Noch steht das Modell des Reaktors in der Ecke des Messestandes. Eine unscheinbare Anlage - 15 mal 15 Meter -, die aus Klärschlamm Öl gewinnt. Ein Zwerg, der Wunder bewirken soll. Das Problem anfallenden Klärschlammes in kommunalen wie industriellen Kläranlagen soll es mit diesem Reaktorturm nicht mehr geben.
Davon ist die Firma von Walter Grimmel aus dem hessischen Ober-Mörlen überzeugt. In der Sprache der Wissenschaft heißt diese Neuheit thermokatalytische Niedertemperaturkonvertierung. Eigentlich kennt man dieses Umwelt entlastende Verfahren seit den 80er Jahren. Doch erst jetzt, angesichts der drohenden Verschärfung von Deponie- und Abwasserverordnungen, holt man die alten Unterlagen ernsthaft aus den Schubläden, hofft auf staatliche Zuschüsse.
Dass Klärschlamm einmal zu einer alternativen Energiequelle werden könnte, klingt noch heute utopisch. Doch tatsächlich hat das entstehende Klärschlamm-Öl mittlerweile das herkömmliche Heizöl für die Pilotanlage ersetzt. Zaubern kann Walter Grimmels Anlage aber trotzdem nicht:
"Vom Klärschlamm bleibt noch etwas übrig, ganz verschwinden lassen können wir ihn nicht. Das kommt jetzt ganz darauf an, wie der Klärschlamm vorbehandelt ist, 50 bis 60 Prozent dieser Trockenmasse, die eingegeben wurde in den Reaktor, verbleibt als eine Art Aktivkohle."
Dieser Rest-Klärschlamm kann problemlos in der Ziegelherstellung oder zum Heizen verwendet werden – und das kann auch die Kassen der Kommunen entlasten. Selbst eine eher für Handys als für Umwelttechnik bekannte Firma wie Siemens setzt mittlerweile ganz klar auf umweltschonende Technik, zum Beispiel auf das so genannte nagelneue "Cannibal"-Verfahren zur Klärschlammentsorgung:
"Dieses Verfahren macht die regelmäßige Entsorgung von Schlamm aus der Kläranlage nahezu überflüssig. Vielleicht ein oder zweimal im Jahr fallen noch Feststoffe an, die entfernt werden müssen aber eben nicht täglich. Die Kosten, die normalerweise anfallen beim Behandeln des Abfalls, beim Entwässern und Transportieren, die entfallen. Das ist eine ungeheure Betriebskostenentlastung. "
Betty-Ann Curtis von der amerikanischen Siemens-Tochter US Filter ist umlagert von den Messebesuchern aus Ägypten, China, Japan, Südamerika. Eine Kläranlage, bei der verschiedene Bakterienstämme den anfallenden Schlamm einfach auffressen und damit gut 90 Prozent des Abfalls entfernen, wäre die Lösung für die weltweit wachsende Zahl von Megastädten mit mehr als 10 Millionen Einwohnern. 17 gibt es bereits, in einigen Jahren wird sich die Zahl verdoppelt haben, die Abwasserprobleme hoffentlich nicht. Auch wenn einiges bei der Klärschlammentsorgung noch nicht in die Richtung geht, die sich Professor Walter Trösch vom Stuttgarter Fraunhofer IGB Institut vorstellt:
"Der Trocknungsprozess Klärschlamm fällt normalerweise mit 3 bis 5 Trockensubstanz an und wenn Sie diesen dann aufgetrocknet haben, haben Sie den Grossteil der Energie verbraucht, um das Wasser rauszudampfen und hinterher vergasen Sie das Ganze. Da mache ich doch lieber gleich mit Biogas. Das geht schneller und ist billiger."
Wenn am 1. Juni die neue Abfallentsorgungsrichtlinie in Kraft tritt, stehen die Hersteller von Umwelttechnik mit vielen verschiedenen Technologien bereit. Man muss sie nur noch nutzen.
