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Wissensdurst im dritten Lebensalter:

Um neun Uhr morgens sitzen in der Cafeteria der Uni Dortmund nur eine Handvoll Studenten. Unter ihnen einige ältere Semester, die miteinander diskutieren - eine Gruppe Gasthörer. Christa Beck grüßt kurz ihre Kommilitonen und geht weiter zur Raucherabteilung. Sie will schnell noch eine Tasse Kaffee trinken und eine Zigarette rauchen, bevor sie ihren Uni-Tag beginnt. Die 60-jährige hat sich für heute viel vorgenommen: drei Seminare stehen auf ihrem Programm, am Nachmittag hält sie ein Referat.

Petra Vennebusch |
    Um neun Uhr morgens sitzen in der Cafeteria der Uni Dortmund nur eine Handvoll Studenten. Unter ihnen einige ältere Semester, die miteinander diskutieren - eine Gruppe Gasthörer. Christa Beck grüßt kurz ihre Kommilitonen und geht weiter zur Raucherabteilung. Sie will schnell noch eine Tasse Kaffee trinken und eine Zigarette rauchen, bevor sie ihren Uni-Tag beginnt. Die 60-jährige hat sich für heute viel vorgenommen: drei Seminare stehen auf ihrem Programm, am Nachmittag hält sie ein Referat.

    Nach kurzer Suche durch das Labyrinth der Uni-Flure findet die Seniorstudentin den richtigen Raum. Nach und nach füllt sich das Philosophie-Seminar ausschließlich mit Älteren: Gasthörer, Seniorstudenten und Teilnehmerinnen des Frauenstudiums. Eine junge Physikstudentin fällt mit ihrem feuerroten Schopf unter vielen Grauhaarigen gleich auf. Vielleicht liegt es am Thema, dass kaum junge Studenten teilnehmen, meint Christa Beck.

    Weil die anderen das nicht so interessiert oder was kann man mit der Philosophie so beruflich anfangen. Ist nicht so rational um nachher das tolle Geld zu verdienen, das ist der Grund.

    Die Seniorstudentin genießt es dagegen, sich mit Themen zu beschäftigen, für die sie früher keine Zeit hatte. Als Bankkauffrau hat Christa Beck jahrzehntelang mit Zahlen operiert. Sie heiratete früh, brachte drei Söhne zur Welt und arbeitete noch viele Jahre in ihrem Beruf. Nach der Trennung von ihrem Mann und einer schweren Krankheit suchte sie eine neue Herausforderung und bewarb sich mit 58 Jahren für das Seniorenstudium.

    Ich wollte mich mit solchen Sachen befassen, die mich früher schon hobbymäßig sehr interessiert haben, und das war, in aller erster Linie ist das die Philosophie gewesen. Ich hätte sofort BWL studieren können, hab mich dann aber für das Seniorenstudium ganz bewusst entschieden, weil mir das als Kollektiv geschildert worden ist und wo ich eventuell Hilfe bekommen könnte, falls ich die brauche.

    In dem Massenbetrieb Universität fallen die Seniorstudenten auf, weil sie meist zu mehreren in den Vorlesungen erscheinen. Jedes Jahr fangen in Dortmund 60 Erstsemester an. Gemeinsam bilden sie eine Studiengruppe, die sich zum regelmäßigen Austausch trifft.

    Einen wunderschönen guten Morgen... Guten Morgen Herr Professor! ...(.Gelächter) in Indien stehen die Leute dann noch auf, die stehen auf und sagen Good Morning Sir. Das können wir mal üben.

    An diesem Morgen begrüßt auch Professor Ludger Veelken seine Studiengruppe. Der Jüngste ist 52, die Älteste 81 Jahre. Auf dem Programm steht heute die Abschlussarbeit. Wie finde ich mein Thema, wie gliedere ich den Text?, sind häufige Fragen. Die meisten Teilnehmer stehen am Ende ihres fünfsemestrigen Seniorenstudiums. Als Lohn für diese Mühe erhalten sie ein Zertifikat, aber keinen akademischen Abschluss. Zwei bis drei Jahre haben sie mit jungen Studierenden Vorlesungen und Seminare besucht. Wählen konnten sie aus einem bunten Strauß an Fächern: Soziologie, Erziehungswissenschaften, Psychologie, Philosophie, Theologie, Geschichte und Politik.

