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Yukos und ThyssenKrupp

Themen sind die Lage beim russischen Ölkonzern Yukos und der Wohnungsverkauf von ThyssenKrupp in der Rhein-Ruhr-Region. Zu Yukos schreibt die :

    Während die russische Führung bei der Zerschlagung des Yukos-Konzerns auf Geld nicht zuletzt aus Deutschland setzt, baut der Ölkonzern in seinen letzten Rettungsversuchen auf Gesetze aus Amerika. Mit einem gewagten juristischen Kniff versucht Yukos mit Hilfe eines US-Gerichts eine Zwangsversteigerung zu verhindern. Yukos wird seinem im Kreml besiegelten Schicksal aber nicht entrinnen. Seit der Verhaftung des Yukos-Bosses Michail Chodorkowskij wird der Konzern von dem Amerikaner Steven Theede geführt. Theede dürfte nicht wirklich glauben, dass ein US-Gericht eine russische Auktion stoppen kann. Ihm geht es um ein Signal: Er will den Streit in die Welt tragen, um weltweit die Kreml-Helfer zu verunsichern,

    hebt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG hervor. Die Zeitung DIE WELT sieht Parallelen zwischen dem Fall Yukos und dem Schicksal anderer Großunternehmen in Russland:

    Was haben Yukos, Vympelcom und Ikea gemein? Alle drei Konzerne, die für so unterschiedliche Branchen wie Rohstoffe, Telekommunikation und Handel stehen, haben massive Probleme mit dem russischen Staat. Korruption, Vetternwirtschaft und Behördenwillkür sind die Schlüssel zum Misserfolg. Über Präsident Putins Vorgabe, die Wirtschaftsleistung bis 2010 zu verdoppeln, wird im Kabinett gelacht. Auch darüber, dass der Fall Yukos ein Einzelfall bleiben soll.

    Mit dem Verkauf der ThyssenKrupp-Wohnungen für 2,1 Milliarden Euro beschäftigt sich die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG. Das Unternehmen hatte angekündigt, sich wieder stärker auf sein Kerngeschäft - die Stahlindustrie - zu konzentrieren:

    ThyssenKrupp ist das jüngste Beispiel in einer Reihe, die so schnell nicht abbrechen dürfte. Mietwohnungen hier zu Lande gelten traditionellerweise als nur mäßig interessante Geldanlagen. Daher läßt aufhorchen, daß sich auch für diesen Markt seit einigen Jahren immer mehr Finanzinvestoren aus Großbritannien und den Vereinigten Staaten interessieren.

    Die BÖRSEN-ZEITUNG sieht die Entscheidung des Konzerns nüchterner und kommt zu dem Fazit:

    Immobilien spielen in den Portfolios deutscher Institutioneller traditionell eben eine andere Rolle, nämlich die eines Stabilisators. Sie sollen sicheren Cash-Flow in schweren Zeiten garantieren. Das Renditeplus wird anderswo gesucht. So stehen jene Teile des Immobilienmarktes, die mit höherem Risiko und Ertrag verbunden sind, für Opportunity-Fonds aus Übersee bereit. Die Deutschen setzen weiter auf vollvermietete Bürohäuser.