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Wo Freiheit ins Verderben führt

Bezirk Bulgan, fünfhundert Kilometer von Ulan Bator entfernt, im Norden der Mongolei. Es regnet und stürmt und so haben sich gut zwanzig Frauen, Kinder, Männer, ältere und jüngere Leute in einer Jurte versammelt, um gemeinsam das Ende des Unwetters abzuwarten. Man trinkt Kumiss, die gegorene Stutenmilch und jeder ist einmal an der Reihe mit Singen. Der letzte Sänger war Bata ein junger Mann, der vor zehn Jahren mit seiner Frau Undra einen eigenen Haushalt gegründet hat. Seitdem folgen die beiden mit ihren Tieren dem uralten Rhythmus der innerasiatischen Nomaden und ziehen von der Frühjahrs- auf die Sommer- von der Sommer auf die Herbst- und schließlich von der Herbst- auf die Winterweide.

Von Ernst von Waldenfels | 07.01.2006
    Bata ist ein ungewöhnlicher Nomade, denn er ist in der Stadt aufgewachsen. Er war ein sehr guter Schüler und hätte problemlos studieren können. Doch es kam anders.

    " Ich wollte nur auf dem Land leben. Es ist das schönste Leben. Als ich die Schule abschloss, begann die Privatisierung und jeder bekam 25 Schafe und Ziegen und vier oder fünf Kühe und Pferde. Die ganze Land gehört dem Staat, jeder kann hinziehen, wohin er will und daher haben wir uns die schönste Gegend ausgesucht, besonders für den Winter. "

    Mit harter Arbeit haben Bata und seine Frau die Herde vergrößert. Heute besitzen die beiden insgesamt 500 Schafe, Rinder, Ziegen und Pferde. Vermisst er das Leben in der Stadt? Hätte er gerne auch Strom und Fernsehen?

    " Ich hoffe, dass dieser Winter sehr gut wird, besonders für meine Tiere - sonst gibt es nichts, was ich brauche. "

    Wie lange wird es noch Nomaden wie Bata geben? Wer in der Hauptstadt Ulan Bator lebt, der mag daran zweifeln, dass diese Lebensform noch lange Bestand hat.

    Eine Bushaltestelle am Suchbataar Platz, dem Zentrum Ulan Bators, der Hauptstadt der Mongolei. Lautstark verkünden die Beifahrer der Mikrobusse Fahrtziele und Fahrpreise.
    Die meisten Orte, die die Mikrobusse ansteuern tragen Namen wie Flussbiegung, vier Wege oder steiler Hügel und sind auf keinem Stadtplan zu finden.
    Vor fünfzehn Jahren war hier noch Wildnis. Jetzt sind die Berge und Hügel um das steinerne Herz der Stadt mit Jurten bedeckt, die immer weiter die Hänge hinauf kriechen. Selbst auf den Überschwemmungsflächen des Flusses Tol, der südlich des Zentrums fließt, haben sich ehemalige Nomaden angesiedelt. Im Juli 2004, als es eine plötzliche Flut gab, sind dort zehn Menschen ums Leben gekommen.

    Auf der großen Einkaufsstraße der Hauptstadt, ist man als Ausländer sofort umringt von Straßenkindern, die um Geld betteln. Sie sind die jüngsten Opfer eines rasanten sozialen Wandels, der die Mongolei erfasst hat. Seit 1990 das alte System zusammenbrach, sind Jahr für Jahr mehr Menschen vom Land nach Ulan Bator geströmt, und die Bevölkerung hat sich fast verdoppelt.

