
Laut Hochrechnungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe zählten 2022 mehr als 600.000 Menschen zu dieser Gruppe. Das waren rund 60 Prozent mehr als noch im Jahr davor. Die meisten kommen vorübergehend bei Freunden oder Bekannten unter, haben aber keine eigene Wohnung. Etwa 50.000 Menschen lebten ohne Unterkunft auf der Straße. Besonders betroffen sind demnach Alleinstehende, Alleinerziehende und kinderreiche Paare.
Der Anstieg wird vor allem auf die Zunahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine und insgesamt steigende Flüchtlingszahlen zurückgeführt. Nach der großen Zuwanderungsbewegung von 2015 lagen die Zahlen der Wohnungslosenhilfe zufolge noch höher. Geschäftsführerin Rosenke betonte, fehlender bezahlbarer Wohnraum sei der Hauptgrund für die Wohnungsnot in Deutschland. Sie wies zudem auf die anhaltende Gewalt gegen Obdachlose hin und kritisierte falsche Schuldzuweisungen im Zusammenhang mit Zuwanderung.
Diese Nachricht wurde am 08.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.