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Statistisches Bundesamt
Wohnungsneubau: Im März fast 30 Prozent weniger Genehmigungen als vor einem Jahr

Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ist im März so stark zurückgegangen wie seit 16 Jahren nicht mehr. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, wurden nur noch 24.500 Wohnungen genehmigt; das seien fast 30 Prozent weniger gewesen als vor einem Jahr.

    Bauarbeiter betonieren auf einer Baustelle auf einem Gerüst stehend.
    Im März 2023 sind laut Statistischem Bundesamt fast 30 Prozent weniger Wohnungsneubauten genehmigt worden als vor einem Jahr. (picture alliance / Jochen Tack)
    Grund für die Entwicklung seien vor allem die hohen Zinsen auf Baukredite und die stark verteuerten Baumaterialien, erklärte das Statistische Bundesamt.
    Der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe, Pakleppa, sagte, ohne ein Umdenken in der Förderpolitik werde der Wohnungsbau eine Bruchlandung hinlegen.

    Vonovia verteidigt Stopp von Neubauprojekten

    Der Vorstandsvorsitzende des größten deutschen Immobilienkonzerns Vonovia, Buch, forderte im Deutschlandfunk, die Politik müsse die Notwendigkeit der staatlichen Bauvorgaben überdenken. Diese machten aktuell 40 Prozent der Baukosten aus. Zudem müssten sich die am Bausektor beteiligten Ministerien besser koordinieren. Buch verteidigte die Entscheidung seines Unternehmens, alle für 2023 vorgesehenen Neubauprojekte vorerst zu stoppen. Bei den aktuellen Baukosten ergebe sich eine Miete pro Quadratmeter von 18 bis 20 Euro. Das könne sich kaum jemand leisten.
    Nach Plänen der Bundesregierung sollen pro Jahr 400.000 Wohnungen entstehen. Bundesbauministerin Geywitz hat aber bereits eingeräumt, dass dieses Ziel auch 2023 verfehlt werde.
    Das Interview mit Rolf Buch können Sie hier nachlesen.
    Diese Nachricht wurde am 17.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.