    Ein eiskalter Wintertag in Ulan Bator, 20 Grad unter Null. Nur fünfzehn Minuten von den Hochhäusern aus der Sowjetzeit entfernt, wo die Heizkörper in den Wohnungen bereits zu heiß zum Anfassen sind, drängen sich Jurten ohne fließendes Wasser und vielfach auch ohne Strom. Von einer kleinen Anhöhe blickt man auf die dichte Dunstglocke, die über der Stadt hängt. Sie wird aus den abertausenden von Kanonenöfen gespeist, mit denen man hier die Jurten beheizt. Ein kleiner Junge ist gerade auf das Dach gestiegen, um die Öffnung für das Ofenrohr wegen der Kälte etwas mehr zu schließen. In der Jurte ist es warm und auf dem Ofen brodelt eine Suppe. Die Einrichtung ist ärmlich. An der Stirnseite gegenüber dem Eingang befindet sich eine kleine einfache Truhe und zu beiden Seiten des Ofens jeweils ein eisernes Bettgestell. Kein Teppich, wie man ihn sonst in beinahe jeder Jurte findet. Auf dem einen Bettgestell sitzen die drei älteren Kinder, gegenüber die Mutter. Sie hält ihr jüngstes Kind auf dem Arm, während sie erzählt, dass die Familie aus Baihungur Aimak, zwei Tagesreisen westlich von Ulan Bator kommt.

    " Mein Mann ist vor fünf Jahren in die Stadt gekommen und hat nach einem Jahr Arbeit gefunden. Es war schwer, diesen Arbeitsplatz hier, auf einer Baustelle, zu finden. Wir wohnten getrennt. Er arbeitete in Ulan Bator und ich blieb mit den Kindern auf dem Land. Auf dem Land ist das Leben sehr schwer, aber hier kann man zum Beispiel auf dem Markt Geld verdienen, was auf dem Land nicht möglich ist. Vor zwei Jahren kam ich nach. Mein Traum ist es, in einer Wohnung zu leben und eine gute Arbeit zu haben. Der Anfang hier war schwer. Wenn man vom Land in die Stadt kommt, muss man sich hier unbedingt registrieren, um einen Stadtpass zu bekommen. Das kostet fünfzigtausend Tugrik für Erwachsene und für Kinder 25 000 Tugrik. Das war das größte Problem. "

    Vier Kinder und zwei Erwachsene - das macht zusammen 200 000 Tugrik oder 125 Euro. Das ist das doppelte von dem, was der Ehemann monatlich auf dem Bau verdient. Also siedelte sich die Familie schwarz an und hat bis heute keinen Stromanschluss. Bereut sie es hierher gekommen zu sein?

    " In Ulan Bator ist das Leben viel besser als in Baihungur Aimak, weil mein Mann hier Arbeit hat. Die Kinder haben in der Stadt Fernsehen, können in den Kindergarten und zur Schule gehen. Aber auf dem Land, dort können die Kinder keine gute Schulausbildung bekommen. "

    Redet sich Frau Enchbayar die Situation besser als sie ist? Jedenfalls führt kein Weg mehr zurück aufs Land. Am Ende des Gesprächs stellt sich heraus, dass ihr Mann nicht nur auf der Suche nach einem besseren Leben nach Ulan Bator gekommen ist. Er kam, weil die Familie bis auf ein paar Schafe ihren sämtlichen Viehbestand verloren hatte.

    " Wir haben so etwas Schreckliches nie zuvor erlebt. Normalerweise haben wir nicht soviel Schnee, aber damals lag fast überall ein Meter Schnee, und deswegen konnten die Tiere und besonders die Kühe nichts zu fressen finden. "

    Zurück in Bulgan Aimak. Bataa und seine Frau Undraa erinnern sich an den Winter vor drei Jahren, der die beiden fast um ihre Existenz gebracht hätte. Winterfutter wird in der Mongolei, anders als in Europa, traditionell nicht bevorratet. Das ist weder nötig noch ökonomisch sinnvoll. Im extrem trockenen Kontinentalklima der mongolischen Hochebene fallen die Niederschläge hauptsächlich im Sommer. Im Herbst dörrt die starke Sonneneinstrahlung die Weide aus und im Spätherbst fallen die Temperaturen so schnell, dass das Gras gefriergetrocknet und die Steppe selbst zum Vorratslager wird. Doch wehe, es fällt viel Schnee. Die Pferde können sich ihr Futter freischarren. Doch die Kühe, ohne die eine Nomadenfamilie nicht überleben kann, sind dazu nicht fähig. Das ist der gefürchtete Dzud.

