Dieses Einfamilienhaus im beschaulichen Sauerland-Städtchen Schmallenberg fällt auf. Denn das Dach und drei der Außenwände sind spiegelnde Glasflächen. In dem Neubaugebiet wird der Prototyp des Energie-Plus-Hauses nicht unbedingt als Schmuckstück empfunden. Diplom-Ingenieurin Susanne Clemens von der Uni Siegen:
" Es gibt von den umliegenden Bewohnern starke Vorbehalte. Aber vielfach sind die Leute, die von außerhalb kommen, sehr positiv überrascht. Und dadurch, dass sich in der Fassade die Umgebung widerspiegelt, ist das ein sehr schönes ästhetisches Bild. "
Schön an diesem Haus ist jedenfalls für seine Bewohner, dass sie weder Gas- noch Stromrechnungen bezahlen müssen. Das Haus selbst erzeugt den kompletten Wärmebedarf selbst. Und beim Strom sogar einen Überschuss, dessen Einspeisung ins Netz voraussichtlich 3.000 Euro pro Jahr einbringen wird.
Das erstaunlichste an dem spiegelnden Haus sind aber die Baukosten. Andere Gebäude, die einen Energieüberschuss erzeugen, sind erheblich teurer als ein konventioneller Neubau. Dieses Haus dagegen ist mit 1.300 Euro pro Quadratmeter 20 Prozent preiswerter gebaut worden als die übrigen Neubauten in Schmallenberg.
Das ist dem Siegener Entwickler-Team mit einer Dreifach-Strategie gelungen, erklärt Teamchef Professor Horst Höfler:
" Erstes Ziel: möglichst jedem Bauteil möglichst mehrere Funktionen zuzuweisen. Das zweite Ziel ist dann: möglichst mit geringem Aufwand ein Maximum an Wirkung zu erreichen. Und das dritte Ziel ist, dass wir Energie reduzierende Maßnahmen bündeln, und zwar diese Maßnahmen auswählen, die einen Synergieeffekt haben. "
Auf dem Dach ergänzen sich Wärme- und Photovoltaik-Sonnenkollektoren zu einer geschlossenen spiegelnden Fläche. Eine Glashaut überspannt auch die Außenwände. Dahinter folgt ein fingerbreiter Hohlraum und dann eine Holzwand. Das Holz ist dunkel lasiert, seine Oberfläche durch zahlreiche Einkerbungen vergrößert. So kann das Holz besonders viel Wärme aufnehmen. Und die Glashaut verhindert, dass diese Wärme wieder ins Freie entweicht. Wenn draußen strenger Frost herrscht, kann die Luft zwischen der Glashaut und dem hölzernen Wärmespeicher trotzdem 40 Grad heiß sein. Durch diese heiße Luftschicht entweicht keine Raum-Wärme mehr nach draußen, im Gegenteil, Wärme wandert von außen durch die Wand in die Wohnräume.
Ähnlich einfach, aber raffiniert funktioniert die Flächenheizung. Über komplette Innenwände ist ein Netz feiner Heizschläuche unter Putz verlegt. Doktorand Steffen Mock:
" Die Wärme ist auch direkt spürbar, wird als sehr angenehm empfunden, und auch die Raumtemperatur kann niedriger gefahren werden, man kann die Raumtemperatur um zwei Grad absenken. "
Hier reichen statt der sonst als behaglich empfundenen 21 Grad 19 Grad, weil die wie 21 Grad empfunden werden. Außerdem benötigt diese Heizung keine 60 Grad Vorlauf-Temperatur, wie ein konventioneller Heizkessel, sondern nur 30 Grad. Und soviel liefern die Wärme-Kollektoren auch noch bei trübem Wetter.
Das spiegelnde Wohnhaus in Schmallenberg ist Demonstrations-Objekt für Größeres: für Rathäuser, Schulzentren, Schwimmbäder. Wie das Familienbad der Gemeinde Neunkirchen/Siegerland. Die Gemeinde beauftragte Prof. Höfler, ein Energiespar-Konzept für das Bad zu entwickeln. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war nicht der Wunsch, Vorbildliches beim Klimaschutz zu leisten, gesteht Vize-Bürgermeister Wolfgang Weber:
" Ausschlaggebend waren natürlich die hohen Kosten, die mit dem Betrieb eines solchen Bades verbunden sind. Und hier sind einfach dauerhaft Konzepte gefragt, die auch irgendwo dann diese Kosten auf ein gewisses Level zumindest einfrieren oder sogar verbessern. "
Wegen der steigenden Strom- und Gaspreise haben sich die Energiekosten für das Bad in den vergangenen vier Jahren verdoppelt, auf 160.000 Euro pro Jahr. Jetzt soll der Energiebedarf in mehreren Umbau-Abschnitten auf ein Viertel des heutigen Niveaus gesenkt werden. Mehr ist bei einem Schwimmbad mit großem beheizten Außenbecken nicht möglich - denn der Energiebedarf fürs warme Wasser ist enorm. Sieben anderen Städten und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat Prof. Höfler mehr versprochen: Ihre Rathäuser, Schulzentren und Turnhallen werden sich nach dem Umbau nicht nur komplett selbst mit Energie versorgen, sondern sogar einen Überschuss an Solarstrom und damit bares Geld liefern. Alle Projekte sind so gerechnet, dass trotz der Investitionskosten nach spätestens zwei Jahren mehr Geld als zuvor im kommunalen Haushalt ist.
