Akkuschrauber und Bohrmaschinen geben jetzt den Ton an, wo früher Lehrer ausgebildet wurden. Auf einer Fläche von gut 6000 Quadratmetern helfen Studenten und Studentinnen beim Ausbau ihres künftigen Heims.
Unterrichtsräume werden mit Leichtbauwänden unterteilt, große Gemeinschaftsküchen und Sanitäranlagen werden eingebaut. Wenn alles nach Plan verläuft, wird das Gebäude in der Nähe der Universität Utrecht im kommenden Monat bereits bezugsfertig sein. Und 190 Studenten an Hollands größter Universität bekommen ein Dach über den Kopf, auf das sie sonst in der Stadt kaum Aussicht hätten. Marthe Kraft, Studienanfängerin aus Deutschland, hat es erlebt:
"Die meisten aus meinem Studiengang wohnen gar nicht in Utrecht. Die wohnen außerhalb, in Rotterdam oder Amsterdam und die kommen jeden Tag mit dem Zug hierher, weil sie einfach kein Zimmer finden. Natürlich kann man an ein Zimmer keine Ansprüche stellen hier, weil Zimmer ist Zimmer, aber ich weiß, die Leute, also, jeder sucht verzweifelt nach einem Zimmer."
Auch sie hat, wie viele andere auch, zunächst nur eine vorläufige Unterkunft gefunden: das Zimmer einer Kommilitonin, die für drei Monate ins Ausland ging.
"Das Zimmer ist zwölf Quadratmeter groß für 250 Euro monatlich alles zusammen. Aber es ist schon ziemlich heruntergekommen, also ziemlich dreckig, dunkel, das meiste Licht funktioniert eigentlich nicht und keiner kümmert sich um irgendwas."
Allein in Utrecht sollen rund 5000 Studenten auf Zimmersuche sein. Vielen bleibt nichts anderes übrig, als in kaum bewohnbaren Häusern horrende Mieten zu bezahlen. Oder sie nehmen lange Wege in Kauf, wie Mathematikstudent Marcel van Sinderen, der bei seinem Onkel im 70 Kilometer entfernten Apeldoorn untergekommen ist
"Zwei Stunden mit der Bahn und mit dem Bus. Es ist sehr schwer, jeden Tag vier Stunden, das ist zu viel."
Marthe und Marcel haben sich eingemietet bei der Stichting Tijdelijk Wonen – Stiftung Wohnen auf Zeit. Die Initiative hat sich die Erschließung von Wohnraum in leer stehenden Gebäuden vorgenommen. Sie konnte mit öffentlichen Bürgschaften einen Teil des ehemaligen Lehrgebäudes anmieten, für das es wegen baurechtlicher Nutzungsbeschränkungen zurzeit keine Verwendung gab. Die Stadt setzte den Flächennutzungsplan für fünf Jahre aus – für Investoren zu kurz, aber für die meisten der angehenden Bewohner lange genug, um in Ruhe zu studieren. Es ist also erst mal nur ein vorläufiges Projekt, sagt Koen Havik von der Stiftung:
"Vorläufig bleibe es dabei, dass das Projekt nach fünf Jahren auslaufe. Aber es werde schon über eine Verlängerung verhandelt. Die Wohnungsnot wird bleiben und, wer weiß, wenn es bis dahin immer noch keine Verwendung für das Gebäude gibt."
Die Teilnehmenden haben zunächst einen Selbstbeteiligungsvertrag abgeschlossen. Darin verpflichtet sich jeder zu 48 Stunden Mithilfe beim Umbau, den ein Architektenbüro und ein Bauunternehmen leiten. Die Studierenden bekommen im Gegenzug ein Wohnrecht für fünf Jahre und einen Mietnachlass in Höhe von 15 Prozent auf den staatlich festgelegten Mietspiegel. Billig wird das wohnen deshalb auch hier nicht. Ein 17 Quadratmeter großes Zimmer wird knapp 300 Euro im Monat kosten – größere Zimmer noch mehr. Aber für Utrechter Verhältnisse sei das sogar recht günstig, meint Koen Havik. Viele Vermieter in der Stadt nähmen weit mehr als der Mietspiegel vorgibt. Außerdem gehe es der Stiftung nicht darum, möglichst Geld zu verdienen.
"Uns geht es darum, dass die Bewohner einen guten Platz bekommen. Sie bekommen Douchen, die funktionieren und große Gemeinschaftsküchen, in denen man gerne zusammensitzt. Außerdem garantieren wir, dass die Bewohner fünf Jahre bleiben können. Wir bieten also einfach nur ein gutes Studentenzimmer zum ermäßigten Tarif."
An den 48 Stunden Eigenbeteiligung können sich übrigens auch Freunde und Familienangehörige beteiligen. So traf man am gestrigen Sonntag nicht nur die künftigen Bewohner und Bewohnerinnen auf der Baustelle, sondern es auch viele Mütter und Väter mit Schraubenziehern und Bohrmaschinen in der Hand.