    "2002 gab es unheimlich viel Schnee. Neujahr wird bei uns groß gefeiert und wir bekommen normalerweise immer viel Besuch. 2002 kam niemand. Sogar die Eltern konnten uns nicht besuchen und selbst mit einem Traktor war kein Durchkommen. Es lag einfach zuviel Schnee. Erst Anfang April kam der erste Besuch. Nach zwei Monaten. Wir hatten große Angst, dass unser kleines Mädchen krank wird, weil es keinerlei Möglichkeit gegeben hätte, sie ins Krankenhaus zu bringen. Aber zum Glück ist das nicht passiert.

    Unsere Tochter war damals ein paar Monate alt. Wir hatten für sie extra aus der Stadt Vitamine mitgebracht, hatten dann aber überhaupt nichts mehr für die Kühe und so haben wir schließlich sogar die Vitamine für unsere Tochter an die Kühe verfüttert. Es war schrecklich, und von unseren über hundert Kühen haben wir in diesem furchtbaren Winter dreißig Kühe verloren. "

    Der Dzud von 2002 ist nur die letzte Naturkatastrophe, die die Nomaden der Mongolei seit Ende der neunziger Jahre betroffen hat. Auch in der Zeit davor hatte es Jahr für Jahr ein großes Viehsterben gegeben. Alles in allem verringerte sich der Viehbestand in nur drei Jahren um ein Drittel. Zehntausende von Nomaden gaben auf und zogen in die Hauptstadt. Damit lebt mittlerweile jeder zweite Mongole in der Hauptstadt. Eine untragbare Situation in einem Land das größer ist, als Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien zusammen.

    Der Wirtschafts- und Sozialgeograph Jörg Janzen beschäftigt sich seit dreißig Jahren mit dem Leben der Nomaden in aller Welt. Seit vier Jahren ist er Direktor des Instituts für Entwicklungsforschung an der nationalen Universität der Mongolei in Ulan Bator. Janzen und seine Mitarbeiter haben zahlreiche Befragungen unter Nomadenfamilien durchgeführt.
    Das Ergebnis:

    " Für die Leute hat sich verschlechtert die Versorgungslage, schlechtere medizinische Versorgung, schlechtere Ausbildungssituation für die Kinder. Das wurde auch immer als erster Punkt angeführt, was ist heute besser und schlechter als im Sozialismus. "

    Tatsächlich hatte die Mongolei im Sozialismus etwas Einzigartiges vollbracht. In einem Land, in dem die Mehrheit der Bevölkerung mehrmals im Jahr den Wohnsitz wechselt, gab es praktisch keine Analphabeten, wie die Asian Development Bank 1992 in einem Report feststellte. Auch die medizinische Versorgung war besser als in den meisten Ländern Asiens und erreichte in punkto Ärztedichte sogar das Niveau Westeuropas. Die Experten der Asiatischen Entwicklungsbank bezeichneten diesen Zustand als lobenswert, auf die Dauer jedoch nicht finanzierbar. Am Ende ihres Reports findet sich der entscheidende Satz:

    " Die Mongolei wendet fünfzehn bis zwanzig Prozent ihres Bruttosozialproduktes für Bildung und Gesundheit auf. Unter marktwirtschaftlichen Gegebenheiten ist dieser Aufwand nicht zu rechtfertigen. "

    Seitdem hat das Land einen Zusammenbruch der sozialen Dienste erlebt. Die Geburtenrate in der Mongolei hat sich halbiert, und in den ländlichen Regionen gibt es zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder Kinder, die ohne Schulbildung aufwachsen. Dieser Niedergang ist jedoch nicht allein die Folge einer Reduzierung der staatlichen Aufwendungen.

    Es ist auch der Preis der Freiheit. Die mongolischen Nomaden, die im Sozialismus scheinbar frei dem jahreszeitlichen Wechsel der Weiden folgten, waren in Wirklichkeit Teil eines ausgeklügelten staatlichen Zwangssystems, das alle Winkel des Riesenlandes erfasst hatte. Es basierte auf den Negdels, einer Variante der Kolchoswirtschaft, wie sie in der benachbarten Sowjetunion angewandt wurde.

    " Das gleiche System hatten wir hier nur auf die Tierhaltung bezogen. Das Territorium in dem ein Negdel aktiv war, das war das Gebiet eines Sums eines Distrikts. Es gibt Sums, die haben die Größe vom Saarland. Es gab Privattiere auch im Sozialismus, das waren für jede Familie so ungefähr siebzig Tiere. Der Rest war Kollektivbesitz. Das war sehr, sehr gut organisiert. Das ist alles von heute auf morgen kaputtgegangen. Aber wenn ich dann fragte, möchtet ihr die alte Situation wiederhaben, möchtet ihr leben wie früher, hab’ ich ein einziges Mal nur erlebt, dass ein älterer Herr sagte, ja ich möchte lieber wieder im Sozialismus leben. Alle anderen haben gesagt, nein, die Tiere sind mein Eigentum. Ich kann damit machen, was ich will. Ich bin Herr über meinen Betrieb. Das ist für die Leute das Entscheidende, das Eigentum. "

    Mit der Auflösung der Negdels fiel die Verantwortung für die soziale Infrastruktur auf dem Land an den Staat, der sie nur unzureichend wahrnimmt. Hinzu kommt, dass seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion der größte Exportmarkt für das mongolische Fleisch weggebrochen ist. Die Nomaden haben zwar Fleisch, aber niemanden mehr, der es ihnen abnimmt. Zumindest nicht in den Gebieten, die von den städtischen Zentren weiter entfernt liegen. Die Transportkosten sind zu hoch.

    " Es gibt ja schon solche Tendenzen, dass die sich längs der Hauptverkehrsachsen ansiedeln, weil sie eben dadurch ihre Produkte besser vermarkten können. "

    Doch das ist keine Lösung. Die karge Steppenvegetation verträgt keine intensive Nutzung, wie man sie aus Europa kennt.

    " Um die Hauptstadt Ulan Bator und um die städtischen Zentren Erdenet, Darchan, auch um die Aimakzentren, auch um die Sumzentren herum, haben wir sehr starke Überweidung, weil dort eben selbst die Leute, die sesshaft werden, halten noch Tiere, auch wenn’s nicht viel sind, auch wenn s nur zwanzig, dreißig sind, aber wenn in dem Sum, was weiß ich hundert Familien Tiere halten, dann kommen schon ein paar tausend Tiere zusammen, und wenn die im Nahbereich um den Sum herum geweidet werden, dann ist das desaströs für die Vegetation. Die gehen nicht weiter weg als fünf Kilometer um die Siedlung, da ist alles abgefressen. "

    Die neue Freiheit der mongolischen Nomaden führt ins Verderben: Einerseits eine immer stärkere Überweidung um die Verkehrsachsen und Städte herum, andererseits der Wegzug der Bevölkerung aus der Peripherie, wo sich die soziale Infrastruktur in den letzten Jahren immer mehr verschlechtert hat. Was tun? Experten wie Jörg Janzen plädieren für die Verbesserung der sozialen Situation auf dem Lande durch Gründung von Kleinbetrieben zur Verarbeitung der Rohstoffe, der Felle und Wolle. Vor allem jedoch tritt er für eine übergreifenden Planung ein, um die vorhandenen Weideflächen besser zu verteilen und so Überweidung - und ihr Gegenstück, die Entvölkerung weiter Landesteile - zu verhindern. Das wäre letztlich eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Nomaden durch Eingreifen des Staates. - Doch ist das Überleben des Nomadismus überhaupt politisch gewollt?

