Ein Beitrag von Esther Körfgen
Ändern will die Stadt Köln die Situation nicht nur, weil sie sich dann ruhigen Gewissens "Millionenstadt" nennen darf, sondern weil sie tatsächlich etwas davon hat. Denn für jeden Einwohner bekommt sie Geld vom Land. An der Kölner Uni hat die Stadtverwaltung deshalb jetzt eine Überzeugungsaktion gestartet – Studenten, die hier nur ihren Zweitwohnsitz haben, sollen dazu gebracht werden, daraus ihren Erstwohnsitz zu machen. Und weil die Stadt weiß, dass die Studenten auch was davon haben wollen, gibt es kleine Geschenke.
... Ich hab den Zweitwohnsitz hier, das war weniger Papierkram. Ich war da glaub ich eher faul. Ich hab mir da nicht wirklich Gedanken gemacht, und wer da im Endeffekt Geld kriegt, ist mir ja auch eigentlich eher egal.
Das hört die Stadt nicht wirklich gerne. Denn angesichts knapper Kassen ist sie um jeden Cent froh, den sie einnimmt. Sagt Inge Schürmann, Sprecherin der Stadt.
Wir haben als Stadt das Problem, dass die Landeszuschüsse, die sogenannten Schlüsselzuweisungen, fest gekoppelt sind nur an den Erstwohnsitz. Das sind ungefähr 900 Euro pro Person und Jahr, und Sie wissen doch, dass die Stadt Köln am Hungertuche nagt, und da haben wir uns dann überlegt, ob es nicht möglich ist, bei dem Personenkreis dafür zu werben, auch den Erstwohnsitz in Köln anzumelden.
Damit der Weg zur Meldehalle für die Studenten nicht zu lang wird, hat die Stadt zwei mobile Meldestellen eingerichtet - an der Kölner Uni und an der Fachhochschule. Bislang haben sich dort gerade einmal zwei Studenten blicken lassen. Trotzdem: Das Verständnis für die Aktion scheint groß zu sein:
Ich weiß ja, dass die Stadt Geld dafür bekommt, wenn Leute hier angemeldet sind und deshalb kann ich das schon verstehen, weil sie ja auch die Lasten letztendlich trägt.
Wenn sie hauptsächlich hier wohnen, sollten sie es auch als Erstwohnsitz anmelden. Ist ja gut, wenn die Stadt Geld kriegt und das möglicherweise mittelbar der Uni zufließt.
Ich finde es sehr verständlich, dass die Stadt Köln das so handhabt. Andererseits hat man natürlich auch positive Effekte davon. Zum Beispiel die Eintritte in irgendwelchen Bädern, die heute für Studenten und alle anderen gleich sind, wenn man die etwas vergünstigen würde.
Dass Studentenermäßigungen zum Teil aufgehoben wurden, das wird sich wohl so bald nicht ändern - eine Belohnung für Ummelder soll es aber geben:
Die Stadt Köln hat sich da ein sogenanntes Bonusheft für Studenten, einfallen lassen. Da sind Eintrittsgutscheine für verschiedene Freizeiteinrichtungen und Kultureinrichtungen in Köln drin, und wenn man es geschickt macht, kann man sich damit Eintrittgelder im Wert von bis zu 110 Euro ersparen.
Die Studenten reagieren unterschiedlich auf die Werbeaktion der Stadt.
Wenn es tolle Geschenke gibt, dann überlege ich mir das noch mal.
Solange es bei solchen Werbeaktionen bleibt und keine Zwangsaktionen, dann ist das ja in Ordnung.
Zwangsaktionen wie es sie anderswo schon gibt. Das weiß dieser Student aus Erfurt:
Da ist es noch krasser, da bekommt jeder Student im Semester 80 Euro, wenn er den Erstwohnsitz anmeldet, und wenn er den Zweitwohnsitz nur hat, muss er eine Zweitwohnsitzsteuer zahlen. Das ist in keiner Weise in Ordnung, denk ich. Man sollte dem Studenten die freie Wahl lassen, wo er seinen Erst- und wo er seinen Zweitwohnsitz meldet.
Keine Angst, beschwichtigt Inge Schümann von der Stadtverwaltung. Eine Extra-Steuer für den Zweitwohnsitz ist in Köln nicht in Sicht. Überhaupt habe niemand finanzielle Nachteile, wenn er seinen Erstwohnsitz ummeldet. Auch nicht die Eltern. Die weiterhin Kindergeld und Ausbildungszulagen bekommen, auch wenn ihr Kind nicht mehr bei ihnen gemeldet ist:
Das Steuerrecht stützt nicht auf den Erstwohnsitz der Kinder. Unterhaltszahlungen und ähnliches wird einfach nur an die Existenz der Kinder geknüpft.
Trotzdem. Nicht bei jedem Student kommt die Werbeaktion der Stadt gut an:
Find ich halt ein bisschen übertrieben, weil ich denke dass die Studenten insgesamt schon genug Geld in die Kasse reinspülen. Durch die ganze Kneipenkultur, die wir mitbringen.