Unterrichtsräume werden mit Leichtbauwänden unterteilt, große Gemeinschaftsküchen und Sanitäranlagen werden eingebaut. Wenn alles nach Plan verläuft, wird das Gebäude in der Nähe der Universität Utrecht im kommenden Monat bereits bezugsfertig sein. Und 190 Studenten an Hollands größter Universität bekommen ein Dach über den Kopf, auf das sie sonst in der Stadt kaum Aussicht hätten. Marthe Kraft, Studienanfängerin aus Deutschland, hat es erlebt:
"Die meisten aus meinem Studiengang wohnen gar nicht in Utrecht. Die wohnen außerhalb, in Rotterdam oder Amsterdam und die kommen jeden Tag mit dem Zug hierher, weil sie einfach kein Zimmer finden. Natürlich kann man an ein Zimmer keine Ansprüche stellen hier, weil Zimmer ist Zimmer, aber ich weiß, die Leute, also, jeder sucht verzweifelt nach einem Zimmer."
Auch sie hat, wie viele andere auch, zunächst nur eine vorläufige Unterkunft gefunden: das Zimmer einer Kommilitonin, die für drei Monate ins Ausland ging.
"Das Zimmer ist zwölf Quadratmeter groß für 250 Euro monatlich alles zusammen. Aber es ist schon ziemlich heruntergekommen, also ziemlich dreckig, dunkel, das meiste Licht funktioniert eigentlich nicht und keiner kümmert sich um irgendwas."
Allein in Utrecht sollen rund 5000 Studenten auf Zimmersuche sein. Vielen bleibt nichts anderes übrig, als in kaum bewohnbaren Häusern horrende Mieten zu bezahlen. Oder sie nehmen lange Wege in Kauf, wie Mathematikstudent Marcel van Sinderen, der bei seinem Onkel im 70 Kilometer entfernten Apeldoorn untergekommen ist
"Zwei Stunden mit der Bahn und mit dem Bus. Es ist sehr schwer, jeden Tag vier Stunden, das ist zu viel."
Marthe und Marcel haben sich eingemietet bei der Stichting Tijdelijk Wonen – Stiftung Wohnen auf Zeit. Die Initiative hat sich die Erschließung von Wohnraum in leer stehenden Gebäuden vorgenommen. Sie konnte mit öffentlichen Bürgschaften einen Teil des ehemaligen Lehrgebäudes anmieten, für das es wegen baurechtlicher Nutzungsbeschränkungen zurzeit keine Verwendung gab. Die Stadt setzte den Flächennutzungsplan für fünf Jahre aus – für Investoren zu kurz, aber für die meisten der angehenden Bewohner lange genug, um in Ruhe zu studieren. Es ist also erst mal nur ein vorläufiges Projekt, sagt Koen Havik von der Stiftung:
"Vorläufig bleibe es dabei, dass das Projekt nach fünf Jahren auslaufe. Aber es werde schon über eine Verlängerung verhandelt. Die Wohnungsnot wird bleiben und, wer weiß, wenn es bis dahin immer noch keine Verwendung für das Gebäude gibt."
Die Teilnehmenden haben zunächst einen Selbstbeteiligungsvertrag abgeschlossen. Darin verpflichtet sich jeder zu 48 Stunden Mithilfe beim Umbau, den ein Architektenbüro und ein Bauunternehmen leiten. Die Studierenden bekommen im Gegenzug ein Wohnrecht für fünf Jahre und einen Mietnachlass in Höhe von 15 Prozent auf den staatlich festgelegten Mietspiegel. Billig wird das wohnen deshalb auch hier nicht. Ein 17 Quadratmeter großes Zimmer wird knapp 300 Euro im Monat kosten – größere Zimmer noch mehr. Aber für Utrechter Verhältnisse sei das sogar recht günstig, meint Koen Havik. Viele Vermieter in der Stadt nähmen weit mehr als der Mietspiegel vorgibt. Außerdem gehe es der Stiftung nicht darum, möglichst Geld zu verdienen.
"Uns geht es darum, dass die Bewohner einen guten Platz bekommen. Sie bekommen Douchen, die funktionieren und große Gemeinschaftsküchen, in denen man gerne zusammensitzt. Außerdem garantieren wir, dass die Bewohner fünf Jahre bleiben können. Wir bieten also einfach nur ein gutes Studentenzimmer zum ermäßigten Tarif."
An den 48 Stunden Eigenbeteiligung können sich übrigens auch Freunde und Familienangehörige beteiligen. So traf man am gestrigen Sonntag nicht nur die künftigen Bewohner und Bewohnerinnen auf der Baustelle, sondern es auch viele Mütter und Väter mit Schraubenziehern und Bohrmaschinen in der Hand.