Mehr Infos unter
www.usfilter.com
www.werkstoff-und-funktion.de
www.igb.fraunhofer.de
Davon ist die Firma von Walter Grimmel aus dem hessischen Ober-Mörlen überzeugt. In der Sprache der Wissenschaft heißt diese Neuheit thermokatalytische Niedertemperaturkonvertierung. Eigentlich kennt man dieses Umwelt entlastende Verfahren seit den 80er Jahren. Doch erst jetzt, angesichts der drohenden Verschärfung von Deponie- und Abwasserverordnungen, holt man die alten Unterlagen ernsthaft aus den Schubläden, hofft auf staatliche Zuschüsse.
Dass Klärschlamm einmal zu einer alternativen Energiequelle werden könnte, klingt noch heute utopisch. Doch tatsächlich hat das entstehende Klärschlamm-Öl mittlerweile das herkömmliche Heizöl für die Pilotanlage ersetzt. Zaubern kann Walter Grimmels Anlage aber trotzdem nicht:
"Vom Klärschlamm bleibt noch etwas übrig, ganz verschwinden lassen können wir ihn nicht. Das kommt jetzt ganz darauf an, wie der Klärschlamm vorbehandelt ist, 50 bis 60 Prozent dieser Trockenmasse, die eingegeben wurde in den Reaktor, verbleibt als eine Art Aktivkohle."
Dieser Rest-Klärschlamm kann problemlos in der Ziegelherstellung oder zum Heizen verwendet werden – und das kann auch die Kassen der Kommunen entlasten. Selbst eine eher für Handys als für Umwelttechnik bekannte Firma wie Siemens setzt mittlerweile ganz klar auf umweltschonende Technik, zum Beispiel auf das so genannte nagelneue "Cannibal"-Verfahren zur Klärschlammentsorgung:
"Dieses Verfahren macht die regelmäßige Entsorgung von Schlamm aus der Kläranlage nahezu überflüssig. Vielleicht ein oder zweimal im Jahr fallen noch Feststoffe an, die entfernt werden müssen aber eben nicht täglich. Die Kosten, die normalerweise anfallen beim Behandeln des Abfalls, beim Entwässern und Transportieren, die entfallen. Das ist eine ungeheure Betriebskostenentlastung. "
Betty-Ann Curtis von der amerikanischen Siemens-Tochter US Filter ist umlagert von den Messebesuchern aus Ägypten, China, Japan, Südamerika. Eine Kläranlage, bei der verschiedene Bakterienstämme den anfallenden Schlamm einfach auffressen und damit gut 90 Prozent des Abfalls entfernen, wäre die Lösung für die weltweit wachsende Zahl von Megastädten mit mehr als 10 Millionen Einwohnern. 17 gibt es bereits, in einigen Jahren wird sich die Zahl verdoppelt haben, die Abwasserprobleme hoffentlich nicht. Auch wenn einiges bei der Klärschlammentsorgung noch nicht in die Richtung geht, die sich Professor Walter Trösch vom Stuttgarter Fraunhofer IGB Institut vorstellt:
"Der Trocknungsprozess Klärschlamm fällt normalerweise mit 3 bis 5 Trockensubstanz an und wenn Sie diesen dann aufgetrocknet haben, haben Sie den Grossteil der Energie verbraucht, um das Wasser rauszudampfen und hinterher vergasen Sie das Ganze. Da mache ich doch lieber gleich mit Biogas. Das geht schneller und ist billiger."
Wenn am 1. Juni die neue Abfallentsorgungsrichtlinie in Kraft tritt, stehen die Hersteller von Umwelttechnik mit vielen verschiedenen Technologien bereit. Man muss sie nur noch nutzen.
Mehr Infos unter
www.usfilter.com
www.werkstoff-und-funktion.de
www.igb.fraunhofer.de