Dass sich die Agrarforschung mehr mit den konkreten Problemen der Praktiker befassen müsste, ist eine alte, immer wiederkehrende Forderung. Inzwischen gibt es erste unterschiedliche Ansätze, wie die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Bauern verbessert werden kann. Dazu gehört auch, dass Versuche nicht mehr nur auf einem Versuchsgut an einer Hochschule durchgeführt und ausgewertet werden, sondern direkt auf den Betrieben. On-farm-Forschung nennt sich diese noch relativ neue Entwicklung, die an Bedeutung und an Boden gewinnt. Yvonne Mabille berichtet.
Knappe Mittel besser Nutzen - so heißt die Devise auch bei den Nachbarn in der Schweiz. Damit die Forschungsergebnisse der einzelnen Fachbereiche am Schweizer "Forschungsinstitut für biologischen Landbau", kurz FibL, repräsentativer werden, ließen sich die Wissenschaftler etwas einfallen. Siegfried Hartnagel vom FibL berichtet
Wir konzipieren ein Leitbetriebsnetz. Wir suchen systematisch nach Standortbedingungen und Betriebstypen Betriebe über die ganze Schweiz verteilt, konzentrieren dort unsere Forschungsversuche. Der andere Ansatz ist der, daß wir in diesen Regionen, wo diese Leitbetriebe angesiedelt sind, Arbeitsgruppen bilden, mit den Landwirten. Und in diese AKreise mit den Landwirten noch Berater dazunehmen und Vertreter von Lw-Schulen und in Arbeitsgesprächen, den Handlungsbedarf und die Forschungsfragen ermitteln. Also, die Landwirte sollen selber in einer Region sagen: Wir haben hier das Problem z.B. mit der Unkrautregulierung. Und dort müßtet ihr Forscher jetzt mal dies und das probieren.
Auch in Nordrhein-Westfalen sind Forschung und Ökolandbau einander näher gekommen. Seit Mitte der 90er Jahre existiert hier ein Netz von 13 Leitbetrieben. Auch sie repräsentieren verschiedene Betriebs- und Standorttypen und arbeiten zu unterschiedlichen Problemstellungen mit der Universität in Bonn zusammen. Davon profitieren beide Seiten, sagt Martin Berg, der das Projekt koordiniert
Der Vorteil ist zum einen der, dass wir den Versuch dorthin legen, wo die Kollegen aus der Umgegend kommen. Keiner würde für den Feldtag vom Niederrhein bis nach Bonn zu unserm Versuchsgut reisen. Der andere Vorteil ist an diesem Feldtag, dass der Praktiker den Versuch z.T. mit konzipiert hat, mit angelegt hat und mitbegleitet. Und dass er auch mit seiner Stimme und mit der Stimme der Praxis diese Ergebnisse auch transformieren kann.
Die fruchtbare Zusammenarbeit ist nur möglich, weil das nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerium und die Europäische Union das Leitbetriebsnetz finanziell fördern. Exakte Feldversuche mit Spezialmaschinen der Universität und wissenschaftlicher Begleitung sind aufwendig. So haben wenig Höfe die Chance, auf diesem Weg auch nur einige ihrer betriebs- oder standortspezifischen Fragen zu klären.
Neue Wege hat darum das "Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung", kurz ZALF, im brandenburgischen Müncheberg beschritten. Es entwickelte in enger Kooperation mit der "Landesanstalt für Großschutzgebiete" in Eberswalde und einigen Landwirten einen Leitfaden. Damit können Bäuerinnen und Bauern sich nun selber an die Klärung bestimmter Fragestellungen heranmachen, sagt Karin Stein-Bachinger vom ZALF
Der Leitfaden wurde entwickelt für landwirtschaftliche Betriebe zur selbständigen Planung, Durchführung und Auswertung von Feldexperimenten. Unser Anliegen ist, daß dieser Leitfaden auch für die Landwirte tatsächlich so zu handhaben ist, daß sie mit ihrer auf dem Betrieb vorhandenen Technik dies bewerkstelligen können.
