
Das jüngste Opfer des Anschlags ist Polizeiangaben zufolge ein 10-jähriges Mädchen. Bei dem 87-Jährigen soll es sich laut Berichten um einen Holocaust-Überlebenden mit ukrainischen Wurzeln handeln.
Tatverdächtige sind Vater und Sohn
Die Tatverdächtigen sind laut Polizeiangaben ein 50-Jähriger und sein 24 Jahre alter Sohn. Sie sollen aus Pakistan stammen. Der Vater sei von Polizisten erschossen worden, der Sohn schwer verletzt. Nach weiteren Tatverdächtigen werde nicht gesucht. Der Sohn stand laut einem Bericht des australischen Senders ABC vor sechs Jahren schon einmal im Fokus des Geheimdiensts wegen möglicher Verbindungen zur Terrormiliz IS.
Der australische Premierminister Albanese stufte den Angriff als Terroranschlag ein. Die Gewalttat treffe die Nation ins Herz. Ein Angriff auf australische Juden sei auch ein Angriff auf die gesamte Bevölkerung.
Die Tat löste international Bestürzung aus
Die Täter hatten zum Beginn des achttägigen Chanukka-Fests eine Veranstaltung am Bondi Beach überfallen und das Feuer auf Familien eröffnet. An dem Strand hatten sich zahlreiche Menschen versammelt.
Der Anschlag löste auch im Ausland Entsetzen aus. UNO-Generalsekretär Guterres verurteilte die Gewalttat als abscheulichen Angriff auf jüdische Familien. Der israelische Präsident Herzog sprach von einem grausamen Angriff niederträchtiger Terroristen. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen erklärte, Europa stehe an der Seite Australiens und der jüdischen Gemeinschaften weltweit.
Die Konferenz Europäischer Rabbiner teilte mit, man sei zutiefst erschüttert über den mörderischen Anschlag, der das Lichterfest in Sydney zerstört habe.
Bestürzung in Deutschland
Bundeskanzler Merz schrieb auf der Plattform X, der Anschlag sei ein Angriff, so wörtlich, "auf unsere gemeinsamen Werte". Er sei fassungslos. Zugleich forderte Merz, dem Antisemitismus weltweit Einhalt zu gebieten. Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Schuster, zeigte sich ebenfalls entsetzt. Er sagte, den Terroristen gehe es darum, die westliche Lebensart zu zerstören. Deshalb sei das jüdische Chanukka-Lichterfest bewusst als Ziel ausgemacht worden. Zudem appellierte er an die Geschlossenheit der westlichen Welt angesichts eines wachsenden Antisemitismus.
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Klein, bezeichnete den Terrorakt als unerträglich und forderte dazu auf, jüdisches Leben besser zu schützen. Bundestagspräsidentin Klöckner rief dazu auf, jüdisches Leben sichtbar zu unterstützen. Am Mittwoch wolle sie selbst ein Zeichen am Brandenburger Tor setzen, indem sie eine Chanukka-Kerze entzünde.
Regierung erwägt strengere Waffengesetze
Der australische Premier Albanese kündigte als Reaktion auf den Anschlag strengere Waffengesetze an. So sollen Höchstgrenzen eingeführt werden, wie viele Waffen ein Halter maximal besitzen darf. Der ältere der beiden Schützen hatte offenbar sechs Waffen legal erworben.
Australien hat bereits relativ strenge Waffengesetze, die teilweise auch im Kompetenzbereich der jeweiligen Bundesstaaten liegen. Der Regierungschef von New South Wales, Minns, sagte in Sydney, er werde ein Gesetz einbringen, das den Erwerb von Waffen erschweren soll. Minns stellte infrage, wozu Menschen, die keine Landwirte seien, schwere Waffen benötigten.
Diese Nachricht wurde am 15.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.


