Ein heller Sommertag – und durch die Glaskuppeln im Dach dringt Tageslicht in den Supermarkt.
"Wir haben das ehemals geschlossene Dach aufgeschnitten, haben dort große Glasflächen eingelassen, durch die das Tageslicht reinfallen kann und haben uns für diesen Markt extra konzipieren lassen eine intelligente Lichtsteuerung. Die misst im Laden ständig die Helligkeit und fährt entsprechend rauf oder runter. Wenn es draußen ein sehr heller Tag ist, wie heute etwa, dann fährt die Gangbeleuchtung auf drei Prozent ihrer Leistung runter. Das spart enorm viel Energie."
Der Tengelmann-Klimamarkt am Firmensitz in Mülheim an der Ruhr ist Vorzeigemarkt des Lebensmittelkonzerns. Eine ältere Filiale, die 2008 mit allem, was damals möglich war, zum Vorbild in Sachen Energiebedarf und CO2-Ausstoß umgebaut wurde, beschreibt Pressesprecherin Sieglinde Schuchardt. Der Energiebedarf der Filiale liegt nur noch halb so hoch wie vor dem Umbau, auch wegen der LED-Lampen über dem Obst- und Gemüsebereich und in den Kühlmöbeln. Und die Regale mit Milchprodukten und abgepackter Wurst sind jetzt mit Glastüren verschlossen.
"Ich kann hier genauso reinschauen wie in ein unverschlossenes Regal, habe aber den Vorteil, dass die Kälte im Möbel bleibt, wir nicht ständig nachkühlen müssen. Das hat einerseits den Vorteil, dass der Energieverbrauch niedriger ist. Die Ware ist aber auch dort besser aufgehoben, denn die ständigen Ausgleiche von warm und kalt fallen hier weg. Die Ware ist durchgängig gekühlt und ist einfach frischer in diesen neuen geschlossenen Kühlschränken."
Einziger Nachteil: An warmen Sommertagen beschlagen die Glastüren manchmal. Verglast sind außerdem die Bedienungstheken für Käse und Fleisch, und zwar nicht nur zur Kundenseite, sondern auch nach hinten.
"Gleiches Prinzip wie bei den Kühlmöbeln. Die Kälte kann nach hinten nicht entweichen, wir müssen nicht ständig nachkühlen, spart entsprechend Energie. Und unsere Fachkräfte haben sich auch daran gewöhnt. Anfangs fanden die das ein bisschen umständlich. Man muss auch von innen immer eine Tür auf- und zumachen. Aber das ist heute völlig normal und gut gelebte Praxis."
Auch in Filialen anderer Lebensmittelkonzerne wie Edeka und Aldi wird auf intelligente Konzepte fürs Kühlen, Beleuchten und Heizen gesetzt, sagt Jörg Buschmann von der Energieagentur Nordrhein-Westfalen. Mit innovativer Kältetechnik lässt sich am meisten erreichen.
"Überall, wo Wärme entzogen wird, also Kälte entsteht, wird natürlich auch Wärme frei. In den meisten Supermärkten wird die einfach nach draußen geblasen. In den effizienten Supermärkten wird die zur Beheizung weiterverwendet. Und die Kältetechnik selber wird besonders effizient eingeregelt."
In einem herkömmlichen Markt verursacht die Kühlung etwa die Hälfte der gesamten Energiekosten. Kühlgeräte geben auch viel Wärme ab. Die wird im Mülheimer Klimamarkt jetzt über Wärmetauscher ins Gebäude zurückgeleitet und liefert drei Viertel der benötigten Heizenergie. Kältemittel ist Kohlendioxid.
"CO2 ist als Kältemittel besonders gut, weil es keine Umweltgefährdung gibt, keinen Ozonabbau, falls Kältemittel in die Umwelt geht. Es ist ein relativ effizientes Kältemittel. Ein Problem ist, die technischen Anforderungen für CO2 sind recht hoch. Das heißt, damit man damit umgehen kann, braucht man sehr hohe Drücke, und das erfordert hohe Investitionskosten. Deshalb scheuen sich viele noch, auf CO2 zu gehen."
Kühltruhen und Kühlschränke sind über feste Rohrleitungen mit der Kälteanlage verbunden und müssen deshalb – anders als früher - an einem ganz bestimmten Platz im Markt verankert sein. Ein kleiner Nachteil, denn Filialleiter möchten die Fläche manchmal für Sonderaktionen anders aufteilen.
Verschlossene Kühlgeräte und clevere Lichttechnik, am besten in Kombination mit Glaskuppeln im Dach – diese beiden Maßnahmen sind am effektivsten, wenn Supermarktfilialen rasch Energiekosten reduzieren wollen. Wird das Gebäude zum Beispiel von außen gedämmt oder Sonnenenergie für die Stromproduktion genutzt, dauert es länger, bis sich die Investitionen auszahlen. So viel Zeit sieht das Management meistens nicht vor, erklärt Jörg Buschmann.
"Die meisten haben geforderte Amortisationszeiten, die unter drei Jahren liegen. Das zu erreichen ist manchmal schwierig, weil die Techniken gerade für effiziente Kühltechnik ein bisschen teurer in der Investition sind. Und dann kann es durchaus vier oder fünf Jahre dauern, bis die das Geld drin haben."
Bei Neubauten von Supermärkten ist das Energiesparen längst ein Thema. Forschungsinstitute arbeiten daran, die Kombination von Kühlung und Heiztechnik weiter zu optimieren. Auch Belüftungskonzepte werden überdacht und das Glas für Lichtkuppeln verbessert.