    Die Dortmunder Universität war Vorreiter für das Seniorenstudium in Deutschland. 1980 startete hier der erste Modellversuch der Bund-Länder-Kommission zur Öffnung der Universitäten für ältere Erwachsene. Leiter des Modellversuchs und heute Weiterbildenden Studiums für Seniorinnen und Senioren ist Professor Ludger Veelken:

    Es war damals generell die Zeit der Reformen und des Aufbruchs. Es war die Zeit, in denen die 68er in andere Überlegungen übergingen. Hintergrund war, wie man die Universitäten für neue Zielgruppen öffnen kann ;der zweite, dass man sagte, man will Chancengleichheit schaffen für Männer und Frauen und auch für Personen, die im Beruf sind und in der nachberuflichen Zeit. Und daraus entstand dann bei uns dieses etwas heute seltsam anlautende Gebilde "Entwicklung und Erprobung eines Studienangebots für Senioren zur Ausbildung von Animateuren und Multiplikatoren.

    "Animateur und Multiplikator" waren damals gängige Begriffe in der Erwachsenenbildung. Dahinter steckte der Gedanke, Ältere so zu qualifizieren, dass sie ihr Wissen an Andere weitergeben können. Sinnvolle Beschäftigung im dritten Lebensalter lautete die Maxime jenseits einer Altenpolitik, die alte Menschen mit Kaffeefahrten und Bastelnachmittagen vor der Vereinsamung bewahren wollte. Im Reformklima der Willy-Brandt-Ära hieß die Antwort Bildung für alle, auch für die ältere Generation. Überall in Europa entstanden in dieser Zeit Universitäten des dritten Lebensalters. In der Bundesrepublik Deutschland gründeten Dozenten der damaligen Pädagogischen Hochschule Ruhr 1974 die Dortmunder Altenakademie. Sie gaben den Impuls, Senioren den Zugang zur wissenschaftlichen Weiterbildung zu ermöglichen.

    Als wir in Düsseldorf zum ersten Mal in den Ministerien waren und auch in Bonn, da war so die erste Reaktion: das ist ne tolle Idee, aber wir haben da eigentlich keine Schublade für. Nachberufliche Weiterbildung ist total was Neues, aber dadurch, dass die Hochschule in Dortmund Wert drauf legte und immer wieder nachgefordert hat ist da auch der Modellversuch geworden, vor allem auch weil auch der damalige Wissenschaftsminister von Nordrhein-Westfalen Johannes Rau grünes Licht gab.

    Zielgruppe war damals vorrangig die bildungsferne Kriegs- und Nachkriegsgeneration. Insbesondere Frauen hatten Nachholbedarf. An der Uni konnten sie auch ohne Abitur oder abgeschlossene Berufsausbildung studieren. Noch heute sind 70 Prozent der Seniorstudenten in Dortmund Nichtakademiker, die meisten von ihnen auch ohne Abitur.

    In den achtziger Jahren veränderte sich die Zielgruppe allmählich: Arbeitnehmer schieden früher aus dem Erwerbsleben aus. Gleichzeitig stieg die Lebenserwartung. Die Zeit des Ruhestands dehnte sich auf 20 Jahre und mehr aus. Die "Jungen Alten", wie sie genannt wurden, waren vital, materiell durch Renteneinkommen abgesichert und legten Wert auf Selbstbestimmung. Diejenigen, die den Lebensabend nicht vor dem Fernseher verbringen wollten, schlossen sich der Frührentner-Bewegung "Zwischen Arbeit und Ruhestand", kurz ZWAR, an, besuchten Volkshochschul-Kurse und schnupperten Uniluft. Dem Dortmunder Beispiel folgten schnell weitere Universitäten. Ludger Veelken:

    Wir waren von Anfang an schon mehrere Oldenburg, Kassel, Wien war dann damals dabei, Berlin kam dann dazu, nur wir hatten halt die Aufgabe dieses Modell zu entwickeln. Das andere sich angeguckt haben und von Hochschulstandort zu Hochschulstandort verschieden bis zur Ausweitung der etwa 50 Hochschulstandorten überlegt haben, was von diesem Modell können wir gebrauchen und was nicht. Wir sind zusammengeschlossen seit 1984 in der Bundesarbeitsgemeinschaft nwissenschaftliche Weiterbildung für Ältere, wo wir also diese Fragen miteinander diskutieren und vergleichen und uns gegenseitig Anregung geben.

    Weiterbildung ist heute ein wichtiges Standbein im Wissenschaftsbetrieb. Das Hochschulrahmengesetz verankerte sie gleichberechtigt neben Studium, Forschung und Lehre. Nach Schätzungen studieren derzeit etwa 37 000 ältere Erwachsene als Seniorstudenten oder Gasthörer an deutschen Hochschulen. Die Angebote haben sich in zwanzig Jahren sehr unterschiedlich entwickelt. Die Universitäten Dortmund, Ulm und Berlin konzentrieren sich auf Qualifizierung für nachberufliche, ehrenamtliche Tätigkeiten. Andere bieten allgemeinbildende Studienprogramme oder kompakte Akademiewochen an, wie die Uni Göttingen.

    Die meisten Hochschulen aber öffnen im Sinne eines "studium generale" bestimmte Lehrveranstaltungen für Studierende ab 50. Als besondere Gasthörer können sie aus einer breiten Palette an Angeboten wählen. Dafür zahlen sie zwischen 50 und 125 Euro pro Semester. An der Universität Bielefeld haben 13 Fakultäten von der Biologie bis zu den Wirtschaftswissenschaften ein Programm von etwa 200 Vorlesungen, Seminaren und Übungen zusammengestellt. Ihren Stundenplan können die Senioren je nach Interesse frei gestalten. Dazu Karl Irmer, selber Student und

    der Seniorenvertretung.

    Das ist vielleicht etwas Bezeichnendes für Studierende ab 50. Es ist keine abschlussorientierte Ausbildung. Das ist glaube ich ganz wesentlich, die Senioren, die nach einem erfüllten Berufsleben hierher kommen, wollen sich nicht noch für etwas anderes qualifizieren. Sie wollen einfach ihren Wissensdurst befriedigen, auf diese Art und Weise an Wissensgebiete herankommen, die ihnen warum auch immer bisher versperrt waren.

    Selbsterfahrung und persönliche Entfaltung ist auch dem Dortmunder Seniorenstudium ein wichtiges Anliegen. Oberstes Ziel bleibt aber, den Einzelnen auf ein späteres freiwilliges Engagement in der Gesellschaft vorzubereiten. Zwischen dem zweiten und dritten Semester absolvieren die Seniorstudenten deshalb ein Informationspraktikum im sozialen, kulturellen oder politischen Bereich. Das Konzept des Curriculums geht auf: 90 Prozent der Absolventen übernehmen später Ehrenämter. Sie betreuen Selbsthilfegruppen, arbeiten in Kindergärten oder in der Altenhilfe.

    Brigitta Schröder organisiert zum Beispiel Seniorenfreizeiten und leitet die Kreativgruppe in einem Essener Altenheim. Die gelernte Krankenschwester und Diakonissin kam 1992 an die Universität. Nach Abschluss ihres Seniorenstudiums und einer Supervisionsausbildung hängte sie noch eine Weiterbildung zur Lebens- und Trauerbegleiterin an. Mittlerweile organisiert Birgitta Schröder Workshops in diesem Bereich.

    Ich finde das einfach toll, dass ich solche Kompetenzen noch im Älterwerden entwickeln kann, dass ich immer wieder neue Ideen habe ,dass ich von Sachzwängen und Fremdbestimmung weg bin.

    Brigitta Schröder ist an der Uni geblieben. Das Kontaktstudium ermöglicht es ihr weitere Veranstaltungen zu besuchen. Im Seminar von Professor Rüdiger Fischer trifft sie auch Christa Beck. Für die Seniorstudentin im dritten Semester ist es die zweite Etappe an diesem Vormittag.

