
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts entschieden sich zwischen April und Juni rund 26.700 Frauen für einen Schwangerschaftsabbruch. Das waren 4,5 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Die Abtreibungsquote in Deutschland steigt bereits seit Anfang 2022. Für die Statistiker ist die Ursache aus den vorliegenden Daten nicht ersichtlich - insbesondere, da die persönlichen Entscheidungsgründe für einen Abbruch der Schwangerschaft nicht bekannt seien.
Vor allem jüngere Frauen entschieden sich für eine Abtreibung
Der Großteil der Frauen, die im zweiten Quartal 2023 einen Schwangerschaftsabbruch durchführen ließen (70 Prozent), war zwischen 18 und 34 Jahren alt. 19 Prozent von ihnen waren zwischen 35 und 39 Jahren. Acht Prozent waren mindestens 40 Jahre alt und drei Prozent jünger als 18 Jahre. Das Bundesamt teilte außerdem mit, dass rund 42 Prozent der Frauen vorher noch kein Kind zur Welt gebracht hatten.
Mit 96 Prozent wurden die weitaus meisten Abtreibungen nach der sogenannten Beratungsregelung vorgenommen. Demnach bleibt ein Schwangerschaftsabbruch in den ersten zwölf Wochen straffrei, wenn die Frau sich zuvor beraten lässt. Indikationen aus medizinischen Gründen und aufgrund von Vergewaltigungen lagen den Angaben zufolge in vier Prozent der Fälle vor.