"Wir haben das ehemals geschlossene Dach aufgeschnitten, haben dort große Glasflächen eingelassen, durch die das Tageslicht reinfallen kann und haben uns für diesen Markt extra konzipieren lassen eine intelligente Lichtsteuerung. Die misst im Laden ständig die Helligkeit und fährt entsprechend rauf oder runter. Wenn es draußen ein sehr heller Tag ist, wie heute etwa, dann fährt die Gangbeleuchtung auf drei Prozent ihrer Leistung runter. Das spart enorm viel Energie."
Der Tengelmann-Klimamarkt am Firmensitz in Mülheim an der Ruhr ist Vorzeigemarkt des Lebensmittelkonzerns. Eine ältere Filiale, die 2008 mit allem, was damals möglich war, zum Vorbild in Sachen Energiebedarf und CO2-Ausstoß umgebaut wurde, beschreibt Pressesprecherin Sieglinde Schuchardt. Der Energiebedarf der Filiale liegt nur noch halb so hoch wie vor dem Umbau, auch wegen der LED-Lampen über dem Obst- und Gemüsebereich und in den Kühlmöbeln. Und die Regale mit Milchprodukten und abgepackter Wurst sind jetzt mit Glastüren verschlossen.
"Ich kann hier genauso reinschauen wie in ein unverschlossenes Regal, habe aber den Vorteil, dass die Kälte im Möbel bleibt, wir nicht ständig nachkühlen müssen. Das hat einerseits den Vorteil, dass der Energieverbrauch niedriger ist. Die Ware ist aber auch dort besser aufgehoben, denn die ständigen Ausgleiche von warm und kalt fallen hier weg. Die Ware ist durchgängig gekühlt und ist einfach frischer in diesen neuen geschlossenen Kühlschränken."
Einziger Nachteil: An warmen Sommertagen beschlagen die Glastüren manchmal. Verglast sind außerdem die Bedienungstheken für Käse und Fleisch, und zwar nicht nur zur Kundenseite, sondern auch nach hinten.
"Gleiches Prinzip wie bei den Kühlmöbeln. Die Kälte kann nach hinten nicht entweichen, wir müssen nicht ständig nachkühlen, spart entsprechend Energie. Und unsere Fachkräfte haben sich auch daran gewöhnt. Anfangs fanden die das ein bisschen umständlich. Man muss auch von innen immer eine Tür auf- und zumachen. Aber das ist heute völlig normal und gut gelebte Praxis."
Auch in Filialen anderer Lebensmittelkonzerne wie Edeka und Aldi wird auf intelligente Konzepte fürs Kühlen, Beleuchten und Heizen gesetzt, sagt Jörg Buschmann von der Energieagentur Nordrhein-Westfalen. Mit innovativer Kältetechnik lässt sich am meisten erreichen.
"Überall, wo Wärme entzogen wird, also Kälte entsteht, wird natürlich auch Wärme frei. In den meisten Supermärkten wird die einfach nach draußen geblasen. In den effizienten Supermärkten wird die zur Beheizung weiterverwendet. Und die Kältetechnik selber wird besonders effizient eingeregelt."
In einem herkömmlichen Markt verursacht die Kühlung etwa die Hälfte der gesamten Energiekosten. Kühlgeräte geben auch viel Wärme ab. Die wird im Mülheimer Klimamarkt jetzt über Wärmetauscher ins Gebäude zurückgeleitet und liefert drei Viertel der benötigten Heizenergie. Kältemittel ist Kohlendioxid.
"CO2 ist als Kältemittel besonders gut, weil es keine Umweltgefährdung gibt, keinen Ozonabbau, falls Kältemittel in die Umwelt geht. Es ist ein relativ effizientes Kältemittel. Ein Problem ist, die technischen Anforderungen für CO2 sind recht hoch. Das heißt, damit man damit umgehen kann, braucht man sehr hohe Drücke, und das erfordert hohe Investitionskosten. Deshalb scheuen sich viele noch, auf CO2 zu gehen."
Kühltruhen und Kühlschränke sind über feste Rohrleitungen mit der Kälteanlage verbunden und müssen deshalb – anders als früher - an einem ganz bestimmten Platz im Markt verankert sein. Ein kleiner Nachteil, denn Filialleiter möchten die Fläche manchmal für Sonderaktionen anders aufteilen.
Verschlossene Kühlgeräte und clevere Lichttechnik, am besten in Kombination mit Glaskuppeln im Dach – diese beiden Maßnahmen sind am effektivsten, wenn Supermarktfilialen rasch Energiekosten reduzieren wollen. Wird das Gebäude zum Beispiel von außen gedämmt oder Sonnenenergie für die Stromproduktion genutzt, dauert es länger, bis sich die Investitionen auszahlen. So viel Zeit sieht das Management meistens nicht vor, erklärt Jörg Buschmann.
"Die meisten haben geforderte Amortisationszeiten, die unter drei Jahren liegen. Das zu erreichen ist manchmal schwierig, weil die Techniken gerade für effiziente Kühltechnik ein bisschen teurer in der Investition sind. Und dann kann es durchaus vier oder fünf Jahre dauern, bis die das Geld drin haben."
Bei Neubauten von Supermärkten ist das Energiesparen längst ein Thema. Forschungsinstitute arbeiten daran, die Kombination von Kühlung und Heiztechnik weiter zu optimieren. Auch Belüftungskonzepte werden überdacht und das Glas für Lichtkuppeln verbessert.