Dienstag, 16. April 2024

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Wolfsburgerinnen feiern Double-Hattrick
"Meisterschaft war kein Spaziergang"

Zum dritten Mal in Folge haben die Fußballfrauen des VfL Wolfsburg das Double geholt. Von Langweile in der Liga könne aber keine Rede sein, sagte Cheftrainer Stephan Lerch im Dlf. Vereine und Verband müssten jedoch aufpassen – sonst drohe Deutschland international den Anschluss zu verlieren.

Stephan Lerch im Gespräch mit Matthias Friebe | 05.05.2019
Wolfsburgs Ewa Pajor (l) scheitert an Hoffenheims Torhüterin Frederike Abt.
TSG 1899 Hoffenheim - VfL Wolfsburg: Ewa Pajor (Wolfsburg) und Hoffenheims Torhüterin Friederike Abt (dpa/ Michael Deines)
Eine Meisterschaft zeichne sich durch hohe Konstanz aus, und die habe sein Team definitiv gehabt, betonte Lerch. Im zweiten Jahr als Trainer der Fußballerinnen des VfL Wolfsburg die Erfolge der Vorsaison nochmal zu bestätigen, machen ihn sehr glücklich. "Ich bin sehr dankbar, dass die Saison so gelaufen ist. Dass ich mit der Mannschaft wieder diesen Erfolg zusammen feiern darf."
Andere europäische Ligen rüsten auf
Lerch widersprach der Einschätzung, dass die Frauen-Bundesliga langweilig geworden sei. Das Pokalfinale sei sehr eng gewesen und die Meisterschaft kein Spaziergang, Bayern München habe lange um den Titel mitgespielt. Gleichzeitig warnte er davor, dass Deutschland "sehr aufpassen muss, dass man nicht den Anschluss verliert zu anderen europäischen Ligen." Diese würden weiter aufrüsten, sehr gut arbeiten, die Infrastruktur verbessern und erhielten auch von den Verbänden gute finanzielle Unterstützung.
In Deutschland dürfe der Abstand zwischen den Top-Teams und dem Mittelfeld nicht größer werde. Die Vereine und der deutsche Fußballverband müssten weiter mutig den Frauenfußball unterstützen und fördern, forderte Lerch.
WM in Frankreich als Chance
Hoffnung setzt er auch in die bevorstehende Weltmeisterschaft in Frankreich. Diese sei eine Riesenchance, auch nochmal etwas auszulösen. Die WM werde sehr spannend werden, glaubt Lerch. "Ich hoffe, das kommt dann auch an und zieht viele Besucher in die Stadien und vor die TV-Geräte."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.