"Man muss erst Mal darauf achten, dass wenn wir wie hier die Deutschen Meisterschaften ausrichten, dass dann praktisch die Weltspitze reitet. Die müssen einen Boden vorfinden, wo sie sagen, darauf kann ich mit meinem Pferd die höchstmögliche Leistung erzielen."
Wenn Dieter Graf Landsberg-Velen in diesen Tagen im sauerländischen Balve auf den Boden schaut, dann mit Genugtuung: Der ehemalige Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung weiß: Im Reitsport ist Boden nicht gleich Boden.
"Beim Springplatz, da müssen die Pferde gut abhufen können. Er muss griffig sein, darf aber trotzdem nicht zu hart sein."
Und beim Dressurplatz?
"Hier möchten sie gern, dass er ein bisschen elastischer ist der Boden, aber nicht so tief greift.......Also, es ist eine Wissenschaft für sich."
Eine "Wissenschaft" für sich, mit der sich Richard Vornbrock seit 20 Jahren gut auskennt. Mit seinem in Dorsten ansässigen Reitbodenunternehmen gehört er zu den Marktführern in Deutschland. Für die deutschen Meisterschaften legt Vornbrock in diesen Tagen für den Reiterverein Balve den Dressurplatz komplett neu an ... .
Dabei geht es für Vornbrocks Mitarbeiter Jani Zimmermann bereits im Anfangsstadium um Millimeterarbeit. Mithilfe modernster Technik.
"Der Unterbau muss vorbereitet werden. Als Erstes messen wir hier mal den Platz auf, nehmen die Höhe des vorhandenen Bodens, arbeiten in den Rechnern dann aus, was wir hier an Erdarbeiten haben....Für die Höhe nehmen gleich unseren Laser. Mit dem können wir hier das Höhenplanum...ausmessen."
Griffig müsse der Boden auf einem Turnierplatz sein, sagt Richard Vornbrock. So griffig, dass ein Pferd beim Aufsetzen nach einem Sprung über ein Hindernis oder beim Galopp durch eine Kurve nicht wegrutscht. Andererseits darf der Boden für die Pferde.....
"....nicht zu hart, nicht zu fest sein, weil dann geht es auf die Gelenke. Die Gelenke werden geschädigt. Wir wollen einen leicht elastischen Boden haben, der so zwei, drei Zentimeter einsinkt, der auch wieder nachgibt."
Und da der Untergrund bei einem Turnierplatz in München ein anderer ist als in Münster, stellt Vornbrock jeweils auf die örtlichen Gegebenheiten abgestimmte Bodenmischungen zusammen. Diese Mixtur sieht nur für Laien wie gewöhnlicher Sand aus ...
"Mittlerweile ist das modernste und vielgebrauchteste Material ein Sand mit Textilmaterial gemischt. Das heißt: Wir verwenden ein Textilmaterial aus einem PB-Fließmaterial. Zusätzlich aber auch ein Gewebematerial, was so ähnlich wie ein Netz aussieht, um eben eine Armierung im Boden zu bieten."
Zu Vornbrocks Kunden gehören u.a. auch die Veranstalter großer Hallenreitturniere wie etwa das Weltcup-Springen in Dortmund, bei dem die internationale Elite an den Start geht. Da bei solchen Turnieren bis zum entscheidenden Zeitspringen die Hindernisse im Parcours immer wieder neugestellt werden, darf der Spezialboden für Ross und Reiter keine Schwachstellen aufweisen. Auch in solchen Fällen gilt: die Mischung macht's.
"Das heißt: der Boden muss auf der ganzen Fläche durchaus die Fähigkeit halten, Absprung und Landung eben stabil zu haben."
Die zugemischten Gewebeanteile speichern Wasser und verleihen dem Boden die gewünschte Elastizität. Vornbrocks Unternehmen sorgt außerdem dafür, dass der Boden während eines Turniers nicht an Qualität einbüßt. Während einer Dressurprüfung etwas belasten die Pferde vor allem den Außenbereich an der Bande sowie die Mittellinie. Während eines Turniers komplett für die Pflege verantwortlich zu sein, das bedeutet, so Richard Vornbrock, vollen Einsatz von morgens sechs Uhr bis weit nach Mitternacht. Zwischen 150 und 300 Tonnen Material bewegt das Unternehmen bei einem solchen Großauftrag. Doch lebt das Unternehmen nicht nur von solchen Turnieren oder einer Großveranstaltung wie der Pferdemesse "Equitana" in Essen. Reitsport ist mittlerweile ein Breitensport, und davon profitiert auch Richard Vornbrock.
