Isotope sind nicht allein Kernkraftwerksbetreibern und Grundlagenforschern vorbehalten: Auch Lebensmittelchemiker setzen auf die unterschiedlich schweren Varianten der Elemente und prüfen damit, ob etwa Mastrinder wirklich zeitlebens auf der Weide standen oder doch mit Mais aufgepäppelt wurden, bevor sie in die Wurst gelangten: "Weil jede Region ein charakteristisches Profil von Isotopenverhältnissen besitzt, können wir so auch prüfen, ob beispielsweise ein Steak wirklich aus dem angegebenen Herkunftsland stammt", erläutert Professor Hans Ludwig Schmidt, Leiter des Laboratoriums für Stabil-Isotopenanalytik in Hemmingen. Erst vor kurzem entwickelte der Biochemiker auch ein Verfahren, mit dem der verbotene Einsatz von Tiermehl als Futtermittel nachgewiesen werden kann. Kleines Manko dabei: Geringe Tiermehlanteile am Futter, bis etwa fünf Prozent, spürt der Test noch nicht auf.
Die aus der Gentechnik entliehene Polymerase-Kettenreaktion verschafft Chemikern ebenfalls tiefe Einblicke in die Geheimnisse von Lebensmitteln: Die Methode basiert auf einer schnellen Vermehrung von Erbgutsträngen und identifiziert so die Natur und Herkunft der Zutaten. Selbst BSE-Erreger können so aufgedeckt werden. "Dazu gewinnen wir Blut oder bestimmte Gewebeproben vom Tier, extrahieren daraus das vorhandene Erbmaterial und vervielfältigen es", erläutert der Leiter des Instituts für Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenmedizin in München, Professor Oskar-Rüger Kaaden. Anschließend werden die gewonnen DNS-Schnipsel elektrophoretisch aufgetrennt und die so entstandenen Verteilungsmuster auf Übereinstimmungen mit etwa jenen von "Erreger-Steckbriefen" untersucht. Finden sie sich, so ist der Nachweis gelungen.
Die Methode kann auch sicher zwischen verschiedenen Tierarten unterscheiden, die zur Herstellung von Mett oder Wurst verwendet wurden. Allerdings gehören solche Untersuchungen eher zu den Ausnahmen, denn es mangelt an Kapazitäten. Immer öfter, so beklagt Axel Preuß vom Chemischen Landes- und Staatlichen Veterinäruntersuchungsamt in Nordrhein-Westfalen, würden freigewordene Stellen nicht neu besetzt.
[Quelle: Michael Engel]
Die aus der Gentechnik entliehene Polymerase-Kettenreaktion verschafft Chemikern ebenfalls tiefe Einblicke in die Geheimnisse von Lebensmitteln: Die Methode basiert auf einer schnellen Vermehrung von Erbgutsträngen und identifiziert so die Natur und Herkunft der Zutaten. Selbst BSE-Erreger können so aufgedeckt werden. "Dazu gewinnen wir Blut oder bestimmte Gewebeproben vom Tier, extrahieren daraus das vorhandene Erbmaterial und vervielfältigen es", erläutert der Leiter des Instituts für Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenmedizin in München, Professor Oskar-Rüger Kaaden. Anschließend werden die gewonnen DNS-Schnipsel elektrophoretisch aufgetrennt und die so entstandenen Verteilungsmuster auf Übereinstimmungen mit etwa jenen von "Erreger-Steckbriefen" untersucht. Finden sie sich, so ist der Nachweis gelungen.
Die Methode kann auch sicher zwischen verschiedenen Tierarten unterscheiden, die zur Herstellung von Mett oder Wurst verwendet wurden. Allerdings gehören solche Untersuchungen eher zu den Ausnahmen, denn es mangelt an Kapazitäten. Immer öfter, so beklagt Axel Preuß vom Chemischen Landes- und Staatlichen Veterinäruntersuchungsamt in Nordrhein-Westfalen, würden freigewordene Stellen nicht neu besetzt.
[Quelle: Michael Engel]