
Laut CDC wurden in den jüngsten Erhebungen Mpox-Fälle in insgesamt zwölf Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union (AU) gemeldet, an denen bislang 541 Menschen starben. Insbesondere in Burundi stieg demnach die Zahl der Neuansteckungen: In der vergangenen Woche wurden in dem an die Demokratische Republik Kongo (DRK) angrenzenden Land 173 neue Fälle festgestellt - und somit 75 Prozent mehr als in der Vorwoche.
Weltgesundheitsorganisation ruft höchste Alarmstufe aus
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte wegen der Ausbreitung der neuen Mpox-Variante 1b in mehreren Staaten Afrikas die höchste Alarmstufe ausgerufen. Der Virenstrang 1b zirkuliert vor allem in der DRK. Seit Jahresbeginn wurden auf dem Kontinent insgesamt 18.737 mutmaßliche oder bestätigte Fälle registriert - und somit bereits deutlich mehr als die 14.383 Fälle des gesamten Jahres 2023.
Virus-Untergruppe 2b breitete sich bereits 2022 aus
Die jahrzehntelang unter dem Namen Affenpocken bekannte Krankheit kann von Tieren, bei engem Kontakt aber auch von Mensch zu Mensch übertragen werden, etwa beim Sex. Im Mai 2022 hatte sich die Virus-Untergruppe 2b der Mpox-Krankheit auch außerhalb Afrikas ausgebreitet, vor allem in Europa. Betroffen waren hauptsächlich Männer, die Sex mit Männern haben. Die WHO rief auch schon vor zwei Jahren eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite aus, die im Mai 2023 aber wieder endete.
Die Virus-Untergruppe 2b ist allerdings deutlich weniger gefährlich als die sich derzeit in Afrika ausbreitende Gruppe 1b. Typische Symptome einer Infektion mit der 1b-Variante sind Hautausschläge am ganzen Körper. Bei milderen Varianten beschränkt sich der Ausschlag auf einzelne Körperteile wie Mund, Gesicht oder Genitalien. Neben Pusteln gehört auch Fieber zu den typischen Symptomen der Krankheit. Am Donnerstag meldete Schweden als erstes Land Europas einen Infektionsfall mit der Virusvariante 1b. Bei dem Infizierten handelt es sich um einen Reiserückkehrer aus dem von dem Mpox-Ausbruch betroffenen Teil Afrikas.
Impfstoffhersteller sollen Produktion ausweiten und Dosen an betroffene afrikanische Länder abgeben
Es existieren wirksame Impfstoffe gegen Mpox. Während sie im Kampf gegen die Infektionswelle von 2022 in westlichen Ländern vielfach eingesetzt wurden, sind sie aber in Afrika bis heute kaum verfügbar. Die WHO fordert eine Ausweitung der Produktion. Länder, die über Impfstoffvorräte verfügten, sollten diese an von dem Krankheitsausbruch betroffene Länder abgeben.
Der WHO zufolge verfügt der dänisch-deutsche Impfstoffhersteller Bavarian Nordic über einen Vorrat von 500.000 Dosen seines Impfstoffs MVA-BN, der unter dem Namen "Imvanex" vertrieben wird. Das Unternehmen teilte mit, in diesem Jahr könnten etwa zwei Millionen Dosen zur Verfügung gestellt werden. Darüber seien die Afrikanischen Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC) informiert worden. Man wolle mit dem CDC und der WHO zusammenarbeiten, um einen gerechten Zugang in allen Ländern zu gewährleisten, heiß es. In Japan wird zudem der Impfstoff "LC16" produziert, der laut Weltgesundheitsbehörde aber nicht kommerziell vertrieben, sondern nur im Auftrag der Regierung hergestellt werde.
Diese Nachricht wurde am 17.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.