Weltoffen und interessiert müsse der Schüler von heute sein, neugierig, flexibel und interkulturell kompetent. Wichtige Forderungen, die in einer globalisierten Welt doch eigentlich selbstverständlich sein sollten, aber längst noch nicht alle Schulformen erreicht haben. Laut Wikipedia besuchen nämlich 95 Prozent der deutschen Austauschschüler ein Gymnasium. Real- oder Hauptschüler sind bisher kaum vertreten. Für Ilse Brigitte Eitze-Schütz, Leiterin des Pädagogischen Austauschdienstes, geht es deshalb jetzt darum, neue Instrumente zu entwickeln, die auch bildungsferneren Schichten zur Verfügung stehen.
"Wir bewegen uns da auf einem sehr guten mittleren Weg, und wir versuchen, den Schulen zu vermitteln, dass sie an Programmen teilnehmen können, die sie auch miteinander in Bezug setzen können, also sich vernetzen können, Synergien herstellen können. Und dass, wenn sie einen Comenius-Assistenten oder Fremdsprachen-Assistenten beantragen, das heißt also, dass jemand aus dem Ausland für eine Zeit zu ihnen kommt, dass das ein ungemeiner Gewinn für eine Schule sein kann, wenn sie denn den richtig einsetzt."
Einen unkonventionellen Weg ist die Hohenberg-Schule Albstadt in Baden-Württemberg gegangen. Eine Haupt- und Werkrealschule mit einem Migrationsanteil unter den Schülern von mehr als 70 Prozent. Auch die Lehrerschaft speist sich bewusst aus vielen verschiedenen Nationalitäten. Immerhin mehr als ein Zehntel der Schüler hat am jüngsten Comenius-Austausch-Projekt teilgenommen. Ein seit 1995 bestehendes Programm der Europäischen Union, das die Zusammenarbeit von Schulen europaweit intensivieren will. Für Georgios Mpouras, den Rektor der Schule, war die Teilnahme ein großer Erfolg:
"Wir haben mehrere Schüler dazu bewegen können, sich dem Englischen zu widmen, und auf einmal entstanden neue Chat-Freundschaften über das Internet, die natürlich auch nachhaltig weiter getragen werden, und das erfreut uns Lehrer ganz besonders. Wir haben innerhalb von drei Wochen mehr erreicht im Englisch-Bereich, als über fünf Jahre Englisch-Unterricht direkt an der Schule, und das sind ja wohl positive Ergebnisse."
Um die allerdings zu erzielen, bedarf es einer Menge an Eigeninitiative, und daran mangelt es derzeit noch an vielen Schulen. Denn nicht nur mehr Schüler sind für Austauschprogramme zu begeistern, auch die Lehrenden müssen mehr Interesse am Thema Internationalisierung mitbringen, meint Sabine Hornberg, Professorin für Allgemeine Pädagogik an der Universität Bayreuth:
"Unter den Studierenden, die eine Fremdsprache erlernen, ist es ja normal. Da ist der Anteil derjenigen, die ins Ausland gehen, als assistent teacher und so weiter hoch. Aber unter den anderen Lehramtsstudierenden bin ich mir nicht sicher. Und ich glaube auch – das ist zumindest das, was meine Studierenden berichten - , dass in Zeiten von Bachelor und Master ein Auslandssemester aus ihrer Sicht erschwert wird."
Um für mehr Chancengerechtigkeit beim Schulaustausch zu sorgen, gibt es seit einiger Zeit auch virtuelle Schulpartnerschaften in Europa. Das sogenannte eTwinning-Projekt will Schulen via Internet europaweit vernetzen. Über den europäischen Sprachraum hinaus gibt es allerdings – vom klassischen USA-Aufenthalt einmal abgesehen – noch wenig Angebote. Deutschland setzt nach wie vor auf Englisch als Lingua Franca, Chinesisch-Kurse beispielsweise sind selbst an den Gymnasien noch die große Ausnahme.
Auch über neue Unterrichtseinheiten wird derzeit nachgedacht, die den Schülern mehr kulturelle Kompetenzen vermitteln. Warum aber immer in die Ferne schweifen, meint Hauptschul-Rektor Georgios Mpouras. Wenn Deutschlands Gesellschaft über einen immer höheren Migrationsanteil verfüge, dann könne man von dieser Gruppe doch auch vor Ort viel lernen:
"Das einzige, was wir machen, ist, wir selektieren die Kinder dann in eine bestimmte Form und müssen unsere Gymnasiasten dann ins Ausland schicken, damit sie interkulturell gebildet werden. Dabei liegen die Partnerschaften eigentlich vor Ort doch schon auf der Hand. Und man kann voneinander sehr viel lernen. ( ... ) Das wären Möglichkeiten. Man sollte vielleicht mal drüber nachdenken und vielleicht auch mal drüber schwätzeln. Weil wenn wir das Motto der heutigen Veranstaltung ´Austausch bildet´ , i würd mal sagen, i komm aus dem Schwabenländle, bin Grieche und sag, schwätze hilft auch ab und zu mal. Und schwätze bildet auch."
