Welchering: UMTS sei ein feines Kongressthema, sagte mir ein Nokia-Manager, weil da alle so heftig klagen könnten. Und das täte doch in Zeiten wie diesen ganz gut. Nokia hat ja auch Grund zum Klagen, denn auf der 3GSM hat Nokia Vorstandchef Ollila erneute Verzögerungen bei der Auslieferung von UMTS-Handys angekündigt. Zwei Gründe hat er dafür offiziell angegeben und einen dritten eingestanden. Die beiden offiziellen Gründe: Auf absehbare Zeit kann nicht mit stabilen UMTS-Netzen gerechnet werden, und zweitens wo UMTS nicht verfügbar ist, klappt der Rückfall auf das gute alte UMTS-Netz noch immer nicht ohne Probleme. Und der dritte Grund, den alle UMTS-Handy-Hersteller gern verschweigen wollen: es gibt Wärmeprobleme bei den UMTS-Handys, und zwar vor allen Dingen mit den Akkus. Die erhitzen sich nämlich in einigen Fällen so stark, dass die Stromversorgung der Handys instabil wird. Allerdings ist hier eine Lösung in Sicht, die ein kleines Ingenieurbüro aus Detroit ganz unscheinbar am Rande des Kongresses präsentierte. Dabei handelt es sich um ein Steuerungssystem, mit dem sowohl die abgegebene Batterieleistung als auch die Akku-Wärme gemessen werden. Außerdem wird die Sendestärke des UMTS-Netzes gemessen. Steigt die Akku-Wärme, wird die Batterie-Leistungsabgabe reduziert, sanft nach unten reguliert, bevor die Akku-Temperatur kritisch wird. Gleichzeitig achtet das Steuerungssystem darauf, dass der Akku ausreichend Sendeleistung bereit stellt, so dass die Verbindung nicht einfach abbricht. Bill Sheppard von Andigilog.
Wir sind voller Erwartungen bei der Einführung dieser Technologie in einem noch nicht so recht erschlossenen Markt wie bei den Mobiltelefonen. Es handelt sich um einen klassischen Sensor aus Silizium, der wie ein analoger Wärmesensor arbeitet. Wir können ihn regelrecht schrumpfen lassen, so dass er es von der Größe her mit den heute eingesetzten Temperaturfühlern aufnehmen kann, aber zugleich bietet er die Genauigkeit eines digitalen Sensors.
Kloiber: Handy-Viren werden ja als eine große künftige Gefahr beschworen. Gab es denn da Lösungen auf dem 3GSM-Kongress?
Welchering: Lösungen noch nicht direkt, aber Ansätze. Nokia hat sich mit dem Antivirenhersteller Symantec zusammengetan. Und für Handys, die das Symbian-Betriebssystem nutzen, soll es sowohl ein Antivirenprogramm als auch eine persönliche Firewall geben. Erstmalig ausgeliefert werden soll das mit dem Communicator 9500. Auf das Thema schießen sich übrigens momentan fast alle Hersteller von Antivirenprogrammen ein. Und das hat einen konkreten Hintergrund. Die Handyhersteller wollen ihre Geräte beim Anwender automatisch fernwarten lassen. Genau diese Fernwartung aber bietet Viren die Möglichkeit, sich ähnlich wie bei PCs auf Handys einzunisten. Die vorherrschende Kritik in Cannes: Da ist von den Handy-Herstellern bei der Entwicklung der Fernwartungs-Algorithmen einfach nicht weit genug gedacht worden. Noch größere Sorgen als Handy-Viren machen den Herstellern allerdings Viren, die auf persönlichen digitalen Assistenten immer häufiger zu finden sind. Schon im nächsten Jahr, war da als Prognose zu hören, werden die eine ähnlich große Bedrohung sein wie Denial of Servcie Attacken und Mail-Würmer sie heute im Internet darstellen.
Kloiber: Der 3GSM-Kongress war von den Themen her noch nie so breit angelegt wie in diesem Jahr. Gleichzeitig gab es noch nie so viel Kritik am Kongress. Wird der Veranstalter Informa Event Solutions daraus Konsequenzen ziehen.
Welchering: Das habe ich Lea Phelps, Event-Managerin von Informa, auch gefragt. Und aus ihrer Ratlosigkeit wurde ein bisschen deutlich, dass die noch nie so heftig wie in diesem Jahr vorgetragene Kritik, Informa schon beeindruckt. Der ursprüngliche Fokus der Veranstaltung, das GSM-Netz und die Handys, sind thematisch zu eng. Und faktisch hat sich der 3GSM-Konress ja auch weit darüber hinaus entwickelt. Deshalb werden die Forderungen auch immer lauter, aus der Februar-Veranstaltung in Cannes einen Kongress über Mobilkommunikation ganz allgemein zu machen. Third-Generation-Congress oder Mobil-Communication-Congress sind da in der Diskussion. Und einer, der an dieser Diskussion ganz maßgeblich beteiligt ist, ist der Analyst Luke Collins, der eine Kurskorrektur der Veranstaltung in Cannes so begründet:
Mobile Endgeräte bieten unendlich viele wichtige Funktionen, die die Anwender wollen bei den Handhelds, den Smartphones, bei den persönlichen digitalen Assistenten oder digitalen Kameras. Und es ist wichtig geworden, die verfügbaren Endgeräte zu managen.
Kloiber: Der Kongress in Cannes findet immer knapp vor der Cebit in Hannover statt. Macht es da Sinn, das Kongress-Thema so auszuweiten? Oder ist da die Cebit nicht der bessere Ort, um die Neuheiten in der Mobilkommunikation vorzustellen?
