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Wittener Tage für neue Kammermusik
Alte Meister, junge Talente und ein verwunschener Klangpark

In diesem Jahr gab es bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik 35 Uraufführungen. Darunter sogar ein neues Werk des Altmeisters Helmut Lachenmann. Besonders eindrücklich fand unser Kritiker die verstreuten Klanginstallationen in einer grünen Oase in Witten.

Von Jörn Florian Fuchs |
Ein Mann sitzt auf einer Bank in einem Park. Neben ihm steht ein graues Gestell, mit dem man sich im Krankenbett hochziehen kann. Er lauscht einer Klanginstallation.
An vielen Stellen laden Bänke im Schwesternpark in Witten ein zu verweilen. Dort erklingen dann Klanginstallationen. An anderen Stellen beeinflussten Lautsprecher am Boden die Wahrnehmung der Natur- und Kunstklänge im Park. (WDR / Claus Langer)
Die Wittener Tage für neue Kammermusik sind ein Festival mit internationaler Strahlkraft. Seit vielen Jahren ist Harry Vogt der künstlerische Leiter dieses Festivals, mit diesem Jahrgang verabschiedet er sich aber von dieser Aufgabe. Das Programm setzte Werke alter Meister - wie Helmut Lachenmann oder Hans Abrahamsen - mit denen von Nachwuchskomponisten und -komponistinnen in Verbindung.

Neue Musik im Gespräch mit Naturgeräuschen

Der ehemalige künstlerische Leiter Harry Vogt legte immer besonderen Wert auf Klangkunst, besonders im öffentlichen Raum. Diesmal stand der Wittener Schwesternpark im Zentrum: Ein Park mit verschlungenen Wegen und lauter Inseln der Einkehr, wie die Margeritenwiese, das Heidetal oder der Laubengang.


An diesen Orten erklangen reale sowie live oder elektronisch erzeugte Vogelstimmen. Es standen Blechbläser am und im Teich, man wurde von geheimnisvollen Tönen aus Nistkästen oder dem Erdreich überrascht. Besonders gelungen fand unser Kritiker die Installation von Kirsten Reese.
Unser Autor Torsten Möller hat das Festival besucht und mit ehemaligen künstlerischen Leiter Harry Vogt über seinen letzten Jahrgang gesprochen: