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Wo gibt's die besten Bachelor- und Masterstudiengänge im Land?

Der von der Wirtschaft getragene "Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft" hat im Rahmen eines Wettbewerbs neu eingeführte Bachelor- und Master-Studiengänge an den Universitäten von Bayreuth, Düsseldorf, Münster und Darmstadt ausgezeichnet. Die vier Hochschulen können nun mit einer kräftigen Finanzspritze rechnen.

    Ein Beitrag von Markus Rimmele

    Drei Jahre lang werden die ausgezeichneten Reformstudiengänge mit je 100.000 Euro jährlich unterstützt. Das Geld hätte auch für fünf Preisträger ausgereicht. Doch die Jury wollte aus Qualitätsgründen nur vier der 91 Wettbewerbsteilnehmer prämieren. Ekkehard Winter, der stellvertretende Generalsekretär des Stifterverbandes:

    Sowohl was die Quantität der Anträge anging als auch was die Qualität anging, spiegelt das den Stand des Reformprozesses an den deutschen Hochschulen wieder - und da waren wir nicht allzu angetan.

    Nur wenigen neuen Studiengängen gelinge es, sich neu zu erfinden. Vor allem das Nebeneinander alter und neuer Studienstrukturen verführe zur Übernahme traditioneller Lehrinhalte und -formen. Daher plädiert der Stifterverband für die Abschaffung der alten Diplom- und Magisterabschlüsse, wenn ein Reformstudiengang im selben Fach neu eingeführt wird. Ohnehin setzt sich der Stifterverband seit langem für das angelsächsische Bachelor- und Master-Modell in Deutschland ein. Beim jetzt abgeschlossenen Wettbewerb wurde die Qualität der Studiengänge anhand eines langen Kriterienkatalogs geprüft. Vor allem in der Umwandlung des bisherigen Grundstudiums in einen qualifizierenden Bachelor-Studiengang sieht Ekkehard Winter die größte Herausforderung für die Universitäten.

    Einer der prämierten Studiengänge ist das neue Bachelor- und Masterfach "Sozialwissenschaften" an der Universität Düsseldorf. Dazu Roland Fischer, der Mitglied der Jury war:

    In diesem Studiengang zeigt sich, dass auch eine große, traditionsreiche Universität in Bewegung gebracht werden kann. Hier ist es vorbildlich gelungen, Studieninhalte der Fächer Soziologie, Politikwissenschaften und Medienwissenschaft in einer neuen Weise zusammenzustellen und zu strukturieren. Und dieses Modell beginnt nun auf den Reformprozess der gesamten Universität auszustrahlen.

    Besonders beeindruckt zeigt sich die Jury auch von der Internationalisierungskomponente. Das heißt, der Erfolg des Studiengangs in Düsseldorf wird explizit auch daran gemessen, wie viele Absolventen in Master-Programme renommierter ausländischer Hochschulen übernommen werden.

    Ein weiterer prämierter Studiengang ist das Fach "Philosophy and Economics" an der Universität Bayreuth. Wirtschaft und Philosophie - diese Zusammenstellung ist derzeit noch einzigartig in Deutschland.

    Die beiden weiteren Gewinner sind die "Biowissenschaften” an der Universität Münster und der Bachelor- und Masterstudiengang "Mechanical and Process Engineering" an der TU Darmstadt. Und wer Geld hat, hat auch Macht: Im Darmstädter Fall nämlich knüpft der Stifterverband seine Förderzusage an eine Bedingung. Der Diplomstudiengang im gleichen Fach müsse zum nächst möglichen Termin eingestellt werden.