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Zankapfel im Kaukasus

Die Gebirgsregion Berg-Karabach liegt zwischen Aserbaidschan und Armenien. Im September 1991 proklamierte sie die Unabhängigkeit, doch kein Land erkennt die Mini-Republik an. Offiziell gehört sie zu Aserbaidschan - das sorgt bis heute für Ärger.

Von Robert Baag | 10.06.2011
    "Diese Landschaft hat Gott erschaffen, um den Menschen schon auf Erden zu zeigen, wie das Paradies aussieht!"

    Nicht nur Armenier, auch Aserbaidschaner, die einst hier gelebt haben, schwärmen so von dieser malerischen Hochgebirgsgegend im Südkaukasus, die zwischen ihren beiden Staaten liegt. Sattgrüne Laubwälder bedecken jetzt, im Frühsommer, die Hänge, geben den dramatisch zerklüfteten Schluchten weichere Konturen. Die samtweich-reine Luft ist gesättigt vom würzigen Duft nach Thymian, Estragon und anderen, in Mitteleuropa unbekannten Wildkräutern: Arzach, Nagornyj Karabach, Berg-Karabach, zu Deutsch: "Schwarzer Garten". Verschiedene Namen, die aber alle dasselbe Gebiet meinen - und heute eigentlich für eine beinahe bukolische Idylle stehen. Vor über 20 Jahren aber bricht hier die Hölle auf Erden los.

    Armenier und Aseris morden sich gegenseitig in grausamen Pogromen, vertreiben Menschen der jeweils anderen Volksgruppe, zwingen sie zu fliehen, Haus und Hof, Hab und Gut zu verlassen - wohl für immer.

    Schon in den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts haben die Armenier in Berg-Karabach von der sowjetischen Führung laut, doch vergeblich mehrfach den Anschluss an die Sowjetrepublik Armenien gefordert. Sie wollen weg von der Sowjetrepublik Aserbaidschan, der ihr Gebiet von den Moskauer Kommunisten Mitte der 20er-Jahre einfach per Federstrich als so genanntes "Autonomes Gebiet" zugeschlagen worden war, obwohl in Karabach überwiegend ethnische Armenier leben. Leyla Yunus, Historikerin und regimekritische Menschenrechtlerin sieht den Kern des Konflikts im Herrschaftsprinzip des sowjetischen Binnen-Kolonialismus - nach der Devise "Teile und beherrsche". Doch auch der sogenannte Kalte Krieg zwischen Ost und West schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg sei ein wichtiger Faktor gewesen, meint sie in einem Telefongespräch aus der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku:

    "Die Sowjetunion, konkret der sowjetische Geheimdienst KGB, begann damals Terror-Gruppen gegen die NATO, die Türkei und die türkische Armee einzusetzen - denn sie waren die Vorposten der NATO an der Grenze zur UdSSR. Zum einen war das die kurdische PKK, aber auch armenische Nationalisten setzte der KGB gezielt ein."

    Die Türkei spielt im armenisch-aserbaidschanischen Konflikt - auch um Berg-Karabach - bis heute eine Hauptrolle. Manchmal mehr, manchmal weniger deutlich spürbar. Avetik Ischchanjan, Vorsitzender der Menschenrechts-Organisation "Armenisches Helsinki Komitee", erinnert sich noch an die 70er-Jahre, an die Stimmung vieler Menschen damals in Eriwan, zu jener Zeit die Hauptstadt der Sowjetrepublik Armenien:

    "Ich bin in einer Dissidenten-Familie aufgewachsen. Von uns war niemand Kommunist. Noch als Jugendlicher, als Schüler, habe ich Bücher über den 'Genozid', den Völkermord der Türken an den Armeniern im Jahr 1915 gelesen. Und da bin ich zu einem nationalistischen Armenier geworden. Ich wollte Revanche. Nach einiger Zeit und Gesprächen zu Hause habe ich aber begriffen, dass unser Ziel die Unabhängigkeit sein muss."

