
Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Zahl der Arbeitslosen um 192.000. Die Arbeitslosenquote wurde mit 6,0 Prozent angegeben. Die Zahl der Unterbeschäftigten, die jetzt rund 3,6 Millionen beträgt, stieg gegenüber dem Vormonat um rund 1.000 und im Jahresvergleich um etwa 139.000.
Begründet wurde die Entwicklung mit der Sommerpause sowie mit der Konjunktur. Die schwache Wirtschaftsentwicklung wirke sich belastend aus, hieß es. Auch für die kommenden Monate rechnet die Bundesagentur nicht mit einer Trendwende. Weder die statistischen Frühindikatoren am Arbeitsmarkt noch Befragungsergebnisse ließen aktuell eine Aufhellung erkennen, sagte Vorstandsmitglied Terzenbach. Es sei daher von einer weiteren nicht positiven Situation auszugehen.
Ausgaben höher als geplant
Dies hat auch Folgen für die Finanzen. Für das laufende Jahr erwartet die Bundesagentur für Arbeit bestenfalls noch eine schwarze Null, weil die Ausgaben für Arbeitslosen- und Kurzarbeitergeld höher sind als geplant. Aus den Vorjahren verfügt die Behörde noch über eine Rücklage von etwa 1,6 Milliarden Euro, auf die sie zurückgreifen kann, wenn die Ausgaben die Einnahmen übersteigen. Sollte dies nicht ausreichen, müsste der Bund mit einem Darlehen einspringen.
Ministerium: 250.000 Ukrainer in Arbeit
Das Bundesarbeitsministerium sprach von einem Arbeitsmarkt, der weiterhin unter Druck steht. Eine positive Bilanz zog Staatssekretärin Gebers aber für den sogenannten Job-Turbo, der mehr ukrainische Geflüchtete in Arbeit bringen soll. Trotz fehlenden Rückenwinds am Arbeitsmarkt sei es gelungen, dass von gut 500.000 erwerbsfähigen ukrainischen Staatsangehörigen mittlerweile rund 200.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigt seien, erklärte Gebers. Hinzu kämen rund 50.000 geringfügig Beschäftigte.
Kritik kam aus der FDP. Deren Arbeitsmarktexperte Kober sprach von steigenden Zahlen der Bürgergeldempfänger mit ausländischer Staatsangehörigkeit, die ein Alarmzeichen für Arbeitsminister Heil (SPD) sein müssten. Hier müsse Heil endlich wirksame Konzepte vorlegen, sagte Kober der "Rheinischen Post". "Der Verweis auf den Job-Turbo reicht nicht mehr, er droht längst zum Job-Flop zu werden."
Diese Nachricht wurde am 31.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.