausgeschöpft - , sondern "offshore" , also in die Windkraftanlagen vor der Küste.
Kein Wunder also, dass es sich Trittin heute Morgen nicht nehmen ließ, die Wissenschaftstage zu diesem Thema zu eröffnen.
Jürgen Trittin hat den Namen seines Widersachers im Kabinett nicht direkt erwähnt. Aber der Bundesumweltminister hat natürlich die erhöhte Aufmerksamkeit der Presse genutzt, um während der Eröffnungsrede einiges zur Sache zu sagen. Wer da genau hingehört hat, dem sind kleine Seitenhiebe auf den Wirtschaftsminister nicht entgangen. Dazu gehört eine Bemerkung zur Ökosteuer. Trittin erinnerte an die Klimaziele von Kyoto und die Vorreiterrolle Deutschlands dabei:
Dass wir als Bundesrepublik Deutschland eine positive Klimabilanz haben, uns trennen von den 21 %, die wir 2012 erreicht haben sollen, nur noch 1,5 %-Punkte, das verdanken wir auch der Ökosteuer. Man kann das auch noch viel einfacher sagen: Die Autofahrer haben geholfen, das wieder wett zu machen, was die Kohle mehr an Treibhausgasen ausgestoßen hat.
Und die Kohle gilt ja als Lieblingthema von Wirtschaftsminister Clement. Nächster Punkt im Koalitionsstreit ist der Emissionshandel. Trittin lobte die Industrie dafür, dass sie im Prinzip auf dem richtigen Wege sei und schon in der jüngsten Vergangenheit Schadstoffe reduziert habe. Und das soll künftig auch unter ökonomischen Gesichtspunkten Sinn machen:
Das neue Instrument des Emissionshandels wird dazu führen, dass Emissionen dort eingespart werden, wo das am effizientesten ist, wird dazu führen, dass man Emissionen einsparen kann nicht nur in Deutschland, sondern im gesamten Raum der erweiterten Europäischen Union, und wir gehen davon aus, dass das der Wirtschaft nochmal bis zu 500 Millionen einspart, dann bin ich auch zuversichtlich, dass wir diesen Emissionshandel pünktlich in Kraft setzen werden, gerade weil er eine echte Chance für die Wirtschaft darstellen wird.
Eigentliches Thema der Veranstaltung war aber die Offshore-Windenergie, also die Gewinnung von Strom mittels Windrädern auf hoher See. Der Bundesumweltminister, der als Bremer selbst von der Küste kommt, nennt die Offshore-Windenergie eines seiner Lieblingsprojekte, weil es, auch hier betont er beide Aspekte, weil eben ökologisch und ökonomisch Sinn mache. Nachhaltig sei diese Energie, Klima schonend und einträglich:
Wir wollen mittelfristig bis zum Jahre 2010 den Weg gehen, raus auf See! Nicht, weil wir nicht glauben, dass es nicht an Land noch die eine oder andere Ausbaumöglichkeit gibt. Allein das Repowering, also der Ersatz kleinerer Art durch neuere Anlagen würde zu einer Verdoppelung fast der Kapazität führen, ohne dass die Zahl der Masten sich groß verändern würde. Aber wir wollen an Nord- und Ostsee rausgehen, bis zum Jahre 2010 sollen dort 3000 Megawatt Leistung installiert sein.
Ein langfristiges Ziel der Bundesregierung nannte er auch: Bis zum Jahr 2030 sollen 15 Prozent des derzeitigen Strombedarfs in der Bundesrepublik Deutschland durch die Offshore-Windenergie gedeckt werden. Und wenn man optimistisch mit einrechnet, dass wir durch intelligente Technik in den nächsten Jahrzehnten insgesamt weniger Energie verbrauchen, dann wird der Gesamtanteil erneuerbarer Energien noch größer sein. Die Verbrennung fossiler Energieträger und die Atomenergie werden demnach entsprechend unbedeutend werden, jedenfalls, wenn es nach den Planungen des Bundesumweltministeriums geht. Offshore Windenergie werde sich auch ökonomisch rechnen, beispielsweise für die bislang relativ benachteiligten Küstenregionen. Das lokale Gewerbe werde schon anfangen, Geld zu verdienen, wenn es darum gehe, die Fundamente der Windräder auf dem Meeresboden zu setzen. Die Betreibergesellschaften werden an der Küste Gewerbesteuer zahlen, viele Arbeitsplätze entstehen. Insgesamt will der Umweltminister Trittin bei der Diskussion um Windenergie auch das Große Ganze, die Weltpolitik, nicht aus dem Blick verlieren:
Die Bekämpfung der weltweiten Armut und die Bekämpfung der globalen Erwärmung, das sind, wenn man so will, die beiden Menschheitsherausforderungen, vor denen wir stehen. Beide Fragen werden nicht zu lösen sein ohne einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien.
Ein weiteres Argument für nachhaltige Klimapolitik sei der zunehmende Schaden, der durch Naturkatastrophen entstehe. Die Münchner Rück berechnet für das Jahr 2003 einen Versichertenschaden von 63 Milliarden Dollar weltweit. Und das betrifft nur diejenigen Katastrophenopfer, die sich vorher versichert haben, also global gesehen nur eine wohlhabende Minderheit.