    Der von der offiziellen Türkei bis heute geleugnete Völkermord an den Armeniern während des Ersten Weltkrieges ist das eine nationale Symbol und zugleich auch existenzielle Trauma für das heute knapp drei Millionen Menschen zählende Volk im Südkaukasus. Doch auch Berg-Karabach ist im kollektiven Bewusstsein und Selbstverständnis der Armenier stets tief verwurzelt gewesen, betont Ischchanjan:

    "Nach dem Genozid hat man es bei uns stets als allergrößte Ungerechtigkeit gegenüber den Armeniern empfunden, dass Moskau das Gebiet Karabach Aserbaidschan zugeschlagen hat. Heute redet man viel von den sogenannten 'frozen conflicts' im Kaukasus. Ich bin fest davon überzeugt, dass dieser 'eingefrorene Konflikt' um Berg-Karabach noch zu Sowjetzeiten begonnen hat. Als Gorbatschow an die Macht gekommen ist, begann sich dieser Erstarrungszustand der Menschen rasch zu lockern, sich Bahn zu brechen und Dynamik zu entwickeln."

    Diese Dynamik entlädt sich rasch in Gewaltexesse beider Konfliktparteien gegen die jeweils andere Seite. Die danach jahrelang andauernden Scharmützel, aber auch Massaker, bei denen selbst heute oft noch nicht klar ist, auf wessen Schuldkonto sie gehen, wer Täter und wer Opfer gewesen ist, eskalieren 1992 schließlich in einem veritablen - aber nie offiziell erklärten - Krieg. Am Ende 1994 haben unterschiedlichen Schätzungen zufolge bis zu 50.000 Menschen ihr Leben verloren. Die Zahl der Flüchtlinge - hier wie dort - liegt nach verschiedenen Quellenangaben zusammengenommen bei über einer Million.

    Armenische Rebellen erobern schließlich den Latschin-Korridor, einen schmalen Landweg durchs Gebirge, der Berg-Karabach und das armenische Mutterland miteinander verbindet. Die verhasste Enklaven-Existenz Berg-Karabachs innerhalb Aserbaidschans ist für die im September 1991 selbst proklamierte unabhängige Mini-Republik Berg-Karabach damit vorüber. Seit 17 Jahren hält nun schon - auch als Ergebnis internationaler Vermittlung - ein zerbrechlicher Waffenstillstand zwischen den politischen Führungen in Baku und in Stepanakert, der Hauptstadt von Berg-Karabach. Direkte Kontakte existieren allerdings bis heute nicht zwischen den beiden Gegnern.

    Aserbaidschan besteht auch gegenüber der Weltgemeinschaft auf der Rückkehr Berg-Karabachs in sein Staatsgebiet. Die Karabach-Armenier lehnen dies jedoch ebenso kategorisch ab wie Bakus Angebot auf eine Autonomie Berg-Karabachs innerhalb Aserbaidschans.

    Zu den Fakten zählt heute allerdings auch: Zum großen Ärger und Leidwesen der Karabachis hat bis jetzt kein einziges anderes Land dieser Erde ihre kleine Republik anerkannt - noch nicht einmal der große Nachbar, Freund und Bruder Armenien.

    "Unsere Aufgabe beschränkt sich darauf, über Friedensgespräche die internationale Anerkennung der Republik Berg-Karabach zu erreichen", umreißt Shavarsh Kotscharjan, stellvertretender Außenminister der Republik Armenien, knapp die Haltung seiner Regierung. Der beständig vorgetragene Anspruch Bakus, die gewaltsame Loslösung Berg-Karabachs aus dem Staatsverband Aserbaidschans verletze das völkerrechtliche Prinzip seiner territorialen Einheit, ist für Kotscharjan von völlig untergeordneter Bedeutung:

    "Die 'territoriale Einheit' kann dem Recht eines Volkes auf Selbstbestimmung nicht entgegengesetzt werden. Das ist doch so eindeutig! Nicht zufällig hat das Internationale Gericht im Fall des Kosovo, der Satzung der Vereinten Nationen folgend, genau so entschieden.Und auch die KSZE-Schlussakte von Helsinki hält fest: 'Jedes Volk hat das Recht über seinen Status inhaltlich und zeitlich selbst zu bestimmen."