Dazu angeregt wurde das ZALF durch die besondere Situation der großen Ökobetriebe in Brandenburg. Viele von ihnen liegen innerhalb von Biosphärenreservaten. Und es gibt bislang wenig praktische Erfahrung mit ökologischer Wirtschaftsweise auf den Brandenburger Böden, zudem wenig Geld für Agrarforschung und umso mehr offene Fragen
Für uns sind solche Dinge schon wichtig, weil wir wissen wollen: Wie funktionieren verschiedene Varianten mit unserer Technik, auf unserm Betrieb? Und lohnt es sich, bestimmte Dinge zu versuchen oder lässt sich anhand solcher Experimente feststellen, dass es bestimmte Dinge gibt, von denen wir also besser die Finger lassen sollten.
Stefan Palme bewirtschaftet einen 1000 Hektar Öko-Betrieb in der Uckermark, nordwestlich von Berlin. Nach Biolandrichtlinien baut er Weizen, Roggen, Triticale, Raps und Erbsen an. Er hat am Leitfaden mitgearbeitet und ihn schon erprobt
Wir haben bislang hauptsächlich Saatmengenversuche gemacht, einen Saatzeitversuch eben auch, in erster Linie Saatmengenversuche. Wir haben unsere betriebsübliche Saatstärke genommen. Wir haben um einen bestimmten Prozentsatz weniger und auf einer anderen Breite wieder mehr ausgedrillt. Und haben diesen Einfluss auf den Ertrag als auch auf die Qualität untersucht.
Sortenwahl, Aussaatzeitpunkt, Untersaaten, Gründüngung, Bodenbearbeitung - viele Betriebe - und nicht nur ökologisch bewirtschaftete - suchen nach individuellen Antworten. Wer sich mit dem Leitfaden ans Experimentieren macht, findet bei jedem Schritt Hilfestellung. Was will ich eigentlich wissen? - lautet die erste Frage. Dann muss geprüft werden, ob sie sich im Rahmen eines Eigenexperiments untersuchen lässt. Welche Technik ist zu wählen? Wieviel Zeit wird der Versuch voraussichtlich kosten? Wie soll er aufgebaut sein? Karin Stein-Bachinger vom "Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung"
Hier sind etwa 10 Anlageformen zur Auswahl angeboten, die von einer sehr einfachen Variante der Tast- und Orientierungsversuche bis hin zu zweifaktoriellen Anlagen - , so daß zwei verschiedene Prüffaktoren, z.B. Aussaatstärkeunterschiede und Striegeleinsatz beide kombiniert und dann auch ausgewertet werden können. Weil das ist in der Regel gerade für ökologisch wirtschaftende Betriebe sehr interessant, nicht nur einen Prüffaktor zu untersuchen, sondern eine Kombination verschiedener Maßnahmen zu testen.
Und wie muss das Experiment im Feld angelegt werden?
Wenn man es mit sehr heterogenen Böden zu tun hat, muss man eben darauf achten, dass man die Bodenunterschiede - soweit wie’s irgendwie geht - quer zu den Varianten anlegt, weil sonst eben der Bodenunterschied längs des Streifens die Varianten zu sehr beeinflusst.
Wir haben hier in dem Leitfaden durch Fotomontage versucht, dass etwas anschaulicher zu gestalten und haben hier z B. einen Feldversuch in einen Schlag hineingelegt mit entsprechend der richtigen Variante und der falsche, dass der Landwirt sofort sieht, wie er’s auf jeden Fall nicht machen soll.
Wichtiger Faktor, an dem vieles scheitern kann - die Zeit! Wieviel muss einkalkuliert werden? Stefan Palme kann aus Erfahrung sprechen
Man muss natürlich sehen, wenn man einen Schlag vor sich hat und man macht z. B. einen Saatmengenversuch, muss man bei allen 12 m Arbeitsbreite neu abdrehen. Ich würde mal sagen, wenn man das 3,4 mal macht, ist das eine Stunde mehr. Und beim Beernten kann man vielleicht je nachdem, wie aufwendig der Versuch angelegt wurde, von einem Zeitaufwand, einem Mehraufwand von einer halben Stunde ausgehen.
Wie werden schließlich Ergebnisse gemessen? Am Ertrag. Das sei die Größe, sagt Karin Stein-Bachinger, für die sich jeder Landwirt am meisten interessiere. Bei der Ertragsmessung hat sich die Durchflusswaage bewährt, die auch nachträglich in einen Mähdrescher eingebaut werden kann
So dass hier eine sehr effiziente Ertragsmessung sogar mit Wiederholungen auf einem Schlag möglich ist, so dass man doch dem Wunsch näher kommt, der von wissenschaftlicher Seite natürlich immer vorhanden ist, dass man über Wiederholungen eine sichere Ergebnisfindung erhalten kann.