    " Natürlich wird die Zahl der Nomaden abnehmen. Sie werden Bauern werden, etwas Vieh haben und Land besitzen. Sie werden Gemüse und Weizen anbauen und nicht nur Viehzüchter sein. Es ist unbedingt nötig zu einer bäuerlichen Wirtschaft überzugehen. "

    Der Tierarzt Ganbold ist Vorsitzender der Demokratischen Partei und Abgeordneter des Bezirksparlamentes von Bulgan, einer der 21 mongolischen Provinzen. Man kann davon ausgehen, dass die Mehrheit der Politiker in Ulan Bator gleicher Auffassung ist. Öffentlich wird sich kaum ein Spitzenpolitiker in Ulan Bator so äußern. Die letzte Wahl hat gezeigt, dass derartige Ansichten und eine dementsprechende Politik nicht populär sind. Nomaden sind auch Wähler, und ihre Zahl macht immer noch ein Drittel der Gesamtbevölkerung aus. Im Sommer 2004 wurde Ministerpräsident Enchbayaar abgewählt, der der Auffassung war, so oder so würden bald neunzig Prozent der Mongolen in den Städten leben.

    In der Erwartung, das Nomadentum sei sowieso zum Untergang verurteilt, wurde nichts unternommen, um die Situation zu verbessern. Eine Große Koalition, die im Herbst 2004 ein umfassendes Regierungsprogramm mit starker Betonung sozialer Aspekte vorgelegt hatte, zerbrach bereits Anfang 2005. Es ist fraglich, ob sich viel ändern wird, und es ist nicht nur der gute Wille, den man bezweifeln kann. Für eine Verbesserung der ländlichen Infrastruktur braucht man Geld - und Geld ist etwas, das die Mongolei nicht hat. Die Auslandsverschuldung ist bereits heute sehr hoch, und wenn es so weiter geht, wird bald der Internationale Währungsfond diktieren, wofür die Mongolei ihre spärlichen Mittel aufwenden darf.

    Doch der Geldmangel hat auch sein Gutes. Zumindest in den Augen derjenigen Mongolen, die an die Zukunft des Nomadentums glauben. Eine Entwicklung wie in den reichen Golfstaaten, wo man die Beduinen angesiedelt hat, ist hier nicht zu erwarten und ein Übergang zum Ackerbau erscheint einfach zu teuer. Jörg Janzen:

    " Der Ackerbau hier, der ist sehr risikoreich. Sie wissen, die Mongolei hat kontinentales Klima. Wir haben in den extremen Wüstengebieten der Gobi unter fünfzig Millimeter Niederschlag. Hier im Gebirge geht’s hoch auf zweihundert, dreihundert Millimeter, je mehr sie zur Taiga zur russischen Grenze kommen, werden es vielleicht vierhundert Millimeter, aber das war’s dann schon. Und der Niederschlag fällt nicht immer in der Zeit, wo er gebraucht wird, und wenn der Regen ausbleibt, dann können sie die ganze Ernte vergessen. Die Flächenerträge sind auch sehr gering. Auf den sandigen Böden in Brandenburg da produzieren sie vierzig, fünfzig Doppelzentner. Hier sind’s halt nur acht. Es sind also Riesenunterschiede. Sie können sich vorstellen, dass sich diese Art der Landwirtschaft eigentlich nicht rechnet für die Mongolei. "

    Tatsächlich ist die landwirtschaftliche Anbaufläche seit dem Ende des Sozialismus Jahr für Jahr geschrumpft. Es ist eben billiger, amerikanisches oder kanadisches Getreide zu importieren. Ein Ranchsystem nach amerikanischem Muster erscheint völlig unrealistisch. Niemand hat das Geld, um das Riesenland Mongolei mit Zäunen zu durchziehen. Und so ist es durchaus wahrscheinlich, dass sich auch in dreißig Jahren die Nachbarn in einer Jurte versammeln werden, um gemeinsam zu singen - und nicht in einem Farmhaus.