"Was es aber auch gibt: Unmengen privater Reitanlagen, aber auch Vereinsreitanlagen, die halt immer wiederkehrend Erneuerungen des Bodens durchführen müssen, weil es auch ein Verschleißprodukt ist."
Ein gleichmäßiger Untergrund, wissen verantwortungsbewusste Hobbyreiter, schont die Gesundheit ihrer Pferde. Ob kleiner Reitverein oder ein Großturnier: Pferde sorgen für Umsatz.
"Die Einzelaufträge schwanken zwischen 2000 und 200.000 Euro im Schnitt. Und der Jahresumsatz liegt bei 1,5 bis zwei Millionen."
Mit seinem Unternehmen, das rund 20 Mitarbeiter beschäftigt, hat sich Vornbrock auf dem Markt als feste Größe etabliert. Inzwischen bestellen auch Vereine und Turnierveranstalter aus europäischen Nachbarländern die Spezialböden aus Dorsten. Und ausgesprochen stolz ist der 49-jährige Firmenchef auf eine besondere Handvoll Kunden.
"Allein unter den 20 weltbesten Reitern aus dem Dressur- und Springlager sind alleine fünf, die regelmäßig auf unseren Böden trainieren. Da bin ich eigentlich sehr stolz drauf."
Neben den aktiven Reitassen wie Monika Theodorescu gehört auch Reiterlegende Hans-Günter Winkler zu den Stammkunden, der mit seiner Stute Halla Olympiageschichte schrieb. Und womöglich noch in diesem Jahr Ben Hur. Ein als Monutainment-Erlebnis angekündigtes Spektakel, mit dem eine Münchner Produktionsgesellschaft Großstadien in Europa füllen will. Damit die Nachfahren von Ben Hur bei dem Rennen der Kampfwagen nicht aus der Kurve getragen werden, hat Richard Vornbrock eine neue Bodenmischung kreiert. Und natürlich hat die Sandbodenmischung aus Dorsten auch dafür den Härtetest bestanden.
http://www.vornbrock.de/
http://www.balve-optimum.de/
http://www.pferd-aktuell.de/
Wenn Dieter Graf Landsberg-Velen in diesen Tagen im sauerländischen Balve auf den Boden schaut, dann mit Genugtuung: Der ehemalige Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung weiß: Im Reitsport ist Boden nicht gleich Boden.
"Beim Springplatz, da müssen die Pferde gut abhufen können. Er muss griffig sein, darf aber trotzdem nicht zu hart sein."
Und beim Dressurplatz?
"Hier möchten sie gern, dass er ein bisschen elastischer ist der Boden, aber nicht so tief greift.......Also, es ist eine Wissenschaft für sich."
Eine "Wissenschaft" für sich, mit der sich Richard Vornbrock seit 20 Jahren gut auskennt. Mit seinem in Dorsten ansässigen Reitbodenunternehmen gehört er zu den Marktführern in Deutschland. Für die deutschen Meisterschaften legt Vornbrock in diesen Tagen für den Reiterverein Balve den Dressurplatz komplett neu an ... .
Dabei geht es für Vornbrocks Mitarbeiter Jani Zimmermann bereits im Anfangsstadium um Millimeterarbeit. Mithilfe modernster Technik.
"Der Unterbau muss vorbereitet werden. Als Erstes messen wir hier mal den Platz auf, nehmen die Höhe des vorhandenen Bodens, arbeiten in den Rechnern dann aus, was wir hier an Erdarbeiten haben....Für die Höhe nehmen gleich unseren Laser. Mit dem können wir hier das Höhenplanum...ausmessen."
Griffig müsse der Boden auf einem Turnierplatz sein, sagt Richard Vornbrock. So griffig, dass ein Pferd beim Aufsetzen nach einem Sprung über ein Hindernis oder beim Galopp durch eine Kurve nicht wegrutscht. Andererseits darf der Boden für die Pferde.....
"....nicht zu hart, nicht zu fest sein, weil dann geht es auf die Gelenke. Die Gelenke werden geschädigt. Wir wollen einen leicht elastischen Boden haben, der so zwei, drei Zentimeter einsinkt, der auch wieder nachgibt."