Es wird empfohlen, den gleichen Versuch mindestens einmal zu wiederholen, um die Ergebnisse besser abzusichern. Dann können sie eine gute Planungsgrundlage sein. Vorausgesetzt, sie wurden gut dokumentiert. Ohne Protokoll - kein Erfolg, sagt Karin Stein-Bachinger
Ein wichtiger Punkt ist auch gerade für die Landwirte, wie sollen die Daten dokumentiert werden? Also, wenn beispielsweise Ertragsermittlungen über Hofwaagen erfolgen, müssen sie in einem von uns entwickelten Versuchsprotokoll auch sauber niedergelegt werden. Sonst weiß man nachher ja nicht mehr, welche Zahl gehört zu welcher Variante. So dass wir hier auch Beispielskarteien geben für die Datendokumentation. Die sollen dann auch mit ins Feld genommen werden können, dass der Landwirt das bei Bedarf direkt einträgt und insofern dann auch keine Verwechslung erfolgen kann.
Was dem Einzelversuch an Exaktheit fehlen mag, könnte durch Wiederholungen auf verschiedenen Betrieben, die sich für die gleichen Versuche zusammentun, ausgeglichen werden
Wenn man hier eine Standardisierung für die Versuchsdurchführung anbietet, ist auch die Frage der Repräsentativität der Ergebnisse eher gegeben. Und wir können durch den Zusammenschluß der Wissenschaft, der Beratung und der Landwirte auf jeden Fall hier auch eine entsprechende Datenbasis erarbeiten, die an einzeluniversitären Institutionen oder an Landesanstalten so gar nicht denkbar ist.
Geplant ist, Versuchsergebnisse und Erfahrungen der Nutzer mit dem Leitfaden aufzugreifen und einzuarbeiten. Auf lange Sicht soll er Experimente für alle Betriebsarten einschließen - ob ihr Schwerpunkt nun in der Viehhaltung, im Getreide- oder Gemüsebau liegt.
Das war die Sendung "Aus der Landwirtschaft". Yvonne Mabille stellte einen Leitfaden und Ratgeber für den Ackerbau vor, der von ZALF erarbeitet wurde, dem Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung.
Knappe Mittel besser Nutzen - so heißt die Devise auch bei den Nachbarn in der Schweiz. Damit die Forschungsergebnisse der einzelnen Fachbereiche am Schweizer "Forschungsinstitut für biologischen Landbau", kurz FibL, repräsentativer werden, ließen sich die Wissenschaftler etwas einfallen. Siegfried Hartnagel vom FibL berichtet
Wir konzipieren ein Leitbetriebsnetz. Wir suchen systematisch nach Standortbedingungen und Betriebstypen Betriebe über die ganze Schweiz verteilt, konzentrieren dort unsere Forschungsversuche. Der andere Ansatz ist der, daß wir in diesen Regionen, wo diese Leitbetriebe angesiedelt sind, Arbeitsgruppen bilden, mit den Landwirten. Und in diese AKreise mit den Landwirten noch Berater dazunehmen und Vertreter von Lw-Schulen und in Arbeitsgesprächen, den Handlungsbedarf und die Forschungsfragen ermitteln. Also, die Landwirte sollen selber in einer Region sagen: Wir haben hier das Problem z.B. mit der Unkrautregulierung. Und dort müßtet ihr Forscher jetzt mal dies und das probieren.
Auch in Nordrhein-Westfalen sind Forschung und Ökolandbau einander näher gekommen. Seit Mitte der 90er Jahre existiert hier ein Netz von 13 Leitbetrieben. Auch sie repräsentieren verschiedene Betriebs- und Standorttypen und arbeiten zu unterschiedlichen Problemstellungen mit der Universität in Bonn zusammen. Davon profitieren beide Seiten, sagt Martin Berg, der das Projekt koordiniert
Der Vorteil ist zum einen der, dass wir den Versuch dorthin legen, wo die Kollegen aus der Umgegend kommen. Keiner würde für den Feldtag vom Niederrhein bis nach Bonn zu unserm Versuchsgut reisen. Der andere Vorteil ist an diesem Feldtag, dass der Praktiker den Versuch z.T. mit konzipiert hat, mit angelegt hat und mitbegleitet. Und dass er auch mit seiner Stimme und mit der Stimme der Praxis diese Ergebnisse auch transformieren kann.
