Mit dem Tennissport sei im Prinzip alles in Ordnung, sagt Horst Klosterkämper. Der Erfinder und langjährige Turnierdirektor des World Team Cups in Düsseldorf betont, dass immerhin fast drei Millionen Menschen in Deutschland Tennis spielen, davon sind 1,5 Millionen sogar eingeschriebene Vereinsmitglieder und damit dem Deutschen Tennis Bund angeschlossen. Klosterkämper schränkt jedoch ein:
"Was wir in Deutschland vermissen, ist die positive öffentliche Wahrnehmung von Tennis im Rahmen der Sportarten und ich bin fest davon überzeugt, dass das einzig und allein an dem fehlenden Gesamtmarketing liegt. Denn wir brauchen, so wie der Deutsche Tennis Bund 1975 mal angefangen hat mit Speckbrett-Tennis und einer Gemeinschaftsaktion "Tennis ist toll" und seitdem sind auch die Mitgliederzahlen im Deutschen Tennis Bund zweistellig gewachsen, so brauchen wir wieder eine solche Gemeinschaftsaktion insgesamt in Deutschland an der Spitze durch den Deutschen Tennis Bund und die deutsche Tennisindustrie und ich glaube, dann wird auch die öffentliche Wahrnehmung wirklich wieder so. wie Tennis im Prinzip als Sportart innerhalb der Sportarten zu sehen ist."
Zur Hochzeit des deutschen Tennis um Boris Becker, Steffi Graf und Michael Stich gehört Eric Jelen. Der 45-Jährige gewann 1988 und '89 an der Seite von Becker im Doppel den Davis Cup und erinnert sich gerne an die Glanzzeit des deutschen Tennis, die ziemlich genau 1983 mit Beckers erstem Wimbledonsieg begann. Heute arbeitet Jelen unter anderem als Spielerbetreuer beim World Team Cup und nimmt das Herrentennis natürlich anders war als der durchschnittliche Sportinteressierte. Eric Jelen:
"Das deutsche Tennis ist nicht so schlecht wie der Ruf im Moment. Wir haben sehr viele Spieler unter den ersten Hundert, wir haben sicherlich im Moment keinen Wimbledonsieger, nur: Wimbledonsieger, den kann man nicht backen! Es wird sehr viel getan. Das geht im Verein los über die Verbände, über den Deutschen Tennis Bund und man darf Tennis nicht nur an einzelnen Personen aufhängen und das ist der Fehler, der glaube ich gemacht wird und das ist das Problem glaube ich und da ist das falsche Marketing. Man muss den Tennissport, der in Deutschland nach wie vor sehr beliebt ist, der auch viel gespielt wird, den muss man in den Vordergrund stellen und nicht das an einer oder zwei Personen, weil - ich meine - eine Person spielt acht Jahre Tennis und dann hört er auf und dann kommt vielleicht der Nächste oder auch nicht."
Patrik Kühnen ist so etwas wie der Bundestrainer. Der 44-jährige frühere Tennisprofi ist der Kapitän der Davis-Cup-Mannschaft und sagt, im deutschen Tennis habe sich in den letzten Jahren sehr viel bewegt. Aber was konkret hat sich getan im zur Randsportart degradierten Tennis, Patrik Kühnen?
"Wenn wir auf die Weltrangliste schauen, dann sehen wir, dass natürlich im Verhältnis zu vor fünf Jahren viele deutsche Spieler zu finden sind. Wir haben jetzt mit Tommy Haas gerechnet elf deutsche Spieler in den ersten Hundert der Weltrangliste. Im internationalen Vergleich haben wir die drittbeste Position somit inne. Nationen wie Spanien, die als amtierender Davis-Cup-Sieger auch natürlich eine starke Teilnehmerzahl und den ersten Hundert haben, ist da vor uns, Frankreich zum Beispiel auch, aber international gesehen stehen wir doch sehr gut da."
International gesehen ist Tommy Haas auf Platz 23 in der Welt der beste Deutsche, Philipp Kohlschreiber folgt auf Rang 35, Philipp Petzschner, Michael Berrer, Benjamin Becker und Co. belegen Mittelfeldplätze in den Top 100. Dennoch war das deutsche Davis-Cup-Team im März gegen die französischen Gastgeber krasser Außenseiter und durfte vom Sieg bestenfalls träumen. Kühnen selbst hat den Davis Cup dreimal mit Deutschland 1988, '89 und '93 gewonnen. Was fehlt der deutschen Mannschaft da noch, um mit den führenden Nationen auf Augenhöhe zu sein?
"Wenn man schaut, gegen wen wir in Frankreich tatsächlich gespielt haben, so hat Philipp Kohlschreiber und auch Benjamin Becker gegen zwei Spieler gespielt, die in der Weltrangliste weit vor ihnen stehen. Das war damals Gael Montfils und auch Jo-Wilfried Tsonga, beide nah an den ersten Zehn dran und wenn ich sage, dass wir international von der Anzahl der Spieler in den ersten Hundert sehr gut dastehen, so darf man auch sagen, das uns natürlich Spieler die weiter vorne in der Weltrangliste gut tun und auch wichtig sind für die Nationalmannschaft, sprich für den Davis Cup. Das ist ganz entscheidend, dass natürlich auch die Anzahl der Spieler in den ersten Zehn angestrebt werden muss!"