Kein Wunder also, dass es sich Trittin heute Morgen nicht nehmen ließ, die Wissenschaftstage zu diesem Thema zu eröffnen.
Jürgen Trittin hat den Namen seines Widersachers im Kabinett nicht direkt erwähnt. Aber der Bundesumweltminister hat natürlich die erhöhte Aufmerksamkeit der Presse genutzt, um während der Eröffnungsrede einiges zur Sache zu sagen. Wer da genau hingehört hat, dem sind kleine Seitenhiebe auf den Wirtschaftsminister nicht entgangen. Dazu gehört eine Bemerkung zur Ökosteuer. Trittin erinnerte an die Klimaziele von Kyoto und die Vorreiterrolle Deutschlands dabei:
Dass wir als Bundesrepublik Deutschland eine positive Klimabilanz haben, uns trennen von den 21 %, die wir 2012 erreicht haben sollen, nur noch 1,5 %-Punkte, das verdanken wir auch der Ökosteuer. Man kann das auch noch viel einfacher sagen: Die Autofahrer haben geholfen, das wieder wett zu machen, was die Kohle mehr an Treibhausgasen ausgestoßen hat.
Und die Kohle gilt ja als Lieblingthema von Wirtschaftsminister Clement. Nächster Punkt im Koalitionsstreit ist der Emissionshandel. Trittin lobte die Industrie dafür, dass sie im Prinzip auf dem richtigen Wege sei und schon in der jüngsten Vergangenheit Schadstoffe reduziert habe. Und das soll künftig auch unter ökonomischen Gesichtspunkten Sinn machen:
Das neue Instrument des Emissionshandels wird dazu führen, dass Emissionen dort eingespart werden, wo das am effizientesten ist, wird dazu führen, dass man Emissionen einsparen kann nicht nur in Deutschland, sondern im gesamten Raum der erweiterten Europäischen Union, und wir gehen davon aus, dass das der Wirtschaft nochmal bis zu 500 Millionen einspart, dann bin ich auch zuversichtlich, dass wir diesen Emissionshandel pünktlich in Kraft setzen werden, gerade weil er eine echte Chance für die Wirtschaft darstellen wird.
Eigentliches Thema der Veranstaltung war aber die Offshore-Windenergie, also die Gewinnung von Strom mittels Windrädern auf hoher See. Der Bundesumweltminister, der als Bremer selbst von der Küste kommt, nennt die Offshore-Windenergie eines seiner Lieblingsprojekte, weil es, auch hier betont er beide Aspekte, weil eben ökologisch und ökonomisch Sinn mache. Nachhaltig sei diese Energie, Klima schonend und einträglich:
Wir wollen mittelfristig bis zum Jahre 2010 den Weg gehen, raus auf See! Nicht, weil wir nicht glauben, dass es nicht an Land noch die eine oder andere Ausbaumöglichkeit gibt. Allein das Repowering, also der Ersatz kleinerer Art durch neuere Anlagen würde zu einer Verdoppelung fast der Kapazität führen, ohne dass die Zahl der Masten sich groß verändern würde. Aber wir wollen an Nord- und Ostsee rausgehen, bis zum Jahre 2010 sollen dort 3000 Megawatt Leistung installiert sein.
Ein langfristiges Ziel der Bundesregierung nannte er auch: Bis zum Jahr 2030 sollen 15 Prozent des derzeitigen Strombedarfs in der Bundesrepublik Deutschland durch die Offshore-Windenergie gedeckt werden. Und wenn man optimistisch mit einrechnet, dass wir durch intelligente Technik in den nächsten Jahrzehnten insgesamt weniger Energie verbrauchen, dann wird der Gesamtanteil erneuerbarer Energien noch größer sein. Die Verbrennung fossiler Energieträger und die Atomenergie werden demnach entsprechend unbedeutend werden, jedenfalls, wenn es nach den Planungen des Bundesumweltministeriums geht. Offshore Windenergie werde sich auch ökonomisch rechnen, beispielsweise für die bislang relativ benachteiligten Küstenregionen. Das lokale Gewerbe werde schon anfangen, Geld zu verdienen, wenn es darum gehe, die Fundamente der Windräder auf dem Meeresboden zu setzen. Die Betreibergesellschaften werden an der Küste Gewerbesteuer zahlen, viele Arbeitsplätze entstehen. Insgesamt will der Umweltminister Trittin bei der Diskussion um Windenergie auch das Große Ganze, die Weltpolitik, nicht aus dem Blick verlieren:
Die Bekämpfung der weltweiten Armut und die Bekämpfung der globalen Erwärmung, das sind, wenn man so will, die beiden Menschheitsherausforderungen, vor denen wir stehen. Beide Fragen werden nicht zu lösen sein ohne einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien.
Ein weiteres Argument für nachhaltige Klimapolitik sei der zunehmende Schaden, der durch Naturkatastrophen entstehe. Die Münchner Rück berechnet für das Jahr 2003 einen Versichertenschaden von 63 Milliarden Dollar weltweit. Und das betrifft nur diejenigen Katastrophenopfer, die sich vorher versichert haben, also global gesehen nur eine wohlhabende Minderheit.