Die fruchtbare Zusammenarbeit ist nur möglich, weil das nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerium und die Europäische Union das Leitbetriebsnetz finanziell fördern. Exakte Feldversuche mit Spezialmaschinen der Universität und wissenschaftlicher Begleitung sind aufwendig. So haben wenig Höfe die Chance, auf diesem Weg auch nur einige ihrer betriebs- oder standortspezifischen Fragen zu klären.
Neue Wege hat darum das "Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung", kurz ZALF, im brandenburgischen Müncheberg beschritten. Es entwickelte in enger Kooperation mit der "Landesanstalt für Großschutzgebiete" in Eberswalde und einigen Landwirten einen Leitfaden. Damit können Bäuerinnen und Bauern sich nun selber an die Klärung bestimmter Fragestellungen heranmachen, sagt Karin Stein-Bachinger vom ZALF
Der Leitfaden wurde entwickelt für landwirtschaftliche Betriebe zur selbständigen Planung, Durchführung und Auswertung von Feldexperimenten. Unser Anliegen ist, daß dieser Leitfaden auch für die Landwirte tatsächlich so zu handhaben ist, daß sie mit ihrer auf dem Betrieb vorhandenen Technik dies bewerkstelligen können.
Dazu angeregt wurde das ZALF durch die besondere Situation der großen Ökobetriebe in Brandenburg. Viele von ihnen liegen innerhalb von Biosphärenreservaten. Und es gibt bislang wenig praktische Erfahrung mit ökologischer Wirtschaftsweise auf den Brandenburger Böden, zudem wenig Geld für Agrarforschung und umso mehr offene Fragen
Für uns sind solche Dinge schon wichtig, weil wir wissen wollen: Wie funktionieren verschiedene Varianten mit unserer Technik, auf unserm Betrieb? Und lohnt es sich, bestimmte Dinge zu versuchen oder lässt sich anhand solcher Experimente feststellen, dass es bestimmte Dinge gibt, von denen wir also besser die Finger lassen sollten.
Stefan Palme bewirtschaftet einen 1000 Hektar Öko-Betrieb in der Uckermark, nordwestlich von Berlin. Nach Biolandrichtlinien baut er Weizen, Roggen, Triticale, Raps und Erbsen an. Er hat am Leitfaden mitgearbeitet und ihn schon erprobt
Wir haben bislang hauptsächlich Saatmengenversuche gemacht, einen Saatzeitversuch eben auch, in erster Linie Saatmengenversuche. Wir haben unsere betriebsübliche Saatstärke genommen. Wir haben um einen bestimmten Prozentsatz weniger und auf einer anderen Breite wieder mehr ausgedrillt. Und haben diesen Einfluss auf den Ertrag als auch auf die Qualität untersucht.
Sortenwahl, Aussaatzeitpunkt, Untersaaten, Gründüngung, Bodenbearbeitung - viele Betriebe - und nicht nur ökologisch bewirtschaftete - suchen nach individuellen Antworten. Wer sich mit dem Leitfaden ans Experimentieren macht, findet bei jedem Schritt Hilfestellung. Was will ich eigentlich wissen? - lautet die erste Frage. Dann muss geprüft werden, ob sie sich im Rahmen eines Eigenexperiments untersuchen lässt. Welche Technik ist zu wählen? Wieviel Zeit wird der Versuch voraussichtlich kosten? Wie soll er aufgebaut sein? Karin Stein-Bachinger vom "Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung"
Hier sind etwa 10 Anlageformen zur Auswahl angeboten, die von einer sehr einfachen Variante der Tast- und Orientierungsversuche bis hin zu zweifaktoriellen Anlagen - , so daß zwei verschiedene Prüffaktoren, z.B. Aussaatstärkeunterschiede und Striegeleinsatz beide kombiniert und dann auch ausgewertet werden können. Weil das ist in der Regel gerade für ökologisch wirtschaftende Betriebe sehr interessant, nicht nur einen Prüffaktor zu untersuchen, sondern eine Kombination verschiedener Maßnahmen zu testen.
