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Wo Lehrer lernen können

Chemie finden viele richtig ätzend. Denn an der Schule war das Fach zu abstrakt und auch im Alltag hat die Chemie keinen besonders guten Ruf, denkt man zum Beispiel an das Stichwort 'Chemie in Lebensmitteln'. Das Interesse am Fach neu beleben, das will das erste Fortbildungszentrum für Chemielehrer, das vor wenigen Wochen in Frankfurt geöffnet hat. Hier sollen Lehrer einen neuen Zugang zur Vermittlung von Chemie-Wissen lernen.

03.05.2002
    Chemieunterricht muss an den Alltag gekoppelt sein, sagt Professor Hans-Joachim Bader, der Leiter des neuen Fortbildungszentrums: "Keine theoretischen Welten aufbauen. Wir müssen davon ausgehen, dass 90 Prozent im künftigen Leben nichts mehr mit Chemie zu tun haben. Schüler haben nichts davon, wenn man ihnen die Schrödinger-Gleichung beibringt, aber keiner weiß, wie sich Gasdruck erklären lässt." In den Weiterbildungsstunden geht es denn auch praktisch zur Sache. Auf dem Programm stehen die Herstellung von Genussmitteln, Schulversuche in der Haushaltsmikrowelle oder ein Seminar mit dem Titel: "Zitrone und Rohrfrei - ein alltags- und schülerorientierter Zugang zu Säuren, Laugen und Salzen." Für Grundschüler werden die Themen noch einmal vereinfacht, sagt Mitarbeiterin Barbara Patzke: "Wie zum Beispiel Luft: Am Beispiel der Kerze zeigen wir, dass Luft nicht einfach nichts ist, denn die Kerze verbraucht ja Sauerstoff um zu brennen." Das Geld für das Frankfurter Fortbildungszentrum kommt vom hessischen Kultusministerium, von der Gesellschaft deutscher Chemiker - und aus einem Fonds der chemischen Industrie. Denn sie hat ein großes Interesse daran, dass gut ausgebildete Chemielehrer dabei helfen, den Nachwuchs in der Branche zu sichern.

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    Chemie-Lehrerfortbildungszentren gibt es neben Frankfurt auch noch in Dortmund und Braunschweig.