    Tapfer zeigt Bako Saakjan, seit vier Jahren amtierender Präsident von Berg-Karabach, sogar Verständnis für Russlands Weigerung seine kleine, gut 140.000 Einwohner zählende Bergrepublik völkerrechtlich anzuerkennen. Obwohl Moskau genau dies in zwei anderen, ganz ähnlichen Fällen getan hat: Nach seinem Krieg mit Georgien im August 2008 hat es dessen abtrünnige Regionen Abchasien und Süd-Ossetien postwendend als souveräne Völkerrechtssubjekte offiziell akzeptiert - samt anschließendem Botschafter-Austausch. Saakjan:

    "Damals haben wir gespürt, dass auch für uns jener Tag kommen wird, an dem Russland zusammen mit anderen Ländern ebenso auch die Unabhängigkeit unserer Republik anerkennen wird. - Wir haben uns gefreut, dass ein Land, das um seine Unabhängigkeit kämpft, von der internationalen Gemeinschaft, speziell von Russland anerkannt worden ist."

    Flink überspielt Saakjan dabei, dass Russland mit diesem Schritt international ziemlich isoliert dasteht - sieht man vielleicht von Nicaragua und Venezuela ab, die mit ihrer Anerkennung von Abchasien und Südossetien dem Kreml offenbar eine Freude machen wollten. Doch noch nicht einmal ein einziges Mitglied der GUS, der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten ehemaliger Sowjetrepubliken, hat sich bislang durchringen können, der Initiative ihrer russischen Leitmacht nachzufolgen.

    Nach einer knappen Stunde holpriger Fahrt im Armee-Kleinbus aus Stepanakert hinein in das sich breit in Richtung Osten öffnende Tal, vorbei an Ruinendörfern und grasüberwucherten, jedoch unversehrt wirkenden muslimischen Friedhöfen - plötzlich der abrupte Stopp: Aus einem Gebüsch tritt ein Soldat im US-Army-ähnlichem Tarnfleck, auf dem Kopf den Stahlhelm, über der Schulter das Kalaschnikow-Sturmgewehr mit aufgepflanztem Bajonett.

    Rasch muss es gehen, am besten im Laufschritt über den zer-bröckelten, längst mit Unkraut bewachsenen Asphaltbelag der alten Fernstraße Stepanakert - Baku. - "Beeilung!" Die Soldaten winken hastig, treiben energisch an. Auch das Kompanie-Maskottchen "Sharik", ein kleiner Promenaden-Mischling, rast aufgeregt hin und her.

    Scharfschützen der anderen Seite, so die halblaute Warnung, hätten hier an einigen Stellen freies Sicht- und Schussfeld. Erst vor wenigen Tagen wieder habe es hier, an der so genannten "Peredovaja", der Front- beziehungsweise Demarkationslinie, einige "besondere Vorkommnisse" gegeben, berichtet Oberstleutnant Karen Abrahamjan, der stellvertre-tende Bataillonskommandeur:

    "Dabei gab es auch Tote und Verwundete. Wie viele?
    Na, lassen Sie uns das als Militärgeheimnis behandeln."

    Sorgfältig achtet der 44-jährige Berufs-Offizier, der noch in der Sowjetarmee gedient hat, auf seine Worte: Die Besatzungsstärke des mit Betonplatten solide verstärkten Unterstands gibt er ebenso wenig preis wie Einzelheiten zu dem Waffenarsenal, über das seine Männer verfügen, um auf einen Angriff der andern Seite entsprechend antworten zu können.

    Nur beim Alarmsystem der Front-Stellung, ganz nahe bei den Laufgräben, macht der Karabach-Armenier Abrahamjan, ver-heiratet und Vater von vier Kindern, eine kleine Ausnahme: Denn die leeren, verrosteten Konservendosen, die vor sich hinscheppern, wenn der Klingeldraht berührt wird, an dem sie hängen, sind ohnehin nicht zu übersehen.