"Wir bewegen uns da auf einem sehr guten mittleren Weg, und wir versuchen, den Schulen zu vermitteln, dass sie an Programmen teilnehmen können, die sie auch miteinander in Bezug setzen können, also sich vernetzen können, Synergien herstellen können. Und dass, wenn sie einen Comenius-Assistenten oder Fremdsprachen-Assistenten beantragen, das heißt also, dass jemand aus dem Ausland für eine Zeit zu ihnen kommt, dass das ein ungemeiner Gewinn für eine Schule sein kann, wenn sie denn den richtig einsetzt."
Einen unkonventionellen Weg ist die Hohenberg-Schule Albstadt in Baden-Württemberg gegangen. Eine Haupt- und Werkrealschule mit einem Migrationsanteil unter den Schülern von mehr als 70 Prozent. Auch die Lehrerschaft speist sich bewusst aus vielen verschiedenen Nationalitäten. Immerhin mehr als ein Zehntel der Schüler hat am jüngsten Comenius-Austausch-Projekt teilgenommen. Ein seit 1995 bestehendes Programm der Europäischen Union, das die Zusammenarbeit von Schulen europaweit intensivieren will. Für Georgios Mpouras, den Rektor der Schule, war die Teilnahme ein großer Erfolg:
"Wir haben mehrere Schüler dazu bewegen können, sich dem Englischen zu widmen, und auf einmal entstanden neue Chat-Freundschaften über das Internet, die natürlich auch nachhaltig weiter getragen werden, und das erfreut uns Lehrer ganz besonders. Wir haben innerhalb von drei Wochen mehr erreicht im Englisch-Bereich, als über fünf Jahre Englisch-Unterricht direkt an der Schule, und das sind ja wohl positive Ergebnisse."
Um die allerdings zu erzielen, bedarf es einer Menge an Eigeninitiative, und daran mangelt es derzeit noch an vielen Schulen. Denn nicht nur mehr Schüler sind für Austauschprogramme zu begeistern, auch die Lehrenden müssen mehr Interesse am Thema Internationalisierung mitbringen, meint Sabine Hornberg, Professorin für Allgemeine Pädagogik an der Universität Bayreuth:
"Unter den Studierenden, die eine Fremdsprache erlernen, ist es ja normal. Da ist der Anteil derjenigen, die ins Ausland gehen, als assistent teacher und so weiter hoch. Aber unter den anderen Lehramtsstudierenden bin ich mir nicht sicher. Und ich glaube auch – das ist zumindest das, was meine Studierenden berichten - , dass in Zeiten von Bachelor und Master ein Auslandssemester aus ihrer Sicht erschwert wird."
Um für mehr Chancengerechtigkeit beim Schulaustausch zu sorgen, gibt es seit einiger Zeit auch virtuelle Schulpartnerschaften in Europa. Das sogenannte eTwinning-Projekt will Schulen via Internet europaweit vernetzen. Über den europäischen Sprachraum hinaus gibt es allerdings – vom klassischen USA-Aufenthalt einmal abgesehen – noch wenig Angebote. Deutschland setzt nach wie vor auf Englisch als Lingua Franca, Chinesisch-Kurse beispielsweise sind selbst an den Gymnasien noch die große Ausnahme.
Auch über neue Unterrichtseinheiten wird derzeit nachgedacht, die den Schülern mehr kulturelle Kompetenzen vermitteln. Warum aber immer in die Ferne schweifen, meint Hauptschul-Rektor Georgios Mpouras. Wenn Deutschlands Gesellschaft über einen immer höheren Migrationsanteil verfüge, dann könne man von dieser Gruppe doch auch vor Ort viel lernen:
"Das einzige, was wir machen, ist, wir selektieren die Kinder dann in eine bestimmte Form und müssen unsere Gymnasiasten dann ins Ausland schicken, damit sie interkulturell gebildet werden. Dabei liegen die Partnerschaften eigentlich vor Ort doch schon auf der Hand. Und man kann voneinander sehr viel lernen. ( ... ) Das wären Möglichkeiten. Man sollte vielleicht mal drüber nachdenken und vielleicht auch mal drüber schwätzeln. Weil wenn wir das Motto der heutigen Veranstaltung ´Austausch bildet´ , i würd mal sagen, i komm aus dem Schwabenländle, bin Grieche und sag, schwätze hilft auch ab und zu mal. Und schwätze bildet auch."