Welchering: Nein, auch die Kritiker wollen an der Veranstaltung in Cannes festhalten. Denn die Konferenzveranstaltungen sind ihnen sehr viel wichtiger als die Ausstellung. Und das würde auf so einer Mega-Messe wie der Cebit untergehen, befürchtet man. Und gerade auf den Konferenzveranstaltungen werden ja auch viele innovative Ideen geboren, neue Konzepte entstehen da. In diesem Jahr beispielsweise haben sich so ganz am Rande Manager von Walt Disney und von Real zusammengesetzt und darüber diskutiert, wie sich in den nächsten Monaten befördert durch Wireless LAN, durch UMTS, durch Smartphones das gesamte Streaminggeschäft wiederbeleben wird. Und beide, Walt Disney wie Real wollen noch im ersten Halbjahr mit einem neuen Streaming-Produkt an den Markt gehen. Eine Produktinnovation, die in Cannes Gestalt gewonnen hat. Dafür braucht man Konferenzen.
Wir sind voller Erwartungen bei der Einführung dieser Technologie in einem noch nicht so recht erschlossenen Markt wie bei den Mobiltelefonen. Es handelt sich um einen klassischen Sensor aus Silizium, der wie ein analoger Wärmesensor arbeitet. Wir können ihn regelrecht schrumpfen lassen, so dass er es von der Größe her mit den heute eingesetzten Temperaturfühlern aufnehmen kann, aber zugleich bietet er die Genauigkeit eines digitalen Sensors.
Kloiber: Handy-Viren werden ja als eine große künftige Gefahr beschworen. Gab es denn da Lösungen auf dem 3GSM-Kongress?
Welchering: Lösungen noch nicht direkt, aber Ansätze. Nokia hat sich mit dem Antivirenhersteller Symantec zusammengetan. Und für Handys, die das Symbian-Betriebssystem nutzen, soll es sowohl ein Antivirenprogramm als auch eine persönliche Firewall geben. Erstmalig ausgeliefert werden soll das mit dem Communicator 9500. Auf das Thema schießen sich übrigens momentan fast alle Hersteller von Antivirenprogrammen ein. Und das hat einen konkreten Hintergrund. Die Handyhersteller wollen ihre Geräte beim Anwender automatisch fernwarten lassen. Genau diese Fernwartung aber bietet Viren die Möglichkeit, sich ähnlich wie bei PCs auf Handys einzunisten. Die vorherrschende Kritik in Cannes: Da ist von den Handy-Herstellern bei der Entwicklung der Fernwartungs-Algorithmen einfach nicht weit genug gedacht worden. Noch größere Sorgen als Handy-Viren machen den Herstellern allerdings Viren, die auf persönlichen digitalen Assistenten immer häufiger zu finden sind. Schon im nächsten Jahr, war da als Prognose zu hören, werden die eine ähnlich große Bedrohung sein wie Denial of Servcie Attacken und Mail-Würmer sie heute im Internet darstellen.
Kloiber: Der 3GSM-Kongress war von den Themen her noch nie so breit angelegt wie in diesem Jahr. Gleichzeitig gab es noch nie so viel Kritik am Kongress. Wird der Veranstalter Informa Event Solutions daraus Konsequenzen ziehen.
Welchering: Das habe ich Lea Phelps, Event-Managerin von Informa, auch gefragt. Und aus ihrer Ratlosigkeit wurde ein bisschen deutlich, dass die noch nie so heftig wie in diesem Jahr vorgetragene Kritik, Informa schon beeindruckt. Der ursprüngliche Fokus der Veranstaltung, das GSM-Netz und die Handys, sind thematisch zu eng. Und faktisch hat sich der 3GSM-Konress ja auch weit darüber hinaus entwickelt. Deshalb werden die Forderungen auch immer lauter, aus der Februar-Veranstaltung in Cannes einen Kongress über Mobilkommunikation ganz allgemein zu machen. Third-Generation-Congress oder Mobil-Communication-Congress sind da in der Diskussion. Und einer, der an dieser Diskussion ganz maßgeblich beteiligt ist, ist der Analyst Luke Collins, der eine Kurskorrektur der Veranstaltung in Cannes so begründet:
Mobile Endgeräte bieten unendlich viele wichtige Funktionen, die die Anwender wollen bei den Handhelds, den Smartphones, bei den persönlichen digitalen Assistenten oder digitalen Kameras. Und es ist wichtig geworden, die verfügbaren Endgeräte zu managen.
Kloiber: Der Kongress in Cannes findet immer knapp vor der Cebit in Hannover statt. Macht es da Sinn, das Kongress-Thema so auszuweiten? Oder ist da die Cebit nicht der bessere Ort, um die Neuheiten in der Mobilkommunikation vorzustellen?
Welchering: Nein, auch die Kritiker wollen an der Veranstaltung in Cannes festhalten. Denn die Konferenzveranstaltungen sind ihnen sehr viel wichtiger als die Ausstellung. Und das würde auf so einer Mega-Messe wie der Cebit untergehen, befürchtet man. Und gerade auf den Konferenzveranstaltungen werden ja auch viele innovative Ideen geboren, neue Konzepte entstehen da. In diesem Jahr beispielsweise haben sich so ganz am Rande Manager von Walt Disney und von Real zusammengesetzt und darüber diskutiert, wie sich in den nächsten Monaten befördert durch Wireless LAN, durch UMTS, durch Smartphones das gesamte Streaminggeschäft wiederbeleben wird. Und beide, Walt Disney wie Real wollen noch im ersten Halbjahr mit einem neuen Streaming-Produkt an den Markt gehen. Eine Produktinnovation, die in Cannes Gestalt gewonnen hat. Dafür braucht man Konferenzen.