Tag der Trinkwasserhygiene
Zahlreiche unschädliche Kleinstlebewesen im Trinkwassernetz

Am 1. Dezember ist Tag der Trinkwasserhygiene. In Deutschland ist das Trinkwasser sauber. Dabei sind die Rohrleitungen Lebensraum für zahlreiche kleine Tiere.

    Wasser läuft aus einem Wasserhahn in ein Glas. Zu sehen ist auch die Hand eines Menschen, der das Glas unter den Wasserhahn hält.
    Trinkwasser aus dem Wasserhahn (picture alliance / M.i.S. / Bernd Feil / M.i.S.)
    Im Trinkwassernetz leben beispielsweise Ruderfußkrebse, Wasserasseln und Borstenwürmer. "Im sauberen, klaren Bergbach leben auch Organismen", sagte Wasser-Mikrobiologe Michael Hügler vom Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe. "Das Trinkwassernetz ist ebenfalls ein Ökosystem, aber eben ein künstlicher Lebensraum."
    Ein hygienisches Problem stellten die Kleinstlebewesen aber nicht dar, betont Hügler. Im Gegenteil: Nützliche Bakterien bildeten einen Biofilm auf den Rohrleitungen. Durch diesen Biofilm könnten sich schädliche Bakterien wie etwa Krankenhauskeime nicht ansiedeln, so Hügler.

    Mechanische Filter an Wasserhähnen halten Kleinstlebewesen auf

    Aus dem Wasserhahn sprudeln die Kleinstlebewesen jedoch nicht, denn an den Hausanschlüssen werden sie durch mechanische Filter aufgehalten. Grundsätzlich könne man die Kleintiere nicht aus dem Netz entfernen, erklärt Hügler, denn das Trinkwassernetz sei kein steriles oder hermetisch abgeriegeltes System.
    Gesetzliche Richt - oder Grenzwerte gibt es für diese Kleinsttiere nicht. Die Wasserversorger sind für die biologische Trinkwasserqualität verantwortlich.
    Diese Nachricht wurde am 01.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.