Ändern will die Stadt Köln die Situation nicht nur, weil sie sich dann ruhigen Gewissens "Millionenstadt" nennen darf, sondern weil sie tatsächlich etwas davon hat. Denn für jeden Einwohner bekommt sie Geld vom Land. An der Kölner Uni hat die Stadtverwaltung deshalb jetzt eine Überzeugungsaktion gestartet – Studenten, die hier nur ihren Zweitwohnsitz haben, sollen dazu gebracht werden, daraus ihren Erstwohnsitz zu machen. Und weil die Stadt weiß, dass die Studenten auch was davon haben wollen, gibt es kleine Geschenke.
... Ich hab den Zweitwohnsitz hier, das war weniger Papierkram. Ich war da glaub ich eher faul. Ich hab mir da nicht wirklich Gedanken gemacht, und wer da im Endeffekt Geld kriegt, ist mir ja auch eigentlich eher egal.
Das hört die Stadt nicht wirklich gerne. Denn angesichts knapper Kassen ist sie um jeden Cent froh, den sie einnimmt. Sagt Inge Schürmann, Sprecherin der Stadt.
Wir haben als Stadt das Problem, dass die Landeszuschüsse, die sogenannten Schlüsselzuweisungen, fest gekoppelt sind nur an den Erstwohnsitz. Das sind ungefähr 900 Euro pro Person und Jahr, und Sie wissen doch, dass die Stadt Köln am Hungertuche nagt, und da haben wir uns dann überlegt, ob es nicht möglich ist, bei dem Personenkreis dafür zu werben, auch den Erstwohnsitz in Köln anzumelden.
Damit der Weg zur Meldehalle für die Studenten nicht zu lang wird, hat die Stadt zwei mobile Meldestellen eingerichtet - an der Kölner Uni und an der Fachhochschule. Bislang haben sich dort gerade einmal zwei Studenten blicken lassen. Trotzdem: Das Verständnis für die Aktion scheint groß zu sein:
Ich weiß ja, dass die Stadt Geld dafür bekommt, wenn Leute hier angemeldet sind und deshalb kann ich das schon verstehen, weil sie ja auch die Lasten letztendlich trägt.
Wenn sie hauptsächlich hier wohnen, sollten sie es auch als Erstwohnsitz anmelden. Ist ja gut, wenn die Stadt Geld kriegt und das möglicherweise mittelbar der Uni zufließt.
Ich finde es sehr verständlich, dass die Stadt Köln das so handhabt. Andererseits hat man natürlich auch positive Effekte davon. Zum Beispiel die Eintritte in irgendwelchen Bädern, die heute für Studenten und alle anderen gleich sind, wenn man die etwas vergünstigen würde.
Dass Studentenermäßigungen zum Teil aufgehoben wurden, das wird sich wohl so bald nicht ändern - eine Belohnung für Ummelder soll es aber geben:
Die Stadt Köln hat sich da ein sogenanntes Bonusheft für Studenten, einfallen lassen. Da sind Eintrittsgutscheine für verschiedene Freizeiteinrichtungen und Kultureinrichtungen in Köln drin, und wenn man es geschickt macht, kann man sich damit Eintrittgelder im Wert von bis zu 110 Euro ersparen.
Die Studenten reagieren unterschiedlich auf die Werbeaktion der Stadt.
Wenn es tolle Geschenke gibt, dann überlege ich mir das noch mal.
Solange es bei solchen Werbeaktionen bleibt und keine Zwangsaktionen, dann ist das ja in Ordnung.
Zwangsaktionen wie es sie anderswo schon gibt. Das weiß dieser Student aus Erfurt:
Da ist es noch krasser, da bekommt jeder Student im Semester 80 Euro, wenn er den Erstwohnsitz anmeldet, und wenn er den Zweitwohnsitz nur hat, muss er eine Zweitwohnsitzsteuer zahlen. Das ist in keiner Weise in Ordnung, denk ich. Man sollte dem Studenten die freie Wahl lassen, wo er seinen Erst- und wo er seinen Zweitwohnsitz meldet.
Keine Angst, beschwichtigt Inge Schümann von der Stadtverwaltung. Eine Extra-Steuer für den Zweitwohnsitz ist in Köln nicht in Sicht. Überhaupt habe niemand finanzielle Nachteile, wenn er seinen Erstwohnsitz ummeldet. Auch nicht die Eltern. Die weiterhin Kindergeld und Ausbildungszulagen bekommen, auch wenn ihr Kind nicht mehr bei ihnen gemeldet ist:
Das Steuerrecht stützt nicht auf den Erstwohnsitz der Kinder. Unterhaltszahlungen und ähnliches wird einfach nur an die Existenz der Kinder geknüpft.
Trotzdem. Nicht bei jedem Student kommt die Werbeaktion der Stadt gut an:
Find ich halt ein bisschen übertrieben, weil ich denke dass die Studenten insgesamt schon genug Geld in die Kasse reinspülen. Durch die ganze Kneipenkultur, die wir mitbringen.