    "So hören wir, wenn die Azeris sich nachts an unsere Stellung heranschleichen sollten", grinst er ein wenig ironisch. Die vor den armenischen Stellungen verlegten Minenfelder, die dabei zuerst überwunden werden müssten, erwähnt er dann allerdings nicht. Immerhin:

    "Es gibt immer mal Stoßtrupps der anderen Seite, die versucht haben, die Demarkationslinie zu überqueren oder sonst irgendwas hier anzustellen. Aber unsere kühnen Jungs haben das immer mitgekriegt. Und dann haben sie sich gegenseitig beschossen. Die anderen haben sich schließlich zurückgezogen, ihre Toten und Verwundeten zurückgelassen. Das letzte Mal vor etwa drei, vier Monaten."

    Die Atmosphäre an der Demarkationslinie ist gelegentlich schon entspannter gewesen als sie heute ist. Unter der Vermittlung und Aufsicht des IKRK, des Komitees vom Internationalen Roten Kreuz, hat man früher sogar vereinzelt Gefangene ausgetauscht. Verbale Verständigungsschwierigkeiten hat es dabei nicht gegeben. Denn beide Seiten sprechen und verstehen Russisch. Immer noch - wenn auch inzwischen wohl immer weniger.

    Nachdem die Rot-Kreuz-Vertreterin auf der Karabach-Seite der Demarkationslinie zwei Personen als "zum Austausch bereit" erklärt hat, meldet sich der verantwortliche aserbaidschanischen Offizier kurz darauf per Funk:

    "Hiermit garantiere ich, dass während des Gefangenenaustausches von dem unter meiner Kontrolle stehenden Territorium aus der Waffenstillstand nicht gebrochen werden wird. Ebenso garantiere ich allen Beteiligten ihre persönliche Sicherheit. Kommen."

    Prompte Antwort des Offiziers der armenischen Karabach-Streitkräfte:

    "Ich gebe dem hier anwesenden Roten Kreuz die Garantie, meinerseits das Feuer einzustellen. Kommen."

    Doch insgesamt bleibt Oberstleutnant Abrahamjan sehr skeptisch:

    "Wenn ich mir sicher wäre, dass es zu einem echten Waffenstillstand kommt, dann würde ich in Rente gehen. Aber nachdem wir unsere Sache nun mal begonnen haben, werden wir eben dienen bis zum Ende. Wenn nämlich die Führung in Aserbaidschan die ganze Zeit davon spricht, dass die Karabach-Frage militärisch gelöst werden kann, bedeutet das doch: Noch ist es zu früh für die Rente! Aber: Auch unsere Jugend steht fest an unserer Grenze. Sie werden unsere Sache weiterführen."

    Im staatlich kontrollierten Fernsehen von Aserbaidschan sind solche Töne keine Seltenheit. Staatspräsident und Oberbefehlshaber Ilham Aliev inspiziert Eliteeinheiten sowie die allerneuesten Waffentypen, berichtet enthusiastisch der Reporter. Dann - der Auftritt von Ilham Aliev höchstpersönlich:

    "Der Professionalismus und die Kampffähigkeit unserer Armee wachsen. Ihr Kampfgeist nimmt zu. Der Staat stellt genügend Finanzmittel zur Verfügung, um die Bedürfnisse der Armee zu befriedigen. Während der vergangenen sieben Jahre haben sich unsere Militärausgaben um das 13-fache erhöht. Heute beträgt der Militärhaushalt in Aserbaidschan umgerechnet 2, 15 Milliarden US-Dollar. Wir werden unsere militärische Macht auch in Zukunft noch weiter verstärken."

