Studie
Zahl der Studienkredite in Deutschland auf Tiefststand

Die Zahl der in Deutschland vergebenen Studienkredite hat im vergangenen Jahr einen Tiefststand erreicht. Dies ergab eine Untersuchung des gemeinnützigen "Centrums für Hochschulentwicklung" - CHE - in Gütersloh. Demnach wurden 12.965 Neuverträge für einen Studienkredit oder Bildungsfonds abgeschlossen. Das waren rund 3.600 weniger als im Jahr davor.

    Blick auf einen Teil eines vollbesetzten Auditoriums in einem Hörsaal.
    Studierende an der Universität Köln (Archivbild). (Geisler-Fotopress / picture alliance)
    Der Rückgang ist auch längerfristig zu beobachten: Zwischen 2014 und 2024 ging die Zahl der neu abgeschlossenen Studienkredite um 78 Prozent zurück.

    Hohe Zinssätze beim KfW-Kredit

    Als Hauptgründe vermutet das CHE unattraktive Konditionen und hohe Zinssätze bei dem von der staatlichen Förderbank KfW vergebenen Studienkredit. Der CHE-Experte für das Thema, Müller, sagte, hier gebe es dringenden Handlungsbedarf seitens der Bundesregierung, um dem Bedeutungsverlust des staatlichen Studienkredits entgegenzuwirken. Die Förderbank müsse dazu bewegt werden, ein zeitgemäßes und faires staatliches Kreditangebot für Studierende anzubieten.
    Nach Müllers Angaben erhalten derzeit nur noch rund 29.000 Studierende Geld aus einem KfW-Studienkredit. Im Vergleich mit anderen staatlichen Instrumenten der Studienfinanzierung wie den Begabtenförderwerken, dem Deutschlandstipendium oder dem BAföG sei der KfW-Studienkredit damit mittlerweile Schlusslicht.
    Diese Nachricht wurde am 07.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.