    Die Teilnehmer setzen sich mit Fragen der eigenen Identität auseinander. Wofür lebe ich, für den Staat, für die Rente, für die Kinder? Woraus schöpfe ich neue Kraft? Für Christa Beck ist das Seminar im Fachbereich Soziale Gerontologie eine Bereicherung.

    Diese Intensität der Meinungen, die hier verstärkt wird, das ist so toll, dass man lernt etwas anders zu denken, rationaler Als ich anfing, war das ein Baum mit drei oder vier Ästen für mich, bin ich ein Stück auf den Baum geklettert, waren auf einmal zwanzig Äste da, klettere ich noch ein Stück höher sind 50,60 Äste da.

    Diese Neugier und den Drang mehr über sich und das Leben zu reflektieren, fördert in Dortmund das Fach Soziale Gerontologie. Es ist eng mit dem Seniorenstudium verzahnt. Ludger Veelken:

    Wir haben 1982 als erste und bisher einzige Universität in Deutschland den Studienschwerpunkt Geragogik eingeführt als einen Teil der sozialen Gerontologie, die sich mit der Frage Lernen im Alter, Lernen für das Alter weiterbefasst und generationsübergreifendes Lernen. Die Geragogik ist für mich ein Teil der Bildungssoziologie, nur wir fangen nicht am Anfang des Lebenslauf, der Bildung an, sondern am Ende, weil wir davon ausgehen, dass man erst an einem Schmetterling sehen kann, was für eine Raupe gut ist und das ist eine einmalige Chance auch für den wissenschaftlichen Nachwuchs..

    Studenten, die sich auf die Altenarbeit spezialisieren, haben ihre spätere Klientel schon immer neben sich sitzen. Pädagogikstudentin Sandra Beslack nennt Vor- und Nachteile der Zusammenarbeit zwischen den Generationen.

    Am Anfang fand ich das doch sehr merkwürdig, musste ich mich auch erst dran gewöhnen, und dann fand ich es doch irgendwann interessant so die Biografien und Lebensgeschichten sich anzuhören und wie es dazu gekommen ist, weil es doch dann sehr schnell gleiches Bild auftat, dass sie eben früher Bildung nicht so genießen konnten wie wir, ich gerade auch als Frau, gerade die Erziehung meiner Mutter .. das ist für mich dann auch wieder interessant, wenn ich später mal mit älteren Menschen arbeite und von daher, jetzt bringt es mir schon ne Menge.

    Die Gruppe der Alten wird weiter wachsen. Im Jahre 2040 ist jeder Zweite in Deutschland über 50 Jahre. Sie werden gebildeter und noch vitaler sein als die Generation heute. Ihren Ansprüchen zu genügen, ihre Kompetenzen zu nutzen, hat sich das Land Nordrhein-Westfalen auf seine Fahnen geschrieben und 1999 die Landesinitiative "Seniorenwirtschaft" ins Leben gerufen. Ein Baustein darin ist, wissenschaftliche Weiterbildungsangebote für Senioren auszubauen. Ein neues Studienmodell soll dabei die bewährten Seniorenstudiengänge der staatlichen Hochschulen ergänzen.

    Mit 327 000 Euro fördert das Land die private Aufbauinitiative für eine Europäische Seniorenuniversität in Ostwestfalen-Lippe. Sie soll den steigenden Bedarf an der Weiterbildung Älterer auffangen. Denn nach einer Umfrage im Auftrag des Gesundheitsministeriums ist jeder fünfte ältere Mensch zwar an wissenschaftlicher Weiterbildung interessiert. Tatsächlich absolvieren aber nur 0,2 Prozent der über 60-Jährigen in Nordrhein-Westfalen ein Seniorenstudium. Diese Diskrepanz will die Europäische Seniorenuniversität überwinden, so Initiator und Gesundheitswissenschaftler Paul Wolters:

    Die jetzigen Universitäten sind sehr stark konzentriert auf schnelle Vermittlung von Abschlüssen, sehr stark orientiert auf eine bestimmte jugendliche Klientel. Und die Bedürfnisse älterer Menschen sind anderer Art. Sie haben mehr Zeit, sie haben mehr Ruhe, sie haben auch die Zeit, intensiver Dinge zu diskutieren und wenn die zusammen kommen diese beiden Interessen, dann stoßen die sich teilweise.