So bleibt Kühnen, was die French Open angeht, relativ nüchtern. Neben fünf deutschen Damen starten in Paris zwölf deutsche Herren. Dass einer von ihnen die erste Woche übersteht, wäre für Kühnen eine Überraschung.
"Was wir in Deutschland vermissen, ist die positive öffentliche Wahrnehmung von Tennis im Rahmen der Sportarten und ich bin fest davon überzeugt, dass das einzig und allein an dem fehlenden Gesamtmarketing liegt. Denn wir brauchen, so wie der Deutsche Tennis Bund 1975 mal angefangen hat mit Speckbrett-Tennis und einer Gemeinschaftsaktion "Tennis ist toll" und seitdem sind auch die Mitgliederzahlen im Deutschen Tennis Bund zweistellig gewachsen, so brauchen wir wieder eine solche Gemeinschaftsaktion insgesamt in Deutschland an der Spitze durch den Deutschen Tennis Bund und die deutsche Tennisindustrie und ich glaube, dann wird auch die öffentliche Wahrnehmung wirklich wieder so. wie Tennis im Prinzip als Sportart innerhalb der Sportarten zu sehen ist."
Zur Hochzeit des deutschen Tennis um Boris Becker, Steffi Graf und Michael Stich gehört Eric Jelen. Der 45-Jährige gewann 1988 und '89 an der Seite von Becker im Doppel den Davis Cup und erinnert sich gerne an die Glanzzeit des deutschen Tennis, die ziemlich genau 1983 mit Beckers erstem Wimbledonsieg begann. Heute arbeitet Jelen unter anderem als Spielerbetreuer beim World Team Cup und nimmt das Herrentennis natürlich anders war als der durchschnittliche Sportinteressierte. Eric Jelen:
"Das deutsche Tennis ist nicht so schlecht wie der Ruf im Moment. Wir haben sehr viele Spieler unter den ersten Hundert, wir haben sicherlich im Moment keinen Wimbledonsieger, nur: Wimbledonsieger, den kann man nicht backen! Es wird sehr viel getan. Das geht im Verein los über die Verbände, über den Deutschen Tennis Bund und man darf Tennis nicht nur an einzelnen Personen aufhängen und das ist der Fehler, der glaube ich gemacht wird und das ist das Problem glaube ich und da ist das falsche Marketing. Man muss den Tennissport, der in Deutschland nach wie vor sehr beliebt ist, der auch viel gespielt wird, den muss man in den Vordergrund stellen und nicht das an einer oder zwei Personen, weil - ich meine - eine Person spielt acht Jahre Tennis und dann hört er auf und dann kommt vielleicht der Nächste oder auch nicht."
Patrik Kühnen ist so etwas wie der Bundestrainer. Der 44-jährige frühere Tennisprofi ist der Kapitän der Davis-Cup-Mannschaft und sagt, im deutschen Tennis habe sich in den letzten Jahren sehr viel bewegt. Aber was konkret hat sich getan im zur Randsportart degradierten Tennis, Patrik Kühnen?
"Wenn wir auf die Weltrangliste schauen, dann sehen wir, dass natürlich im Verhältnis zu vor fünf Jahren viele deutsche Spieler zu finden sind. Wir haben jetzt mit Tommy Haas gerechnet elf deutsche Spieler in den ersten Hundert der Weltrangliste. Im internationalen Vergleich haben wir die drittbeste Position somit inne. Nationen wie Spanien, die als amtierender Davis-Cup-Sieger auch natürlich eine starke Teilnehmerzahl und den ersten Hundert haben, ist da vor uns, Frankreich zum Beispiel auch, aber international gesehen stehen wir doch sehr gut da."
International gesehen ist Tommy Haas auf Platz 23 in der Welt der beste Deutsche, Philipp Kohlschreiber folgt auf Rang 35, Philipp Petzschner, Michael Berrer, Benjamin Becker und Co. belegen Mittelfeldplätze in den Top 100. Dennoch war das deutsche Davis-Cup-Team im März gegen die französischen Gastgeber krasser Außenseiter und durfte vom Sieg bestenfalls träumen. Kühnen selbst hat den Davis Cup dreimal mit Deutschland 1988, '89 und '93 gewonnen. Was fehlt der deutschen Mannschaft da noch, um mit den führenden Nationen auf Augenhöhe zu sein?
"Wenn man schaut, gegen wen wir in Frankreich tatsächlich gespielt haben, so hat Philipp Kohlschreiber und auch Benjamin Becker gegen zwei Spieler gespielt, die in der Weltrangliste weit vor ihnen stehen. Das war damals Gael Montfils und auch Jo-Wilfried Tsonga, beide nah an den ersten Zehn dran und wenn ich sage, dass wir international von der Anzahl der Spieler in den ersten Hundert sehr gut dastehen, so darf man auch sagen, das uns natürlich Spieler die weiter vorne in der Weltrangliste gut tun und auch wichtig sind für die Nationalmannschaft, sprich für den Davis Cup. Das ist ganz entscheidend, dass natürlich auch die Anzahl der Spieler in den ersten Zehn angestrebt werden muss!"
So bleibt Kühnen, was die French Open angeht, relativ nüchtern. Neben fünf deutschen Damen starten in Paris zwölf deutsche Herren. Dass einer von ihnen die erste Woche übersteht, wäre für Kühnen eine Überraschung.