Und da der Untergrund bei einem Turnierplatz in München ein anderer ist als in Münster, stellt Vornbrock jeweils auf die örtlichen Gegebenheiten abgestimmte Bodenmischungen zusammen. Diese Mixtur sieht nur für Laien wie gewöhnlicher Sand aus ...
"Mittlerweile ist das modernste und vielgebrauchteste Material ein Sand mit Textilmaterial gemischt. Das heißt: Wir verwenden ein Textilmaterial aus einem PB-Fließmaterial. Zusätzlich aber auch ein Gewebematerial, was so ähnlich wie ein Netz aussieht, um eben eine Armierung im Boden zu bieten."
Zu Vornbrocks Kunden gehören u.a. auch die Veranstalter großer Hallenreitturniere wie etwa das Weltcup-Springen in Dortmund, bei dem die internationale Elite an den Start geht. Da bei solchen Turnieren bis zum entscheidenden Zeitspringen die Hindernisse im Parcours immer wieder neugestellt werden, darf der Spezialboden für Ross und Reiter keine Schwachstellen aufweisen. Auch in solchen Fällen gilt: die Mischung macht's.
"Das heißt: der Boden muss auf der ganzen Fläche durchaus die Fähigkeit halten, Absprung und Landung eben stabil zu haben."
Die zugemischten Gewebeanteile speichern Wasser und verleihen dem Boden die gewünschte Elastizität. Vornbrocks Unternehmen sorgt außerdem dafür, dass der Boden während eines Turniers nicht an Qualität einbüßt. Während einer Dressurprüfung etwas belasten die Pferde vor allem den Außenbereich an der Bande sowie die Mittellinie. Während eines Turniers komplett für die Pflege verantwortlich zu sein, das bedeutet, so Richard Vornbrock, vollen Einsatz von morgens sechs Uhr bis weit nach Mitternacht. Zwischen 150 und 300 Tonnen Material bewegt das Unternehmen bei einem solchen Großauftrag. Doch lebt das Unternehmen nicht nur von solchen Turnieren oder einer Großveranstaltung wie der Pferdemesse "Equitana" in Essen. Reitsport ist mittlerweile ein Breitensport, und davon profitiert auch Richard Vornbrock.
"Was es aber auch gibt: Unmengen privater Reitanlagen, aber auch Vereinsreitanlagen, die halt immer wiederkehrend Erneuerungen des Bodens durchführen müssen, weil es auch ein Verschleißprodukt ist."
Ein gleichmäßiger Untergrund, wissen verantwortungsbewusste Hobbyreiter, schont die Gesundheit ihrer Pferde. Ob kleiner Reitverein oder ein Großturnier: Pferde sorgen für Umsatz.
"Die Einzelaufträge schwanken zwischen 2000 und 200.000 Euro im Schnitt. Und der Jahresumsatz liegt bei 1,5 bis zwei Millionen."
Mit seinem Unternehmen, das rund 20 Mitarbeiter beschäftigt, hat sich Vornbrock auf dem Markt als feste Größe etabliert. Inzwischen bestellen auch Vereine und Turnierveranstalter aus europäischen Nachbarländern die Spezialböden aus Dorsten. Und ausgesprochen stolz ist der 49-jährige Firmenchef auf eine besondere Handvoll Kunden.
"Allein unter den 20 weltbesten Reitern aus dem Dressur- und Springlager sind alleine fünf, die regelmäßig auf unseren Böden trainieren. Da bin ich eigentlich sehr stolz drauf."
Neben den aktiven Reitassen wie Monika Theodorescu gehört auch Reiterlegende Hans-Günter Winkler zu den Stammkunden, der mit seiner Stute Halla Olympiageschichte schrieb. Und womöglich noch in diesem Jahr Ben Hur. Ein als Monutainment-Erlebnis angekündigtes Spektakel, mit dem eine Münchner Produktionsgesellschaft Großstadien in Europa füllen will. Damit die Nachfahren von Ben Hur bei dem Rennen der Kampfwagen nicht aus der Kurve getragen werden, hat Richard Vornbrock eine neue Bodenmischung kreiert. Und natürlich hat die Sandbodenmischung aus Dorsten auch dafür den Härtetest bestanden.
http://www.vornbrock.de/
http://www.balve-optimum.de/
http://www.pferd-aktuell.de/