    Selbstbestimmtes Lernen in kleinen Studiengruppen mit renommierten Wissenschaftlern und Praktikern aus Wirtschaft und Gesellschaft, dabei die schöne Umgebung des Teutoburger Waldes genießen und die Wellness-Angebote in einem der 21 ostwestfälischen Kurbäder nutzen: Das alles klingt verlockend, hat aber auch seinen Preis. Dazu Claus Eppe, im NRW-Gesundheitsministerium zuständig für Seniorenwirtschaft.

    Was wir versuchen wollen, es ist ja eine privat finanzierte Hochschule, ausreichend Kapital zusammenzubringen, also dass ganz normaler Arbeitsalltag, Lernalltag dadurch finanziert wird. Es wird dennoch so sein, dass wir Studiengebühren erheben wollen, die Bereitschaft dazu ist vorhanden. (...) Die Einschätzung der Senioren ist so, dass sie etwa 650 Euro pro Semester zahlen könnten, aber da muss es auch soziale Komponenten geben, weil wir niemanden ausschließen wollen, an diesem Angebot teilzunehmen.

    Einen großen Teil der Finanzmittel sollen Weltunternehmen wie Bertelsmann beisteuern. Sie könnten davon profitieren, indem sie selbst Mitarbeiter an der Europäischen Hochschule qualifizieren. Geplant ist ein Universitätslehrgang "Senior Consult", zu deutsch "Seniorenberater. Die Bielefelder Aufbauinitiative erarbeitet im Austausch mit der privaten Lessing-Hochschule in Meran und der Universität Klagenfurt zurzeit das Konzept. Auf dem Lehrplan stehen Themen wie Konfliktlösung, Gesundheitsmanagement und Personalentwicklung. Mit dem Zertifikat könnten Absolventen in ihren Betrieben neue Aufgaben übernehmen, so Paul Wolters.

    Die erste Zielgruppe sind Mitarbeiter in der spätberuflichen Phase, aber es können durchaus auch solche sein, die über diese Phase hinaus tätig sein wollen und vielleicht sich ganz neu orientieren wollen als Berater für Firmen für Einrichtungen im Gesundheitswesen, Sozialeinrichtungen usw.

    Die drei europäischen Kooperationspartner rechnen der Weiterbildung zum "Senior Consult" gute Chancen aus, erläutert Walter Paris von der Meraner Lessing-Hochschule.

    Wir sagen die Beratungsbedarfe werden ganz dramatisch ansteigen. Immerhin wachsen wir in die alternde Gesellschaft hinein. Und weder Wirtschaft noch Gesellschaft sind auf sie vorbereitet.

    Was in der privaten Weiterbildungslandschaft möglich ist, ließe sich auf staatliche Hochschulen übertragen: Ein längerandauernder Austausch junger und älterer Wissenschaftler mit dem Ziel voneinander zu lernen und zu profitieren. Einige wenige emeritierte Professoren genießen heute noch das Privileg, auch nach der Pensionierung, Vorlesungen abzuhalten. Professor Konrad Pfaff ist einer von ihnen. Der Soziologe hat vor 23 Jahren das Seniorenstudium in Dortmund mitbegründet. Einmal in der Woche leitet er ein Seminar über Glück, Leidenschaft und Liebe, und zieht damit vor allem die Seniorstudenten magisch an. Für Christa Beck ist es die letzte Veranstaltung an diesem Tag. Sie hält ihr Referat zum Thema "Hautkontakt und Zärtlichkeit".

    Das war ein typischer Tag heute (...) toll so wie immer, es gibt mir viele Inputs (...) die Vielfalt der Thematik, die Vielfalt der Leute, die Vielfalt der Meinungen (....) und das finde ich auch das Spannende an der Universität, wenn man bereit ist offen zu sein, kann man sehr viel für sich erleben, sehr viel für sich in die Tat umsetzen.