" Es gibt von den umliegenden Bewohnern starke Vorbehalte. Aber vielfach sind die Leute, die von außerhalb kommen, sehr positiv überrascht. Und dadurch, dass sich in der Fassade die Umgebung widerspiegelt, ist das ein sehr schönes ästhetisches Bild. "
Schön an diesem Haus ist jedenfalls für seine Bewohner, dass sie weder Gas- noch Stromrechnungen bezahlen müssen. Das Haus selbst erzeugt den kompletten Wärmebedarf selbst. Und beim Strom sogar einen Überschuss, dessen Einspeisung ins Netz voraussichtlich 3.000 Euro pro Jahr einbringen wird.
Das erstaunlichste an dem spiegelnden Haus sind aber die Baukosten. Andere Gebäude, die einen Energieüberschuss erzeugen, sind erheblich teurer als ein konventioneller Neubau. Dieses Haus dagegen ist mit 1.300 Euro pro Quadratmeter 20 Prozent preiswerter gebaut worden als die übrigen Neubauten in Schmallenberg.
Das ist dem Siegener Entwickler-Team mit einer Dreifach-Strategie gelungen, erklärt Teamchef Professor Horst Höfler:
" Erstes Ziel: möglichst jedem Bauteil möglichst mehrere Funktionen zuzuweisen. Das zweite Ziel ist dann: möglichst mit geringem Aufwand ein Maximum an Wirkung zu erreichen. Und das dritte Ziel ist, dass wir Energie reduzierende Maßnahmen bündeln, und zwar diese Maßnahmen auswählen, die einen Synergieeffekt haben. "
Auf dem Dach ergänzen sich Wärme- und Photovoltaik-Sonnenkollektoren zu einer geschlossenen spiegelnden Fläche. Eine Glashaut überspannt auch die Außenwände. Dahinter folgt ein fingerbreiter Hohlraum und dann eine Holzwand. Das Holz ist dunkel lasiert, seine Oberfläche durch zahlreiche Einkerbungen vergrößert. So kann das Holz besonders viel Wärme aufnehmen. Und die Glashaut verhindert, dass diese Wärme wieder ins Freie entweicht. Wenn draußen strenger Frost herrscht, kann die Luft zwischen der Glashaut und dem hölzernen Wärmespeicher trotzdem 40 Grad heiß sein. Durch diese heiße Luftschicht entweicht keine Raum-Wärme mehr nach draußen, im Gegenteil, Wärme wandert von außen durch die Wand in die Wohnräume.
Ähnlich einfach, aber raffiniert funktioniert die Flächenheizung. Über komplette Innenwände ist ein Netz feiner Heizschläuche unter Putz verlegt. Doktorand Steffen Mock:
" Die Wärme ist auch direkt spürbar, wird als sehr angenehm empfunden, und auch die Raumtemperatur kann niedriger gefahren werden, man kann die Raumtemperatur um zwei Grad absenken. "
Hier reichen statt der sonst als behaglich empfundenen 21 Grad 19 Grad, weil die wie 21 Grad empfunden werden. Außerdem benötigt diese Heizung keine 60 Grad Vorlauf-Temperatur, wie ein konventioneller Heizkessel, sondern nur 30 Grad. Und soviel liefern die Wärme-Kollektoren auch noch bei trübem Wetter.
Das spiegelnde Wohnhaus in Schmallenberg ist Demonstrations-Objekt für Größeres: für Rathäuser, Schulzentren, Schwimmbäder. Wie das Familienbad der Gemeinde Neunkirchen/Siegerland. Die Gemeinde beauftragte Prof. Höfler, ein Energiespar-Konzept für das Bad zu entwickeln. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war nicht der Wunsch, Vorbildliches beim Klimaschutz zu leisten, gesteht Vize-Bürgermeister Wolfgang Weber:
" Ausschlaggebend waren natürlich die hohen Kosten, die mit dem Betrieb eines solchen Bades verbunden sind. Und hier sind einfach dauerhaft Konzepte gefragt, die auch irgendwo dann diese Kosten auf ein gewisses Level zumindest einfrieren oder sogar verbessern. "
Wegen der steigenden Strom- und Gaspreise haben sich die Energiekosten für das Bad in den vergangenen vier Jahren verdoppelt, auf 160.000 Euro pro Jahr. Jetzt soll der Energiebedarf in mehreren Umbau-Abschnitten auf ein Viertel des heutigen Niveaus gesenkt werden. Mehr ist bei einem Schwimmbad mit großem beheizten Außenbecken nicht möglich - denn der Energiebedarf fürs warme Wasser ist enorm. Sieben anderen Städten und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat Prof. Höfler mehr versprochen: Ihre Rathäuser, Schulzentren und Turnhallen werden sich nach dem Umbau nicht nur komplett selbst mit Energie versorgen, sondern sogar einen Überschuss an Solarstrom und damit bares Geld liefern. Alle Projekte sind so gerechnet, dass trotz der Investitionskosten nach spätestens zwei Jahren mehr Geld als zuvor im kommunalen Haushalt ist.