    Leyla Yunus, die regime-kritische Menschenrechtlerin in Azerbajdzhans Hauptstadt Baku, relativiert allerdings ein wenig sarkastisch das martialische Auftreten ihres Staatsoberhaupts:

    "Von einer starken aserbaidschanischen Armee zu sprechen, heißt die Situation ein wenig zu übertreiben! Ja, sicher: Geld bekommt sie eine Menge. Aber eine starke Armee zeichnet sich durch Disziplin und Professionalität aus. Doch die aserbaidschanische Armee ist leider eine der korruptesten Strukturen in unserem Staat."

    Und deshalb ist sie überzeugt: So wie sich die Lage in Azerbajdzhan heute darstelle, sei das Land weit davon entfernt einen Krieg zu beginnen, um die - wie sie ganz bewusst formuliert "besetzten Gebiete zurückzuholen."

    Ganz anders allerdings bewertet Karabach-Präsident Bako Saakjan die Drohungen aus Baku. So habe das aserbaidschanische Verteidigungsministerium inzwischen zwar die Ankündigung relativiert, demnächst jedes - auch zivile - Flugzeug abzuschießen, das auf dem neu ausgebauten Flughafen von Stepanakert zu landen oder zu starten beabsichtige. Dennoch zeige sich an diesem Beispiel das wahre Gesicht der aserbaidschanischen Führung, meint das Oberhaupt der international nicht anerkannten Republik Berg-Karabach:

    "Wir halten derlei für eine neue Form von Terrorismus. Wir dagegen bemühen uns die Spannung in der Region niedrig zu halten. Wir benehmen uns nicht so wie Aserbaidschan. Auf jeden Fall schüren wir bei unseren Leuten keinen Hass auf das aserbaidschanische Volk wie das umgekehrt in Aserbaidschan der Fall ist. Wir hoffen deshalb auf eine adäquate Reaktion der Weltgemeinschaft auf die aktuelle Lage und dass sie mit uns zusammen Schritte unternimmt, damit die Spannung hier in der Region abgebaut werden kann. Das können wirtschaftliche oder auch militärische Sanktionen gegen Baku sein. Bei anderen Gelegenheiten und an anderen Orten hat die Weltgemeinschaft dies doch bereits mehrfach unternommen. Dies böte sich hier auch an. Aber: Bei uns werden eben doppelte Standards angewandt - hier geht's wieder um Erdöl und andere Interessen."

    Gleichgültig, wie lange der Verhandlungs-Prozess zur Lösung des Karabach-Problems unter der Regie der "Minsker Gruppe" der OSZE, zusammengesetzt aus den USA, Frankreich und Russland, auch dauern möge: Eines ist für die Führung sowie die Einwohner von Berg-Karabach niemals verhandelbar, warnt Saakjan: Ohne eine gleichberechtigte Teilnahme der Republik Berg-Karabach am internationalen Gesprächsprozess - so wie das bisher leider der Fall sei - werde es kein ernsthaftes Resultat geben können, gibt Saakjan sich unbeugsam. Das Autonomie-Angebot Bakus nach Wiedereingliederung sei nach allen historischen Erfahrungen einfach irreal, sogar lächerlich.

    Avetik Ischchanjan, der Menschenrechtler aus Erivan unterstützt diese Position ausdrücklich. So wie Saakjan und er denke im Übrigen die überwältigende Mehrheit aller Armenier, ganz gleich, wie sie sonst zur Innenpolitik ihres Landes stehen, bekräftigt Ischchanjan, denn:

    "Hier geht es um das Recht auf Leben! Ich bin mir sicher: Wenn Karabach in den Staatsverband Aserbaidschans zurückkehren müsste, wäre das Recht auf Leben für die Menschen dort stark anzuzweifeln. Karabach, das ist nicht so sehr bloß ein Stück Erde. Das ist ein Stück Psychologie! Wenn wir Karabach an Aserbaidschan verlieren, dann heißt das: Spätestens nach zwei, drei Jahren wird es dort keine Armenier mehr geben! Das wäre solch ein Schlag, der für uns sogar noch schmerzhafter wäre als der Völkermord von 1915 an uns Armeniern."