Suweida
Zahlreiche Todesopfer bei Kämpfen zwischen Beduinen und Drusen im Süden Syriens befürchtet

In Syrien sind bei Zusammenstößen von Beduinen und Drusen im Süden des Landes zahlreiche Menschen getötet worden.

    Mitglieder einer lokalen Rebellenmiliz stehen während einer Patrouille in der südsyrischen Stadt Suweida zusammen.
    Bewaffnete Rebellen in Suweida, der mehrheitlich von Drusen bewohnten Stadt im Süden Syriens. (Archivbild) (AFP / BAKR ALKASEM)
    Örtliche Medien sprachen von zehn Todesopfern und 50 Verletzten. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete fast 40 Tote, darunter Kinder. Beduinenstämme und örtliche Kämpfer hätten sich in der mehrheitlich drusischen Stadt al-Suwaida Gefechte geliefert. Die Straße nach Damaskus sei gesperrt worden. Ein syrischer Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP, es würden Sicherheitskräfte entsandt, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.
    Suweidas Gouverneur al-Bakur rief die Menschen in der Region zur Zurückhaltung auf. Auch mehrere ranghohe Geistliche der Drusen riefen zur Ruhe auf und forderten ein Eingreifen der Behörden in der Hauptstadt Damaskus.
    Zwischen Beduinen und Drusen in Suweida gibt es schon seit langem Auseinandersetzungen, die immer wieder in Gewalt münden. In Syrien lebten vor dem 2011 ausgebrochenen Bürgerkrieg etwa 700.000 Drusen, die meisten von ihnen in der Provinz Suweida. Die im 11. Jahrhundert aus dem Islam hervorgegangene religiöse Minderheit macht etwa drei Prozent der syrischen Bevölkerung aus. Drusen leben auch im Libanon, in Israel und auf den Golanhöhen.
    Diese Nachricht wurde am 14.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.