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Nord- & Ostsee
WWF: Zustand der Fischbestände schlecht - Einrichtung von Schutzgebieten notwendig

Die Lebensbedingungen von Fischen in Nord- und Ostsee sind der Naturschutzorganisation WWF zufolge schlecht. Gründe seien unter anderem Überfischung und die zunehmenden Auswirkungen der Klimakrise, teilte die Stiftung mit.

    Zwei Dorsche liegen nach dem Anlanden in Heiligenhafen (Schleswig-Holstein) in einer Kiste mit Eis.
    Der Dorschbestand in der westlichen Ostsee ist nach Angaben des WWF gänzlich kollabiert. (Archivbild) (picture alliance / dpa / Markus Scholz)
    "Die vergangenen fünf Jahre waren für den Ostseehering die historisch schlechtesten Jahre", erklärte WWF-Fischereiexpertin Schacht. Die Erholung des Bestands werde eine längere Zeit in Anspruch nehmen. Den Angaben zufolge ist der Dorschbestand in der westlichen Ostsee gänzlich kollabiert. Konkrete Zahlen nannte der WWF nicht.
    "Fisch aus heimischer Produktion ist mittlerweile eine Rarität", so Schacht. Von den deutschlandweit beliebtesten Fischen und Meeresfrüchten wie Alaska-Seelachs, Thunfisch oder Garnelen würden rund 80 Prozent importiert und landeten vorwiegend als Dosen- oder Tiefkühlware bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern.

    Schutzgebiete und Kontrollen der Fänge auf See

    Die Organisation forderte mit Blick auf den schlechten Zustand der Fischbestände unter anderem die Einrichtung von großflächigen und langfristigen Schutzgebieten ohne wirtschaftliche Nutzung und bessere Kontrollen der Fänge auf See. Dann könne künftig auch wieder mehr Fisch aus Nord- und Ostsee auf dem Speiseplan der Deutschen stehen, hieß es.
    Dem Fisch-Informationszentrum zufolge haben die Privathaushalte in Deutschland im vergangenen Jahr 434.413 Tonnen Fisch und Meeresfrüchte gekauft und dafür 4,9 Milliarden Euro ausgegeben.