Ab 1988 leitet er eigene Bands und unterrichtet bereits mit 20 Jahren Jazzpädagogik am Straßburger Konservatorium, dessen Jazzabteilung von Struber gegründet wurde. 2004 gewann er den französischen Jazzpreis "Django d'Or" sowie ein Stipendium der SACEM für seine Entwicklung neuer Lehrmethoden in der improvisierten Musik. Im selben Jahr trat seine Band im Kennedy Center in New York auf. Strubers Hauptinteresse gehört der Arbeit dieses Orchesters, des Bernard Struber Jazztetts, das aktuell zwei neue Alben präsentiert: "Parfum de Récidive" und "Les Noces de Dada". Letzteres enthält ausschließlich Kompositionen Frank Zappas, die Struber hervorragend neu arrangiert hat und die sein explosives Ensemble mitreißend interpretiert. Die Stücke stammen aus den fruchtbarsten Phasen von Zappas langer Karriere, in denen Alben wie "The Grand Wazoo", "Waka Jawaka" und "Jazz From Hell" entstanden. In Strubers Jazztett sind einige der besten Solisten der zeitgenössischen Jazzszene Frankreichs zu hören, wie etwa der Drummer Eric Echampard, der Klarinettist Jean-Marc Foltz und der Pianist Benjamin Moussay. Karl Lippegaus traf Bernard Struber in Straßburg vor einer bevorstehenden Tournee, die das Jazztett durch elf Städte (u.a. im Herbst auch nach Berlin) führen wird.
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Zappa tanzt im Elsass
Der Gitarrist Bernard Struber aus Straßburg kam auf vielen Umwegen zum Jazz. Sein Vater war Straßenbahnschaffner und seine Schwestern brachten ihm das Klavierspiel bei. Nachdem er bereits als Organist in den großen Kirchen seiner Heimatstadt tätig gewesen war, zog es ihn für einige Jahre nach Paris. Dort verdiente er seinen Lebensunterhalt als Arrangeur in Tonstudios, er wurde Rocksänger und betrieb seine Studien auf dem Feld der Gastronomie und des Radsports.