Und wie muss das Experiment im Feld angelegt werden?
Wenn man es mit sehr heterogenen Böden zu tun hat, muss man eben darauf achten, dass man die Bodenunterschiede - soweit wie’s irgendwie geht - quer zu den Varianten anlegt, weil sonst eben der Bodenunterschied längs des Streifens die Varianten zu sehr beeinflusst.
Wir haben hier in dem Leitfaden durch Fotomontage versucht, dass etwas anschaulicher zu gestalten und haben hier z B. einen Feldversuch in einen Schlag hineingelegt mit entsprechend der richtigen Variante und der falsche, dass der Landwirt sofort sieht, wie er’s auf jeden Fall nicht machen soll.
Wichtiger Faktor, an dem vieles scheitern kann - die Zeit! Wieviel muss einkalkuliert werden? Stefan Palme kann aus Erfahrung sprechen
Man muss natürlich sehen, wenn man einen Schlag vor sich hat und man macht z. B. einen Saatmengenversuch, muss man bei allen 12 m Arbeitsbreite neu abdrehen. Ich würde mal sagen, wenn man das 3,4 mal macht, ist das eine Stunde mehr. Und beim Beernten kann man vielleicht je nachdem, wie aufwendig der Versuch angelegt wurde, von einem Zeitaufwand, einem Mehraufwand von einer halben Stunde ausgehen.
Wie werden schließlich Ergebnisse gemessen? Am Ertrag. Das sei die Größe, sagt Karin Stein-Bachinger, für die sich jeder Landwirt am meisten interessiere. Bei der Ertragsmessung hat sich die Durchflusswaage bewährt, die auch nachträglich in einen Mähdrescher eingebaut werden kann
So dass hier eine sehr effiziente Ertragsmessung sogar mit Wiederholungen auf einem Schlag möglich ist, so dass man doch dem Wunsch näher kommt, der von wissenschaftlicher Seite natürlich immer vorhanden ist, dass man über Wiederholungen eine sichere Ergebnisfindung erhalten kann.
Es wird empfohlen, den gleichen Versuch mindestens einmal zu wiederholen, um die Ergebnisse besser abzusichern. Dann können sie eine gute Planungsgrundlage sein. Vorausgesetzt, sie wurden gut dokumentiert. Ohne Protokoll - kein Erfolg, sagt Karin Stein-Bachinger
Ein wichtiger Punkt ist auch gerade für die Landwirte, wie sollen die Daten dokumentiert werden? Also, wenn beispielsweise Ertragsermittlungen über Hofwaagen erfolgen, müssen sie in einem von uns entwickelten Versuchsprotokoll auch sauber niedergelegt werden. Sonst weiß man nachher ja nicht mehr, welche Zahl gehört zu welcher Variante. So dass wir hier auch Beispielskarteien geben für die Datendokumentation. Die sollen dann auch mit ins Feld genommen werden können, dass der Landwirt das bei Bedarf direkt einträgt und insofern dann auch keine Verwechslung erfolgen kann.
Was dem Einzelversuch an Exaktheit fehlen mag, könnte durch Wiederholungen auf verschiedenen Betrieben, die sich für die gleichen Versuche zusammentun, ausgeglichen werden
Wenn man hier eine Standardisierung für die Versuchsdurchführung anbietet, ist auch die Frage der Repräsentativität der Ergebnisse eher gegeben. Und wir können durch den Zusammenschluß der Wissenschaft, der Beratung und der Landwirte auf jeden Fall hier auch eine entsprechende Datenbasis erarbeiten, die an einzeluniversitären Institutionen oder an Landesanstalten so gar nicht denkbar ist.
Geplant ist, Versuchsergebnisse und Erfahrungen der Nutzer mit dem Leitfaden aufzugreifen und einzuarbeiten. Auf lange Sicht soll er Experimente für alle Betriebsarten einschließen - ob ihr Schwerpunkt nun in der Viehhaltung, im Getreide- oder Gemüsebau liegt.
Das war die Sendung "Aus der Landwirtschaft". Yvonne Mabille stellte einen Leitfaden und Ratgeber für den Ackerbau vor, der von ZALF erarbeitet wurde, dem Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung.